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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39
Seite - 266 -
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Seite - 266 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39

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Straße^ Alois 266 Straße^ Alois in ben Staatsdienst und rückte in der richterlichen Sphäre, welche er singe« schlagen, allmalig bis zum Rath bei dem Oberland^sgericht in Innsbruck vor. Im Jahre 1834 aber gab er auS Liebe zur Unabhängigkeit den Staats« dienst auf und trat zur Advocatur über, auf die er ein Jahr vor seinem Tode verzichtete. I n diesen einfachen Rahmen eines stillen Menschenlebens fallen jedoch noch manche Momente, welche näher betrachtet zu werden verdienen. Im denkwürdigen Jahre 1848 war S. der volksthümliche Adlatus der Obercom« Mandanten der Landesvertheidigung, zu» erst des Erzherzogs Johann , dann deS Generals von Roßbach. AlS im genannten Jahre die Wahlen für den constituirenden Reichstag stattfanden, wurde er, damals k. k. Landrath im Wahlbezirke Willen, gewählt. Im Reichstag arbeitete er in zwei AuSschüs. sen. in jenem für die Unterrichtsangele, genheiten und in dem zur Berathung des Militär« Conscriptions«Gesetzes. Im Sitzungssaale fuß er im rechten Centrum zwischen Klebelsbergund Gredler, neben welchem Haßlwanter seinen Platz hatte, so daß die Tiroler Trias beisammen war. Bei Erneuerung der Vorstandswahlen deS Hauses am 17. August 1848 ging neben S t r o« bach als Präsidenten, und Hagen» au er als erstem Vice - Präsidenten, Straßer als zweiter Vice«Präsident aus der Urne hervor, und blieb er es bis zur nächsten Wahl am 14. Sep« tember. wo der Abgeordnete 3 asser an seine Stelle trat. AlS Parlaments- Mitglied erlangte er bald einen solchen Einfluß im Hause, baß er von mehreren Journalen als künftiger Iustizminister bezeichnet wurde. Aus seiner parlamen« talischen Thätigkeil in jenen Tagen ist besonders ein die damalige Zeit tref» fend illustrirendes Moment hervorzu« heben. Von den politischen Journalen zahlte nur eines, nämlich die amtliche „Wiener Zeitung" den gesetzlich vor» geschriebenen Zeitungsstempel. Darüber interpellirte er in der Sitzung vom 24. Juli den Finanzminister, indem er diesen Mißstand rügte und zu wissen verlangte, woher diese Nichtbeobachtung eines nicht aufgehobenen Gesetzes komme, durch die den ohnedies sehr bedrängten Zuständen unserer Staatssinanzen eine tägliche Einnahme von 280 — 300 fl. entzogen würde. Die ausweichende und jedenfalls ungenügende Antwort döS Finanzministers gipfelte in den Worten, „daß das Stempelgesetz solche Zeitungen im Auge gehabt, die r egelmaß ig den Gang der politischen Tagesereignisse brächten, während außer der „Wiener Zeitung" die übrigen Blätter sich nur mit Erörterung politischer Fragen be« schäftigten!" — In den darauf folgen« den Jahren der Reaction zog er sich von allem öffentlichen Leben und als die Reaction auf ihrem Gipfelpuncte stand, auch aus dem amtlichen zurück und lebte nun unabhängig als Advocat. in welcker Eigenschaft ihn sein gemüth« liches Wesen, sein Bieder, und Rechtssinn zu einem gesuchten Anwalt machten. Als aber nach der Katastrophe von 1889 das politische Leben in Oesterreich wie« der erwachte und das kaiserliche Patent vom 3. März 1860 eine Verstärkung des ReichSratheS durch außerordentliche ReichSräthe anordnete, wurde auch er in denselben berufen. Hier trat er in allen wichtigen Fragen mit offenem und rückhaltlosem Freimuth auf. So betonte er in der Sitzung vom 1l . September, wo in der Debatte die 3andeS»Gendar« merie zur Spiache kam, daß dieselbe in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stifft-Streel, Band 39
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stifft-Streel
Band
39
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
400
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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