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^ Julius Cäsar 284 Strassolw) Julius Cäsar
10. Iager-Bataillon an ein und dersei'
ben Stelle und am nämlichen Tage, das
ist bei Santa Lucia. die höchsten Beweisi
von Klugheit, Umsicht und Tapferkeit an
den Tag legen konnten. Die Thaten des
10. Iäger>Bataillons unter Kopa
j^Bd. XII , S. 42l)sind bekannt; S.'s
Leistung ergibt sich aus der folgenden
Darstellung. Mit seiner sehr schwachen
Brigade, die nur aus dem 10. Jäger«
Bataillon, dem kleinen 3. Bataillon vom
Erzherzog Sigismund >Infanterie> Regi»
mente, der sechspfündigen Cavallerie»
Batterie Nr. 3 und aus der ersten Major>
Division von Radchky-Huszaren gebildet
war, bekämpfte er' demungeachtet. daß
der ihm zugewiesene Vertheidigung^
Rayon in keinem Verhältnisse zu seiner
Schwäche stand, den ihm sehr überlegenen
Feind, der mit der piemontesischen Bri-
gade Uosta und den Garden Santa
Lucia angriff, durch beinahe drei Stun»
den im Orte selbst auf daS heldenmü»
thigste und nahm dann, als er der Ueber-
macht dennoch wcicken mußte, einige
hundert Schritte hinter dem Orte auf
dem die Ebene von Verona einschließen-
den Rideaa abermals Stellung. I n dieser
Position verblieb er selbst dann, als ihm
vom ersten Armee>Corps'Commando der
Befehl zukam, sick nach Verona zu re-
pliiren, weil er die Wichtigkeit seiner
Siellung ebenso schnell erkannte, als den
Vortheil, welcher durch die Festhaltung
deS Rideaus für die daS Dorf San
Massimo vertheidigende Brigade G y u<
l a i erwuchs. DieseS Gefecht war eines
der rühmlichsten des ganzen Feldzuges.
Die großen Folgen der Schlacht von
Santa Iucia für den glücklichen AuS«
gang desselben sind allbekannt. Der
Feldmarschall Graf Radetzky selbst
gab dem General Strassoldo daS
Zeugniß, daß ohne die tapfere' Verthei-! digung der Brigade Strassoldo die
Stellung auf dem (damals noch nickt
verschanzten) Rideau vor Verona nicht
haltbar gewesen wäre, und hätte der
Feind sich dort festgesetzt, so wäre die
Ojfensivkraft Veronas gelähmt gewesen.
Am 29. desselben Monats (Mai) focht
Strassoldo mit seiner Brigade bei
Curtatone und Montanaro, Tags darauf
bei Goito. I n der Relation des Feld»
marschalls Grasen Radetzky steht der
Name Strassoldo an der Spitze Der-
jenigen, welche der Feldherr wegen ihrer
persönlichen Aufopferung. Tapferkeit und
Gewandtheit vor Allen bezeichnete. Am
23. Juli 1848, als die Attaque gegen
Sommacampagna angeordnet wurde und
die beiden Brigaden Suppl ikaz und
Wohlgemuth .durch daS verheerende
Feuer der Piemontesen am meisten litten,
stand Strassoldo mit seiner Brigade
(zusammengesetzt aus dem 10. Jäger»,
den zwei ersten Feldbataillonen Prinz
Hohenlohe Nr. 17 u. m. a. mit dem
Generalstabs'Hauptmann von Kühn)
in Reserve, er erfaßte den günstigsten
Augenblick und rückte gegen Somma»
campagna vor; durch sein Andrängen
gelang es dann, diesen Ort zu erobern.
Rühmlichst genannt wird ferner Straf«
soldo in den glücklichen Gefechten bei
Oliofi. Monte Vento, Valleggio, Vicenza,
Monte Berico, Padua, San Felice.
Busiasco, Ca Verde und besonders in
Gambaloita, wo seine Brigade neun
der sechzehnpfündigen Geschütze während
des Gefechtes dem Feinde abnahm. Er
befehligte beim Vorrücken der Armee
nach Mailand die Avantgarde.Brigade.
Der Feldmarschall Graf Radetzky
nannte in der Relation, welche er nach
der letzten entscheidenden Epoche deS
FeldzugeS dem k. k. Kriegsministerium
einsandte, den General Strassoldo
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon