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Straszewski) Florian 29? StrasZewski. Kasimir
Jahrhunderts, die ehemalige Haupt,
stadt Polens stark in Mitleidenschaft ge-
zogen, fo daß es ihr immer an Mitteln
zur Verschönerung ihres Aeußeren ge-
brach. Nachdem sie zur Frei stadt erklärt
worden war, beschloß man wohl die
Herstellung von öffentlichen Anlagen
außerhalb dos Stadlniauerringes, aber
obgleich mit den Arbeiten hierzu bereits
18l7 begonnen wurde, konnten dieselben
doch erst in rechten Gang kommen, als
S t r a s z e w s k i in uneigennützigster
Weise die Ausführung des Unternehmens
auf sich nahm. Jedoch nicht allein nach
dieser Seite hin erwarb er sich ein
großes Verdienst um die Stadt. er
sorgte auch dafür, daß, was er bei
Lebzeiten begonnen, nach seinem Tode
fortgesetzt werde, und stiftete in seiner
letztwilligen Anordnung das ansehnliche
Capital von 3000 Stück Ducaten, mit
dessen Interessen die neuen Anlagen
der Stadt stets in gutem Stande er.
halten werden sollten. Die Gemeinde
ehrte das Andenken ihres braven Bür«
gers in dopvelter Weise. Noch bei sei«
nen Lebzeiten li^ß sie auf ihn eine Denk»
mün^e prägen, mit dcre^ Ausführung
der berühmte Wiener Medailleur Joseph
Daniel Nöhm betraut wurde, und als
mehrere Jahre nach seinem Ableben in
Krakau ein neuer Stadttheil, die Vor»
stadt „Neue Welt" entstanden war. er-
hielt eine Straße daselbst S t r a-
s z e w s k i's Namen. Man wollte sein
Andenken überdies durch eine mar-
morne Gedenktafel ehren, welche man
im Mauerwelk des durch sein Alter und
seine Gestalt interessanten Florianer Tho-
res anzubringen gedachte. Hirr^u aber
kam es nicht. Dagegen widmete ein
Localdichter unseiem S t r a S z e w s k i
einige Verse, welche in der «Krakauer
Zeitung" (Ha.2eta Krako^ska) 1824, Nr. 36 erschienen. Der Wohlthäter Kra.
kaus liegt auf dem allgemeinen Fried»
Hofe daselbst begraben.
?^, Krakow i HsFo Olco-
lios. Opisat kiLtaricsiiis, d. i. Keakau und
seine Umgebung; historisch beschrieben — —
(Krakau 1865, D. G. Kriedlein. br. 8°.)
S. 36 und 33l, Anmerkung l4.
Medaille auf Straszeuiski. Avers: Sein Brust,
bild mit der Aufschrift: ^l'IoriNuo^i str«.'
82sn5kisinu, 22 oLaro i tru6? "' upitzk-
ni^uiu nüksla" (d, i Dem F l o r i a n
S t r a s z e w s k i für seine Opfer und
Mühen um die Verschönerung der Stadt).
— Nevers: Das Wappen der Sradt Kra>
kau mit der Schrift.- „8suat i wä kra-
Kon-Lki i-. 1838« (d. i. Senat und Volk
von Krakau
Grabdenkmal. Der Sarkophag auf dem Denk«
male, das der Bruder Stra sz ew s ki's
demselben auf dem Krakauer Friedhofe
batte srtzen lassen. zeigt folgende In<
schrift, auf einer Seite: „5Ioi-i2.uQN'i 8ti-a.
eiöt! 1u62ie2! äla äodi-a i o-Klod? tsFo
s^swd^i I ^o!o2)t", d. i. Dem F l o r i a n
Straszewski , dessen langes Leben dahin,
stob, gewidmet seinen Verwandten und
Freunden, wie auch zum Besten und zum
Schmucke dieser Stadt, von dem dankbaren
Bruder Joseph S. errichtet). Auf der
anderen Seite: «IlroäU Lis n ^oc^tULro^lo
It,. ?. i?l,'6 I 2FasI v^ Llrakavi« 6n. 2. ölaroa.
l i . V. lti47" (d. i. Gaboren zu Koczmerow
im Jahre deS Herrn l766, gest. zu Krakau
am 2. März im Jahre des Herrn l847).
Porträt. Dasselbe trägt als Unterschrift
die folgenden Verse: „0n L>v?m v,pi>^'2ni
(deutsch: „Seiner Sorg' und Müd' verdankt
Krakau den Schmuck um seine Mauernj
Nnd durch seine Spende wird derselbe noch
in Zukunft dauern").
Noch ist anzuführen: Kas imi r S t r a s z e w s t i
(geb. zu Krakau im Jahre l84l), ein Sohn
Ludwigs S., eines Neffen des obigen
Flor ian. Kasimir studirte an der Kra>
kauer Hochschule, als aber un Jahre t86!
der neue Aufstand in Polen ausvrach, eilte
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon