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Stratico, Gregor 298 Gregor
auch er zu den Schaaren der Aufständischen
wurde Officier der Sensenmänner im Bezirk
Kurow und siel als solcher im Gefechte be
Miechow am 17. Februar <863. Bereiti
schwer verwundet in einer der Straßel
Mirchows liegend, forderte er mit sterbende!
Stimme die Gefährten zum erbitterter
Kampfe gegen die Russen auf. Der Vatei
L u d w i g , Gutsherr zu Koczmerow ür
Krakauer Gebiete, wurde durch den Ver
lust seines Sohnes so erschüttert, daß el
demselben bald ins Jenseits folgte. Er
starb auf seinem Gute am 20. Septe
ber !863.
Stratico, Gregor (Staatsmann,
geb. zu Zara im Jahre 1736. gest.
ebenda im Jahre 1806). Aus einem vor»
nehmen, nach Dalmatien übersiedelten
peloponnesischen Geschlechte. Ein Bruder
deS Bischofs von Lesina JohannDo
m in ik^iehedienächste Seiles Erstudirte
die Rechte in Padua und kehrte dann in
seine Heimat zurück, wo er sich zunähst
der Adoocatur widmete und durch sie den
Weg z>.i den folgenden Aemtern und
Ehrenstellen bahnte. So war er unter
der venetianiscben Herrschaft Grenzcom
missär, in welcher Eigenschaft er oft
die nicht selten sehr verwickelten Streitig'
keiten zwischen der türkischen und öster>
reichischen Regierung zu schlichten hatte.
AlS dann Dalmatien unter die öfter,
reichische Dynastie kam, wurde er zum
Rath bei der in Zara aufgestellten Re-
gierungsbehörde für Dalmatien ernannt.
Unter der darauffolgenden napoleoni-
schen Herrschaft fungirte er zuerst als
Ricdter des AppellhofeS, dann alS kaiser-
licher Procurator desselben, aber noch im
nämlichen Jahre. 1806. in welchem die
Franzosen von Dalmatien Besitz genom.
men, raffte ihn der Tod dahin. Stra-
tico war ein wissenschaftlich gebildeter
Staatsbeamter. Immer trug er sich mit
der Absicht, eine Geschichte Dalmatiens
zu schreiben, aber seine vielen Berufs- gesckafte hinderten ihn an der AuSfüh»
rung seines Vorhabens. Das von ihm
zu diesem Zwecke gesammelte Material
gelangte dann in die Hände des Conto
Johann Albin Kregl ianovich Mano
XIII , S. 173^, welcher es für seine
psr 1a Ltoria. äsiia Oai-
verwerthete und dies auch
in der Einleitung zu seinem Werke
offen eingestand. Von S t r a t i c o ' S
im Buchhandel erschienenen Arbeiten
sind nur bekannt seine „
ck'
l778,
und
1784)
MehrereS Andere von ihm
wurde in Sammelwerken seinerzeit auf«
genommen. I n seinem handschriftlichen
Nachlasse befanden sich einige Vor-
lräge und Reden, die er als Mitglied
der ökonomischen Akademie in Zara und
dei. Akademie für Wissenschaft, Literatur
und Kunst von Padua gehalten; — fer«
ner zwei größere handschriftliche, jetzt in
der Bibliothek „HkrkßniQ - I^ntogna."
befindliche Werke: „Int'oi-mn.2iony snllo
ka^ioni, vnao1ü!noii5i,
und „I>r>pc>gt«. äi 3i-
vo äsila krovinciu. Vo-
Hella. DHluaauia", welche letztere
Arbeit er innerhalb der Jahre 1783 bis
1788 im amtlichen Auftrage ausgeführt
hatte. Er sollte darin nachweisen, ob
und in wiefern auf Dalmatien daS in
Oesterreichisch.Croatien bestehende mili»
tarische Negierungssystem anwendbar
und ob dasselbe mit den politisch'lldmi-
niftrativen Maßregeln der Republik ver-
einbar sei. Der Ausbruch der französi.
chen Revolution im Jahre <789 richtete
aber die Aufmerksamkeit der Regierung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon