Seite - 305 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39

Stratimirovich. Georg 305 Stratimirovich. Georg bedroht wurden, eilte er seinen Lands« leuten zu Hilfe, belebte durch seine Ge> genwart ihren bereits gesunkenen Muth, ordnete sie zu einer festen Stellung und schlug die Ungarn so entschieden, daß fie die Flucht ergriffen. Unterdeß hatte Kiss um Becskerek. als den festesten Stützpunkt, alle Verstärkungen gesammelt und stand daselbst mit vielem Geschütze in großer Uebermacht kampfbereit. Am 44. Sep» tember unternahm S. den Angriff auf diese Stellung der Magyaren. Aber hier mußte er der Uebermacht weichen. Man schob, die Ursache deS MißlingenS auf Kn ican in , der nicht zur bestimmten Zeit eingetroffen war. WaS aber die Ursache mochte gewesen sein, die Nieder« läge war nicht zu läugnen, und S. trat den Rückzug an. Des jungen Partei» gängeis ebenso energisches als selbstän- diges Auftreten hatte längst in den Ge> mülhern der übrigen Führer seineS Vol. keS Besorgnisse, erweckt, und die eben erlittene Niederlage bot den geeigneten Anlaß, ihm Zügel anzulegen. Der Pa» triarch, welcher sich in seiner Führerschaft bedroht sah, nahm daS Regiment in die Hand. S. wurde in Anklagestand ver- seht, seineS (Kommandos enthoben und nach Carlowih gewiesen. Von hier ent- fernte er sich und ging zunächst in das Lager Knicanin'S, aber auch da mit mißtrauischen Blicken angesehen, suchte er im Tschaikiftischen Districte eine Zu- ftuchtsftätte. Wohl söhnte er sich dann mit dem Patriarchen wieder aus, aber mit dem Oberbefehl wurde er nicht wieder betraut — derselbe war dem neuerwähl» ten Wojwoden Suppl ikac bereits übertragen worden — dagegen zum Vice'Prüsidenten der Nationalversamm- lung ernannt und in dieser Eigenschaft im November 4843 zur Wiederaufnahme von Verhandlungen an den kaiserlichen v.Nurzbach. biogr.Lerilon.AXXIX. lGe Hof gesendet. der zu jener Zeit in Olmüh sich befand. Schreiber dieses sah damals den jungen Serbenhelden, der ziemlich mißvergnügten Sinnes der Regelung der Angelegenheiten entgegenblickte, welche lange nicht in den rechten Fluß kommen wollten. Doch gelang es dem von den Bedürfnissen seines Volkes genau unter- richteten St ra t imi rov ich . für das« selbe ein zufriedenstellendes Resultat aus den Verhandlungen zu erzielen. Von Olmüh begab sich derselbe nach Wien, wo ihn die Kunde ereilte, daß der am 4. Mai 4848 zum Wojwoden auSge« rufene Suppl ikac am 43. December 4848, dem Tage der kaiserlichen Bestä- tigung seiner Wahl. zu Pancsova einem Schlaganfalle erlegen sei. Er wurde sofort in seine Heimat zurückberufen, und er leistete Folge. An dieser Stelle sei nur erwähnt, daß um jene Zeit laut Gerüchte über die Unlauterkeit der Ab> siebten des jungen Serbenhelden sich erhoben. Die stetS zuverlässige „Allge- meine Zeitung" fügte einer Mittheilung, in welcher sie aus sprach, daß „St ra . t i m i r o v i c h den Serben daS war, waS Ie la i i iö den Croaten". die fol« genden Bemerkungen hinzu: ,S . war kein reiner Charakter, die Nationalität war blos sein Schild, er focht aus Ehrgeiz: unmuthig darüber, sich nicht zum Wojwoden der Serben gewählt zu sehen, trat er zu den Magyaren über*. Nr. 40). — Der „öiovnik gibt die Quellen dieser Ge- rüchte an, die er als unlauter verwirft. S t r a t i m i r o v i c h fand bei seiner Rückkehr in die Heimat die Sachen der Serben schlimm bestellt. Im Banat drängte B e m ^Band I, S. 234) und in der Bacska schritt Perczel j^Nand XXI, S. 461) von Sieg zu Sieg. I n dieser Noth richteten sich denn wieder r. 20. Juli <879.) 20