Seite - 310 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39

Strattmann (Familie) 3l0 Strattmann (Familie) handschriftlich verbreitet, bis es der Temesvarer Bischof Joseph P u t n i k von S i m a n d I M . XXIV, S. I zum Besten seiner Nation im Jahre 1800 drucken ließ. Einige von S.'S zer streuten und handschriftlich hinterlassenen Arbeiten hat der serbische Verein gesam melt und in seinem Organ, dem „OI25 n5k" im 2. Hefte des Jahres 1849 ver- öffentlicht. Ein hochbetagter. nabezu 80jahriger Greis, erlag S t ra t im i rov ic plötzlich einem Schlagfiusse. der ihn in der Nacht befiel, und hinterließ daS Andenken eines Kirchenfürsten, der an der civilisatorischen Entwicklung sei< ncs Volkes als eigentlicher Begründer derselben den wesentlichsten Antheil hat. Der Serbenführer in den Jahren 1848 und 4849 und nachmalige General-Ma jor G e o r g S t r a t i m i r o v i c h ist sein Neffe. 8I0VQ1K 22ULQF. ItyäüKtOli Dr. k'l'HUl!. kzÄ. Nisßsr g.^ . 21»!^, d. i. Conversa» tions«3erikon. Redigirt von vr. Franz Ladisl. Rieger und I . Ma l? (Prag 1872, I . L. Kober. Ler..««.). Vd. VI I I , S. l051. — Oesterreichifches Archiv für Geschichte. Erdbeschreibung. Staatentunde, Kunst und Literatur. berauSgeg. von Ios, Riedler und Karl Veith (Wien. 4») Jahrg. 1833. Nr. ?7. Strattmann, die Gcafen und Stratt- mann - BlltthyllNy, die Fürsten. Die Strat tmann sind ein aus dem Her« zogthum Cleve stammendes von Kaiser 3e.opold I. im I . 4683 in den Gra- senftand erhobenes Adelsgeschlecht, das mit dem Grafen Gerhard Wil« Helm lgest. 20. März 4726) im Man- nesstamme erlosch. Diesem Geschlechte gehörten einige Staatsmänner an, welche in Oesterreichs Geschichte eine hervor- ragende Rolle spielen, vor allem der Ahnherr des Grafenhauses. Theodor Athlet Heinrich (gestorben zu Wien ?3. October 1693), erster GrafStratt- m a n n , war anfangs Hofrath und Vice»Kanzler zu Düsseldorf bei dem Pfalzgrafen von Neuburg, welcher ihn in wichtigen Angelegenheiten an den kaiserlichen Hof in Wien, nach Frank» reich und anlaßlich der Wahl Michael W i sni o w ie czki'S zum Könige von Polen nack Warschau entsendete. Im Jahre 1689 kam er als österreichischer Principalgesandter nach Regensburg und 1683 wieder nach Wien. Dort ver- mittelte er geschickt Kaiser Leopolds I. dritte Heirat mit Eleonore Mag» dalene Theresia von der P fa lz . Nach dem Tode des Freiherrn von H o- ch e r wurde er an dessen Stelle vom Kaiser zum österreichischen Hofkanzler ernannt, mit einem Wirkungskreise, wel- cher ihm den Vorrang vor allen übrigen Ministern verlieh. Im I . 1683 bracbte er die Heirat Mar ia Antonias, Tochter des Kaisers 3 e 0 p 0 l d I. aus dessen erster Ehe, mit dem ritterlichen Curfürsten von Bayern M a r E m a» nue l dem Eroberer Belgrads zu Stande. Ferner vermittelte er den Zwie» spalt. welcher wegen des Commandos in Ungarn zwischen Max Emanuel von Bayern und dem Herzoge von 3o« thringen ausgebrochen war. Im Jahre 1687 erwirkte er für daS Haus H a b S« bü rg die Erbfolge im Königreiche Un- garn und die Krönung Josephs I. zum Crbkönige in Ungarn, wie 1690 dessen Wahl zum römischen Könige. Seine für die Geschickte Oesterreichs in einem wichtigen Zeitabschnitte (1666 bis 1694) inhaltreichen „^ots. Neodur^ioa." in dreiFoliobänden, „^ota. ^rivatorurn" in einem Foliobande und diplomatisch» politischen nOolieotHNSH" gleichfalls in drei Foliodanden werden im kaiserlichen HauS-. Hof« u,nd Staatsarchiv zu Wien aufbewahrt, wie von N ö h m in dem