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Sträub^ Anton 312 Sträub^ Joseph Ignaz
Wiener Lori". Von Theodor Scheibe.
— Des Grafen Theodor Athlet
Heinr ich zweite Ehe. mit Marga»
retha geborenen Gräfin AbenSberg
und Traun, verwitweten Grafin Buc<
quoy, war kinderlos geblieben.
Bö hm (Const. Eol. o.), Die Handschriften
des kaiserlichen und königlichen Haus», Hof»
und Staats. Archivs (Wien 1873, Brau«
Müller, 80). S. 271, Nr. 964 und 963;
S. 300. Nr. 1092.
Porträt. H. Qui ter lso. a<1 viv. (loi.
Schwzk.).
Sträub. Anton (Propst des Chor-
Herrenstiftes Reichersberg in Oberöster«
reich, geb. zu Kolb ingen in Wärt»
temberg am 2. September 1780, gest.
im St i f te in der Nacht vom 20. auf
den 21. Octobec 1860). Nachdem er zu
Paffau das Gymnasium beendet hatte,
ging er nach Linz, wo er sich der Theo»
logie widmete. Am 8. September 1807
erlangte er zu St. Polten die Priester»
weihe, legte aber erst im October 1808
die Ordensgelübde im Stifte Reichers»
berg ab, bei welchem er sich bereits
wahrend seiner theologischen Studien
um Aufnahme beworben hatte. Nun
wirkte er theils in der Seelsorge, theils
im Unterrichte, wobei ihm zur Zeit der
napoleonischen Invasion die Kenntniß
der französischen Sprache vortrefflich zu
Statten kam. Von besonderer Hinge«
bung zeigte er sich bei einer zahlreiche
Opfer fordernden Typhusseuche, von
welcher er endlich selbst befallen und
nur mit Mühe gerettet wurde. Im
Jahre 1810 erhielt er die Stiftspfarre,
1812 die Pfarre St. Lambrechten. Wäh«
rend seines Pfarramtes widmete er der
Volksschule große Aufmerksamkeit, und
begabte Knaben erfreuten sich seiner be«
sonderen Unterstützung. Ein solcher war
der nachherige Diöcesan - Schulenober- aufsther Joseph S t r i g l s^iehe diesen ,^
der ihm seine ganze Zukunft verdankt.
Dreizehn Jahre lag er seinem Pfarramt»
lichen Berufe in musterhafter Weise ob. bis
er zur Propftwürde erhoben wurde. Aber
auch jetzt noch versah er mit regstem
Eifer den Seelsorgedienst, wenn die
Verhältnisse des Stiftes eine Aushilfe
erheischten. Im Uebrigen war er für
das Gedeihen des letzteren unablässig
thätig, ließ sämmtliche Stifts« und
Meierhofgebaude restauriren, erbaute an
Stelle der abgebrochenen Frauenkirche
auf dem Gottesacker eine Capelle als
Ruhestatte für die Aebte, im Jahre
1843 auch die Wallfahrtscapclle im To>
bel und das SchulhauS zu Ort. Für
die Stiftskirche sorgte er durch Beschaf.
fung neuer Paramente, erwarb daS
Gut Hackladt kausilich, legte eine große
Baumschule an und förderte das Schul«
wesen in den zum Bereiche seines Stif«
tes gehörenden Pfarren. Am 21. Sep.
tember 1837 feierte der Propst seine
Secundiz; das Fest nahm einen erhe«
benden Charakter seltener Art an, außer
dem Bischof von Linz waren sechs insu«
lirte Prälaten, 20 Dechante, ein Dom»
propst, sechs Domherren und sonst noch
viele Welt» und Klostergeistliche erschie»
nen, und aus Anlaß drr Feier wurde
der Propst mit dem Leopoldorden auS«
gezeichnet. Nach drei Jahren schloß der
Tod dem 80jährigen Greis die Augen.
Linzer Zeitung i8«0, Nr, 252, im Feuille«
ton: „Nekrolog". — Aftpel (Vernarb),
Geschichte des regulirten lateranensischen
Chol Herrenstiftes des heiligen Augustin zu
Reichersberg in Oderösterreich (Lmz tsä?
I . Feuchtinger's Erben, so.) S. 314 u. f.
— Katholische Blät ter (Linz, 4°.)
183?, S. 343.
Straul, Joseph Ignaz (tirolischer
Landesschützen - Ma jo r , bekannt
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon