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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39
Seite - 345 -
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Strauß) Johann II. (Sohn) 343 Strauß, Iohnnn II. (Sohn) Knaben ließ sich nicht ersticken. Hatte doch die Mutter, da der Vater von dem Musikunterrichte der Kinder nichts wissen durfte, ihrem ältesten Sohne heimlich im Haufe einen Meister im Violinspiele gehalten und ihn zu dem Domcapell. meister Joseph D r e c h s l e r sBd. I I I , S. 380) in die Kompositionslehre ge. schickt, so daß er bereits im 12. Jahr.' einen Walzer in Noten setzte. Daher kam es, daß der Sohn den ihm vom Vater auferlegten Zwang nicht lange ertragen konnte, daß er, von der Schreibstube angewidert und von sri- ner Mutter unterstützt, worüber dieselbe in volles Zerwürfniß mit ihrem Gatten gerieth. den Dienst in der Sparcafse fahren ließ und Orchestcrdirigent wurde, wie sein Vater. Am 15. October 1844 — Johann zahlte damals 49 Jahre — trat er bei D om m ayer in Hietzing, wo der Vater seine herrlichsten Walzer gegeigt, zum ersten Male mit seiner Capelle auf. Er spielte seine eigenen Compositionen: eine „Quadrille" und eine .Polka", die „GlMwcrber. Wal- zer" und die „Sinngedicht > Walzer", welche letzteren er fünfmal wiederholen mußte, und gleichsam als Versöhnungs- opfer, dargebracht seinem Vater, gegen dessen Willen er die musikalische ^auf> bahn betreten, die beliebten „Iorelcy. Walzer" desselben, die er dreimal wie» verholen mußte. So war der Bann gebrochen und die neue Bahn in hoff» nungSvoUster Weise erschlossen. Das Publicum brachte dem Sohne dasselbe Wohlwollen entgegen, das es dem Va ter schenkte. AlS dieser im September 1849 starb, nahm er mit dessen Orche« ster seine Reisen, die er bereits 1843 mit einem Besuch der Moloau.Nalachei eröffnet hatte, wieder auf. 1831 be. suchte er Warschau und die größeren Städte Deutschlands. 1833 übernahm er die Duection der Concerte während der Lommersaison in St. Petersburg, welche im Vaurhall zu Pawlowska ab- gehalten wurden. Dieses unter den glänzendsten Bedingungen abgeschlossene Engagement hielt er durch zehn Jahre ein. welcbe ihm Geld. Ruhm und Ehren einbrachten. 1862 vermalte er sich mit der einst so beliebten Sängerin H e n> r i e t t e T re f f z . Mit dem nächsten Jahre, in welchem er zum k. k. Hof. b^N.Musikdireclor ernannt wurde, be- gann er seltener öffentlich aufzutreten. Bald beschloß er auch die Composition von Tanzmusik — dieselbe hatte die stattliche OpuSzahl 373 erreicht — auf» zugeben und wendete sich jener der Oper zu. mit welcher er neue Erfolge feierte. Endlich legte er auch seine Stelle als Hofbciü'Muslkdirector nieder und brachte in den ersten Tagen des Februar <871 seine dreiactige komische Operette „ I n - digo und die vierzig Räuber" im Theater an der Wien zur Auffüh» rung. Wien stand damals im Zenith deS Actienschwindels und dcr berüchtig' ten Bankengl'ündlnig. Für ein Publi» cum. dessen ganze Beschäftigung sich in den paar Börsenstunden concentrirte, bildete ein Theaterabend, an welchem Strauß zum ersten Male mit einer großen Komposition auftrat, ein Ereig» niß. Ueberdies wurde bereits wochen« lang zuvor dic Reclame in ungeheuer» lichster Weise gezüchtet. Unter solchen Umstanden war der Erfolg ein durch- schlagender, zumal auch die Direction für die Ausstattung alleS Denkbare gelei« stet hatte. Nachdem diese Oper in Wien tagtäglich das hauS gefüllt, über alle großen Bühnen Deutschlands die Runde gemacht. sollte sie durch eine Auffüh. rung in Paris ihre eigentliche Weihe
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stifft-Streel, Band 39
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stifft-Streel
Band
39
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
400
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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