Seite - 367 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39
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Strebihky 367 Streckfuß
müller. gr. 8".), Seite 232 und 327. —
W i e n e r M u s i k - Z e i t u n g . (4o.).
l84i. S. 32 und 357.
Strebitzky, IrenäuS (Provincial
deS österreichisch, ungarischen Kapuziner,
ordens, geb. zu Tot is im Komorner
Comitate Ungarns im Jahre i803, gest.
zuMoor in Ungarn am 12. Juni 1877).
Ein Sohn armer ungarischer Landleute,
trat er zu Pesth in das Kapuzinerklostcr,
in welchem er die theologischen Studien
beendete. I n seinem Orden genoß er
großes Vertrauen ; so ward er denn auch
viermal zum Provincial dieser in Oester-
reich und Ungarn stark vertretenen Kör«
perfchaft gewählt und waltete stets mit
großer Umsicht seines schwierigen Amtes.
Er war von Grund aus wissenschaftlich
gebildet, und welche Geltung er in dieser
Hinsicht besah, dafür spricht das Ordens«
nationale, worin er ausdrücklich als
813 ot 15,6^126 kunF»rioa,e
naturaiwik ao kistorioarum
eis insnirirurQ oräinariuin." bezeichnet
wird. I n den Bewegungsjahren 1848
und 1849 bewies er als Ungar seine
Treue zum angestammten Könige. Als
nämlich von den Insurgenten daS Spital
in Moor gänzlich ausgeplündert worden,
richtete er dasselbe unaufgefordert für
die kaiserlichen Truppen neu ein, wofür
ihm über Antrag der kaiserlichen Militär»
behörden von Seiner Majestät das gol»
dene Verdienstkreuz mit der Krone ver»
liehen wurde. Seit dem Jahre 1866
lebte der OrdenSprovincial im Wiener
Kapuzinerkloster, versah die Stelle des
Beichtvaters in der Familie Seiner kai»
serlichen Hoheit des Erzherzogs Kar l
Ludwig und verrichtete in dessen HauS»
capelle auch wöchentlich den Gottes«
dienst; überdies war er erzbischöflicher Ehren.Confistorialrath. 1873 beging er
zu Wien sein fünfzigjähriges Priester.
Jubiläum, welches er um vier Jahre
überlebte. Sein würdevolles und dabei
doch gemüthliches Wesen, sowie seine
Wohlthätigkeit gegen Arme erwarben
ihm die höchste Achtung sowohl seiner
Berufs genossen, als auch der übrigen
Stande. Gegen das Ende seines Lebens
war er GeneralVicar und CustoS des
Wiener Convents. Im Druck erschien
von ihm: „JesnL am Kreuze al5 Vehrer der
christlichen Viebe und Vallkummenheit. Predigt,
gehalten am 7. September MO n. 5. w." (Wien
1830. Meckitaristen. gr. 8".).
I l l u s t r i r t e s W i e n e r E x t r a b l a t t ,
1873, Nr. 94,
Porträt. Im groben Holzschnitt, doch
wohlgetrossen. von Weix im vorgenannten
„Illustrirten Wiener Extrablatt".
Streckfuß, Adolph Friedrich Karl
( S c h r i f t s t e l l e r , geb. zu Gera
20. September 1779, gest. in Ber l in
auf der Durchreise am 26. Juli 1844).
Im Kaiserstaate, wo er mehrere Jahre
lebte, legte er den Grund zu dem Rufe,
den er später als Ueberseher erlangte.
Seine wissenschaftliche Vorbildung genoß
er auf dem Gymnasium zu Zeitz, wo
sein Vater als Buchhalter in einer Fa»
brik angestellt war. 179? bezog er die
Universität Leipzig, um sich den Rechts-
Wissenschaften zu widmen. Nach been«
deten Studien arbeitete er im Justiz»
amte zu Dresden, welches er 1801 ver«
ließ. dem Rufe seines Oheims nach
Trieft folgend, in dessen Hause er zwei
Jahre als Erzieher zubrachte. Während
seines Aufenthaltes daselbst widmete er
sich mit großem Eifer dem Studium
deS italienischen IdiomS. welches er
theoretisch durch Lectüre der großen
Klassiker, praktisch durch tägliche Rede.
Übung im Umgänge mit Italienern er»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon