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Streckfuß 369 Streel
(Berlin 1840. Dunker. 80.) hinzufügte.
Auch übersetzte er Aleffandro Man-
zoni'S Trauerspiel „Adelgiz" (Berlin
1827, Trautwein). I n seinem Fache als
Jurist veröffentlichte er die Abhand-
lungen: „Neber die prenssizche StMeurd-
nnng" (Berlin 1828), und „Nie beiden
preussischen Stäütrllrdimngen nervlichen" (ebd.
184!) als Gegner Friedrich von R a u>
mer's. welcher bekanntlich auch über
diesen Gegenstand geschrieben hat. Als
dann im Jahre 1833 der Entwurf einer
neuen Iudenordnung für die preußischen
Staaten erschien, für deren Verfasser
man ihn Ehielt, sprach er seine Ansicht
in der Schrift: „Neber das VerlMniss der
Juden zu den christlichen Staaten" (Berlin
1833) auS. worin er offen als Gegner
der Juden auftritt', er rief damit eine
Menge Entgegnungen zu Gunsten des
Iudenthums hervor. Eiue zweite 1843
erschienene Schrift gleichen Titels und
eine Broschüre „Ueber dir Garantien der
preussischen Anstünde" (Halle 1839) schlie
ßen seine fachschriftstellerische Thätigkeit
ab. Noch erwähnen wir, daß er im
Auftrage der Mutter Theodor Kör«
n e r's 1834 die Gesammtausgabe von
dessen Werken besorgte, wovon seither
mehrere Auflagen erschienen sind. DaS
Beste hat Streckfuß jedenfalls als
Uebersotzer geleistet. I n A r i 0 st o's
„Rasendem Roland" ist wohl noch das
Ringen mit Sprache und Gedanken zu
erkennen, dagegen steht sein , Befreites
Jerusalem" von Tasso der anerkannt
trefflichen Uebcrsetzung von G r i e s
ebenbürtig zur Seite; und von der
S t r e ck f u ß'schen Uebertragung der
„Göttlichen Komödie" D a n t e'S sagt
Pfarrer Dr. Pfleiderer, daß sie.in
ihrer Totalitat jenen unvergänglichen
Reiz schwungvoller poetischer Frische,
sprachlicher Eleganz und populärer Ver-
v. Wurzbach, biogr. Leriton. ständlichkeit besitzt, wodurch sie seit
Jahrzehnten sich eingebürgert hat.
B r u m m e r (Franz), Deutsches Dichter-Lexi?
kon. Biographische und bibliographische Mit«
tyeilungen über deutsche Dichter aller Zeiten
(Eichstätt und Stuttgart 187? , Krüll'sche
Buchhandlung, schm. 4«.) Bd. I I , S. 4«7.
— (Schmal d 0 P l e r), Historisches Ta»
schenbuch ^auch u. d. T. „Geschichte des neun-
zehnten Jahrhunderts"). Mit besonderer Rück»
sicht auf die österreichischen Staaten (Wien,
Anton Doll. kl. »".) Jahrg. t804. S. 193.
Streel, Karl (k. k. Oberst, geb. zu
Grah am 29. März 1803. gest. zu
Linz am 23. November 1861). Er trat
im Jahre 1813 als Zögling in die Nie«
ner« Neustadter Militär «Akademie, aus
welcher er im September 1823 als Fähn«
rich zum 13. Infanterie «Regimente ein»
rückte. 1833 ward er als Oberlieutenant
dem Geiieralftabe zugetheilt und 1839
wegen besonders guler Verwendbarkeit
zum Hauptmanne im 40. Infanterie»
Regimente Baron Koudelka befördert.
I n der letzteren Eigenschaft trat er beim
Ausbruche des italienischen Feldzuges
1848 in das neuformirte zweite Wiener
Freiwilligen»Bataillon, welches er in
kürzester Zeit so schlag, und kriegsfertig
machte, daß er in der Schlacht bei Somma
Campagna (23. Juli) und bei Custozza
(23. Juli) sich daS Lob des Feldmar-
schallS Grafen Radetzky erwarb. Im
Feldzuge <849 focht er in der schlackt
bei Novara (23. und 24. M5rz) mit
rühmlicher Tapferkeit, dabei eine schwere
Wunde davontragend. Noch wohnte er
der Intervention im Kirchenstaate bei,
worauf seine Beförderung zum Major
und Commandanten des 2l . Jäger»
Bataillons erfolgte. I n der nun eingetre-
tenen Friedensepoche trachtete er danach,
seine Jäger zu einer verläßlichen, aus-
dauernden und unternehmenden Truppe
heranzubilden, und er hatte im Feldzuge
edr. l3. August l879.) 24
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Stifft-Streel, Band 39
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Stifft-Streel
- Band
- 39
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1879
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 400
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon