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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Stifft-Streel, Band 39
Seite - 371 -
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Sto^adinovics 371 StoHadmovics die deutsche Sprache zu erlernen. I n der Schule. wo eine Katharina K l u« schak ihre Lehrerin war, hatte sie wegen ihrer Nationalität manche Kran« kling zu erfahren, denn man nannte sie wegwerfend die „Ii.U2iu." (Raizin). Aber das anmuthige ernste und begei« sterte Mädchen nahm bald ihre Lehrerin für sich ein, so daß diese selbst für die Helden der serbischen Gesänge zu schwär« men begann. Gedruckt sah NchMiliza zum ersten Mal im Jahre 4847, in dem zu Pesth erschienenen I^5t", mit ihrem Gedicht « din.", welches nur mit den Anfangs» duchstaben ihres Namens: N. 8. unter Beifügung des WorteS „Lkrdkine" ge- zeichnet ist. Mit derselben Unterschrift veröffentlichte sie 4848 das Gebet „ ^6 - ooln» Nolitva 8rbkii^6 u vöi ^o^0K ^ 6 w 1848". I n einer Strophe gibt sie darin dem Zorn darüber Ausdruck, daß die Ungarn verlangen, die Serben sollen in der Schule ungarisch tarnen. AlS die Censur diese Strophe strich, gerieth die Dichterin außer sich. So waren ihre Kinder- und Mädchenjahre dahingegangen, als sie 4832 zu Be« such in das HauS des serbischen Ge> lehrten Wuk Stephanovitsch Kara» d s ch itsch ^Band X, S. 464) in Wien kam, mit defsen geistvoller Toch« ler W i l h e l m i n e ^ebenda. S. 467 im Text^ sie bereits in freundschaftlichem Briefwechsel stand. Hier lernte sie auch den Dichter Ludwig August F r a n k l ^Bd. IV, S. 334 und Bd. XI, S. 409) kennen, der eben serbische Helden« und Frauenlieder unter dem Titel „6u8io" herausgegeben hatte. Die für die Ge« sänge ihrer Heimat entstammte Patrio« tin faßte zu dem Dolmetsch derselben ein lebhaftes Vertrauen, und er vermit« telte ihr die Leciüre der deutschen Dichter- Heroen Goethe und Schil ler, welch Letzterer sie vor allem durch seine Dramen begeisterte. Auch Lenau wurde bald ihr Liebling. AuS Wol fs „Hausschah" lernte sie wenigstens in Fragmenten die deutsche poetische Literatur kennen. Gleich, falls durch Frankl , mit dem sie später literarischen Briefwechsel pflog, wurde sie noch mit manchen anderen bedeu- tenden deutschen Poeten vertraut. Nun eignete sich Mi l i za . die bis dahin die Gesetze der metrischen Form nicht kannte, diese an. was entschieden nicht ohne Einfluß auf ihre eigenen nur in ser» bischer Sprache gedichteten Lieder blieb. In ihre Heimat zurückgekehrt, erlernte sie auch die italienische Sprache und wurde mit Tasso , dann in Ueber- setzungen mit Byron, Bulwer, und Eugen Sue bekannt. Gleichzeitig nahm sie den ganzen poetischen Literaturschatz der Serben in sich auf. Bei so erweiter, tem Gesichtskreise folgte sie auch. ihren eigenen Eingebungen. welche sie in 3ie< dern, die von schwärmerischer Vater- landsliebe erfüllt sind. in edler Form wiedergab. Schon während der Revo» lution des Jahres 4848, an dem Tage, da die Serben mit roth . weiß « blauer Fahne unbewaffnet nach Vukovar zogen und von anreitenden HuSzaren auöein« ander gesprengt wurden, schrieb sie ein entflammtes Gedicht: ,An die Na» tionalfärben" und ein anderes: „An die SlovenSka Lipa", welche beide 434s in einem Kalender erschienen. Diesen Dichtungen folgten: „Auf den Tod deS Wojwoden", — «An Knicanin", — „An Suplikac", — als fliegendes Blatt „Der Serbe aus dem Schlacht« felde", — «An den Ban", ein Ge. dicht, daS sie später wegen der Hal» tung des Generals zerriß, und noch mehrere andere Lieder, die gesammelt 24*
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Stifft-Streel, Band 39
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Stifft-Streel
Band
39
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1879
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
400
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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