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Streit) Eduard 2
Wissen für einen Musikanten eben für
entbehrlich hielt, besuchte der Sohn das
Gymnasium seiner Vaterstadt und hörte
auch die philosophischen Studien, ohne
sich jedoch in der musikalischen Ausbil-
düng zu vernachlässigen. Im Oktober
1827. 19 Jahre alt, wurde er Organist
an der Stadtpfarrkirche in Brünn, unter
der unmittelbaren Leitung seines Vaters,
welchem er 19 Jahre spater, im August
1846, in der Chorregentenftelle folgte.
I n diesem Amte blieb er ein Vierteljahr-
hundert, bis zu seinem im Alter von
63 Jahren nach langem und schwerem
Leiden erfolgten Ableben. S t re i t , ein
gründlich und vielseitig gebildeter Ton«
künstler, war für Verbreitung guter
Musik in Brünn unablässig thätig. Mit
dem kaiserlichen Rechnungsbeamten Ios.
Andreas Nowot n y (geb. 3. April 1778.
gest. 13. März 1836) in Brünn, einem
vortrefflichen Cellisten und Harmoniker,
und mit Gottfried Rieger ^Bd. XXVI,
S. 118^ im Vereine förderte er das
Musikleben der mährischen Hauptstadt
durch Aufführung großer Tonwetke alter
und neuer Meister sowohl in der Kirche,
als auch in Concerten. Mit besonderer
Liebe pflegte er die Hausmusik und unter-
hielt in seiner Wohnung regelmäßige
Zusammenkünfte der besten Musikdilel-
tanten und Fachkünstler. Nebstdem er-
theilte er Musikunterricht und zählte viele
und mitunter ausgezeichnete Schüler.
Auch als Cornponift, und zwar auf den
verschiedenen Gebieten der kirchlichen und
profanen Tonkunst, war er nicht ohne
Erfolg thätig. Mehrere seiner Composi-
tionen, darunter einige Lieder, sind im
Stiche erschienen. Den größeren Theil
seiner Arbeiten bewahrt jedoch das Archiv
des Mufikchors der Kirche St. Jacob,
und zwar: Vocal» und gemischte Chöre,
Gradualen, Osfertorien, ein Requiem Streit, Ignaz
und zwei Messen, welche zum größten
Theile aufgeführt wurden. Die Meffe in
: wird als ein ganz bedeutendes Werk
bezeichnet. Ueber das im Brünner Thea-
ter aufgeführte Fragment einer Oper
St re i t ' s berichtet sehr günstig die
„Moravia" ^l840, S. 180).
d ' E l v e r t (Christian Ritter von). Geschichte
der Musik in Mähren und Oesterreickisch-
Schlesien u. s. w. (Brünn li>73. Winiker,
gr. 80.) S. 236 und 241.
Streit, Franz, siehe: Streitt I^S. 34
dieses Bandes^.
Streit, Ignaz Freiherr (Präsident
des k. k. Oberlandesgerichtes für daS
Königreich Böhmen zu Prag, geb. im
Jahre 1803). Im Jahre 1829 seme
amtliche Laufbahn in Mähren beginnend,
wurde er in außergewöhnlich kurzer Zeit
Magistratsrath, als welcher er fünfzehn
Jahre zu Kremsier und Iglau wirkte,
öfter von dem k. k. Appellationsgerichte
mit wichtigen Arbeiten betraut. Im
Jahre 1848 sendeten ihn die Vertreter
des Großgrundbesitzes in Iglau als Ab-
geordneten in den mährischen Landtag,
spater der Wahlbezirk Eisenberg in den
Wiener Reichstag. Der Landtag wählte
ihn zum Präsidenten, der Reichstag
am 20. Juli 1848 zum Schriftführer.
Nack Schließung des Reichstages, in
welchem er zur liberalen Partei gehört,
aber im Ganzen sich wenig bemerkbar
gemacht hatte, erfolgte seine Ernennung
zum Ministerial-Commiffar für die Ge-
richtsorganisirung MahrenS und Sckle.
siens. Im August 1849 zum Appella»
tionsrathe in Brünn befördert, wurde er
als solcher den Berathungen des Gesetzes
über die Grundentlaftung beigezogen.
Schon im December d. I . fand seine
Berufung zum Landesgerichts. Präsiden-
ten nach Znaim statt, in welcher Eigen.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon