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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Seite - 27 -
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Seite - 27 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40

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Streiter 27 Streiter ascetischen Franziskaners,. sowie jene ihres Vetters, deS spater als Jesuiten« freund bekannt gewordenen Joseph von G i o v a n e l l i befolgte. Unter solchen Verhältnissen lastete auf dem , Knaben ein schwerer geistiger Druck. Dazu kam noch der traurige Umstand, daß das Bozener Gymnasium von Mön« chen auS dem Orden des h. Franciscus geleitet und überhaupt die Bevölkerung Tirols von Geistlichen nicht nur in Ge« wifsensfachen, sondern auch in weltlichen Dingen entscheidend berathen wurde. So wurde denn dem Knaben und spä« ter dem Jünglinge die Lectüre der deutschen und anderer Dichter, welche in den Augen besagter Lehrer nur Ketzer und Heiden waren, theils un- möglich gemacht, theils bitter verleidet. Besonders zogen den Jüngling die dra» matischen Werke Shakespeare's an. wie sich denn auch in seinen eigenen poetischen Arbeiten die Neigung zum Drama immer bestimmter hervordrängt. Während seiner letzten Studienjahre schrieb er daS fünfactige Schauspiel „Oswald von Wolkenstein", dessen er- sten Act er in den „Alpenblumen", einem in den Jahren 1828—1830 mit mehreren Freunden herausgegebenen Taschenbuche veröffentlichte, das über- dies noch folgende Jugendarbeiten von ihm: die Novelle „Die Schauspieler", die poetische Erzählung „Die Schützen» braut" und einige Gedichte enthält. Nicht eben rosig gestalteten sich die Verhältnisse seiner Lehrjahre. über welche er in einem Feuilleton der „Deutschen Zeitung" ^t872. Nr. 173) selbst berichtet. Wir empfinden fast ein Grauen, wenn wir darin lesen, wie rücksichtslos daS Gebaren jener nicht blinden, sondern absichtlichen Eiferer gegen Alles, was Geist und Wissen be- trifft. Selbst als er bereits den philo« sophischen, ja den juridischen Studien oblag, hatte er noch die niederdrücken« den Fesseln dieses unwürdigen Zwanges zu fühlen, und erst im vierten Jahre des UniversitätSbesuches begann sein Da» sein sich menschenwürdiger zu gestalten. Er hatte sich — wie er selbst bekennt — nur gezwungen der Rechtswissenschaft gewidmet, weil ihm jedes andere Stu« dium außerhalb Tirols verwehrt war. Aber aucd dieses wurde ihm nicht leicht gemacht, namentlich durch die geflissenr« lich gegen ihn gerichtete Strenge des Directors der juridischen Studien in Innsbruck Dr. Joseph R a p v Mand XXIV, S. 361). der ihn bei den Prü- fungen mit ungewöhnlicher Schärfe era» minirte. Als er endlich die Universitäts» zeit hinter sich hatte, begab er sich nach Padua. wo er zum Doctor der Rechte promovirte. Nun widmete er sich der juristischen Praxis, um die Advocatur oder ein Richteramt zu erlangen. Aber auch da begegnete er Hindernissen. Denn als er im Jahre 1837 von der k. k. obersten Iustizftelle zun^Advocaten in Cavalese, einem Markte im Fleimser Thale, ernannt worden, verzögerte sich ungewöhnlich lange die Ausfertigung seines Anstellungsdecretes. Er war näm» lich als ein Verächter des Clerus und als Freigeist mit dem Bemerken denun» cirt, daß eS bedenklich sei, ohne Gefahr- düng der kirchlichen und daher auch der bürgerlichen Ordnung die einftuß. reiche Führung von Privatgeschäften einem Manne von seiner Gesinnung an« zuvertrauen. Erst als der Präsident Baron D i Paul i ^Bd. I I I , S. 313) hlnter die Niedertracht dieser Denun. ciation und deren Urheber gekommen, wurde allen weiteren Einwendungen ew Ende gemacht und S t r e i t e r's De-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Streeruwitz-Suszncki
Band
40
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
394
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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