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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Seite - 29 -
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Seite - 29 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40

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Streiter 29 Streiter war's, aber das gerade Gegentheil da- von. geschah. denn kaum hatte der Propst die bürgermeisterliche Amtsstube verlassen, als er auch schon seine zu Protokoll gegebene Erklärung widerrief, ja am folgenden Sonntag brachte der Kapuziner den ganzen Vorfall, auf die Kanzel und nannte ihn einen „Faust» schlag gegen den Katholicismus". Die« ser Vorgang machte im Reiche nicht geringes Aufsehen, und staunte eine Par» tei den Muth Strei ter 's nicht genug an, so verwarf eine andere sein Beneh. men vollends, und selbst in den maß- gebenden Kreisen mißbilligte man dieses provocirende Auftreten. S t r e i t e r erhielt von der k. k. Statthalterei einen Verweis wegen seines Vorgehens. In« dessen waltete er nach wie vor. nur mit einiger Mäßigung, seines AmteS und hatte die Genugthuung, nach der ersten dreijährigen Wahlperiode noch zweimal zum Bürgermeister gewählt zu werden. Erst bei den Neuwahlen im October 1870 gelang es der Gegenpartei durch ein eigenthümliches Zusammentreffen von Umstanden, wobei sein Austritt auS der Gemeinde den Ausschlag gab, ihren Candidaten durchzubringen. Neun Jahre und neun Monate hatte S t r e i t e r seinen Posten verwaltet und während der Zeit seiner Amtsführung sich die städtische Schuld um 122.000 fl. österr. Währ. vermindert. Am 7. November « 1866 war er auch von der Bozener j Handelskammer zum Abgeordneten für den Tiroler Landtag gewählt worden. Außer der Durchführung mehrerer An» träge, worunter jener auf Herstellung der Eisenbahn von Brixen nach Villach, sei hierbei eines Vorfalles gedacht, dessen Haupturheber St re i ter ist. Der schon genannte Giovane l l i brachte nämlich im Landtage den Antrag ein, dem Lande seine geschichtliche Röchtsentwick- lung. somit auch wohl die Niederem- führung seiner a l t e n S t a n d e zu sichern. Dagegen erklärten sich mehrere Liberale, allen voran S t re iter. Da aber der Uebergang zur Tagesordnung von der überwiegenden Mehrzahl der Rechten abgelehnt wurde, verließ er und mit ihm noch sechszehn von seiner Par» tei den Sitzungssaal und machte dadurch die Versammlung beschlußunfähig. Am nächsten Morgen fand in Folge tele- graphischen Auftrages von Wien die Schließung des Landtages statt. AuS den einen Monat spater erfolgten Neu. wählen ging S trei ter, obgleich mit allen Mitteln gegen ihn agitirt wurde, doch wieder als Abgeordneter hervor. Aber die nur zwölftägige Dauer dieses Landtages hatte weiter keinen Zweck, als den durch den Grafen Belcredi sistirten, nun nach Beust's Eintritt ins Cabinet wieder aufgenommenen ordent» lichen Reichstag zu beschicken. Als am 22. August 1868 der nächste Landtag eröffnet wurde, kämpfte S t r e i t e r vergeblich gegen das in Antrag ge» brachte Gesetz der Hypothekener« neuerung, welches die alte Unklarheit über die Hypothekarposten zum Schaden des Realcredits erhalten und dadurch noch fernerhin den Bauer den Kirchen und frommen Stiftungen zinsbar machen sollte. AlS dann am 9. October daS von dem clericalen Ausschuß unter Lei» tung des Brirener Bischofs beantragte Gesetz über die Schulaufsicht berathen wurde, wäre dieselbe aller Voraussicht nach ganz in die Hände des Clerus gegeben worden, wenn nicht vor dem Beschluß hierüber die Schließung des Landtages stattgefunden hätte. Bei den nach dem Gintritte deS Ministeriums P o t o c k i erfolgten Neuwahlen für
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Streeruwitz-Suszncki
Band
40
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
394
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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