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Stritar Strirner
teS degießt. In den literar'schen Krei«
fen Wiens sich bewegend, hatte er lange
genug mit Unmuth die Aufhetzungen
jenes Pervakenthums betrachtet, bis er
seiner Ueberzeugung von der Verwerf»
lichkeit der Motive dieses depravirenden
Elementes seiner engeren Heimat in
dem Cycllls von 13 Sonetten in slo»
venischer Sprache Ausdruck gab. Als
dieses Büchlein nun erschien, worin er
die Matadore des Slovenentdums
BleiweiS. Costa, Iesar, Professor
P o j k in Marburg und Professor
M ä r n in besonderen Sonetten gei'
ßelt. ferner gegen die Ausbeutung des
Volkes durck Schaffung von Sinccuren
und von Banken, sowie durch auSschließ-
liche Betheilung der Cliqueanhänger
mit Ehren und Erträgniß, des Dichters
Zorneswort erhebt, da gab cs natür-
lich großes Geschrei im Lande Stove»
nien. und das Laibacher Blatt „Ro>
vios" griff in seinem Ingrimm zu
einem Knüttel, um für die Sache der
Pervaken dreinzuschlagen ', aber diese
Gegenwehr mißlang und die Wirkung
der Sonette wurde eher verstärkt denn
abgeschwächt. Die Sonette aber fanden
in der deutschen Presse Oesterreichs eine
Aufnahme, die kaum einem slovenischen
Buche bisher zutheil geworden. Im
Iabre 1876 nahm er den „Avon" wieder
auf und er redigirt ihn noch zur Stunde.
Inzwischen unterzog er sich an der
Wiener Hochschule den zur Erlangung
eineS öffentlichen Lehramtes vorgeschrie-
benen Prüfungen und ist gegenwartig
Professor an einem der Wiener Gyin»
nassen. Unter dem Pseudonym B o r i s
M i r a n soll er auch auf dem Gebiete
der NovelNstik thätig gewesen sein.
Laibacher Tanblatt. l8?2, Nr. 123.^im
Feuilleton: „Wiener Sonette" und Nr. l24:
„ I . Stmar und die Pervakrn". Etrixner, August (Li thograph.
geb. zu Wien im Jahre 1820). Wir
haben keine Kenntniß davon, ob er mit
dem berühmten Münchener Lithographen
Iohann Nepomuk St r i rner (geb.
l782. gest ) verwandt ist. welcher
nach seiner Beschäftigung mit Zeicbnuii«
geu für das Mannlick'sche Galerie«
werk in München, t82() einem Rufe der
Brüder B o isser öe nach Stuttgart
folgte, wo er eine lithographische Anstalt
lediglich zur Herausgabe der älteren
deutschen Gemälde dieser eifrigen Samm»
ler errichtete, und alü König L u d w i g
von Bayern im Jahre 1827 dieBois«
seröe'sche Sammlung käuflich an sich
brachte, nach München zurückkehrte und
das begonnene Werk daselbst fortsetzte.
Im Jahre 1836 nun, als Johann
Nepomnk mit diesen Lithographien den
Höhepunki seines KünstlerrubmeS erreicht
hatte, kam August S t r i i n er nach
München, um sich daselbst lithographi»
schen Arbeiten zu widmen. Ob er viel«
leicht in der renommilten Anstalt seines
Namenüvetteis Beschäftigung fand, da«
von ist unk nichts bekannt geworden.
Wir wissen nur. daß er 1839 wieder
nach Wien zurückkehrte, wo er sich gleich»
falls mit lithographischen Arbeiten be<
faßte, von denen jedoch nur wenige in
die Oeffentlichkeit drangen, so: ein Bild-
niß des heldenmarschalls Radehky
nach W. Nichter (Wien, Paterno): —
ein Blatt nach einem Bilde von Treml:
„Der Abschied des Recruten von seinen
Angehörigen" (Wien, Neumann, Qu.»
Fol.);— auch lithographirte er für den
Neum a nn'schen Verlag nack Zeichnun»
gen von L'A l lemand: „ Staffagen aus
dem ungarischen Feldzuge" in Gemein»
schaft mit Weir lgartner zwölf Blät-
tec in Quer-Folio. I n der Ausstellung
von Kunstwerken aus Anlaß der Eröff«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon