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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Seite - 56 -
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Strobach, Anton Strobach, Antun sechsten Sitzung des Reichstages sl8. Juli 1848) erklärte der erste Alters-Vice-Präsident Joseph We iß denselben für constituirt. Am 20. Juli wurde zur Wahl der Vorstande und des Bureaus geschritten, aus welcher Dr. Franz S ch m i t t als Präsident. Dr. A. S t r o b a c h aber als erster Vice»Präsident hervorging. Schon bei der nächsten Wahl des Präsidenten, am 17. August 1848. erhob ihn der Reichs- tag zu dieser Würde, in welcher er auch bei der Neuwahl am 14. September verblieb. Am 12. October behauptete Dr. S m o l k a diese Stelle, bis am 20. December neuerdings S t r o b a c h dazu gewählt wurde, welcher jedoch am 20. Jänner 1849 wieder dem Ersteren weichen mußte. Die Zeit der Präsident- schaft im österreichischen Reichstage ist jedenfalls seine denkwürdigste Periode, die je nach dem Standpunkte des Beur» theilerS die verschiedenste Kritik erfahren hat. I m Anfange war seine Leitung eine tadellose, er handhabte die Ge> schäflSordnung mit einer Sicherheit, welche allgemeines Staunen. freilich auch. da durch dieselbe jede freiere Bewegung zu Tode paragraphirt wulde, bei Vielen Unzufriedenheit und Unwillen erregte. Er zeichnete sich als Präsident durck Ruhe. unerschöpfliche Aufmerk» samkeit, Höflichkeit, Entschiedenheit und scharfe Unterscheidung aus. Als aber seine öechische Parleistellung im Jause der Verhandlungen immer markirter her« vortrat, beeinflußte dieselbe auch seine sonst so treffliche Leitung einigermaßen. Einstimmig verurtheilten alle Parteien, mit AuSnahme jener, welche gleich ihm die Flucht ergriffen, sein Verhalten m den schon bedenklichen Octobertagen, namentlich am 6. October. an wel- chem er zuerst nirgends zu finden und nachdem er gefunden, sich zu pcäfidiren weigerte. Die strenge Handhabung der überdies höchst rigorosen Geschäktsord. nung, welche jedocb der Ueberstürzung der noch ungefchu!len Versammlung im- merhin einen Kappzaum anlegte, hatte in den Kreisen der aufgeregten Wiener Bevölkerung den Präsidenten nichts weniger denn beliebt geinacht. wozu das Verhalten der öechen im Reichs- tage. zu deren Partei er zählte, nickt eben wenig beitrug. Bei Beginn der Octobergreuel hielten eS dieselben mit S i r ob ach für gerathen. Wien heim- lich zu verlassen, und unter militärische!. Verkleidung flüchtete er mit seinem Freunde Hawelka sBd. VI I I , S. 95) nach Prag. Als sich der Reichstag spä- ter in Kremsier versammelte, fand sich auch S t robach mit seinem Anhange daselbst ein. Mit ah. Entschließung ääo. Olinütz 29. December 1848 wurde er zum f. k. böhmischen Appellationsrath und bei der im Juli 1849 erfolgten Orga- nifuung der Gerichte in Böhmen zum k. k. OberlandtiSgerichtsrathe ernannr. Bald nacb Einführung der Schwur« gerichte nahm er, einer der Ersten, bei denselben den Vorsitz ein. I n dieser Stellung glänzte er als Richter durch seine im Präsidium des Reichstages be« währten Eigenschaften. Aber die Periode der'XSchwurgerichte war von kurzer Dauer> und von kaum längerer seine Wirksamkeit als Oberlandesgericktsrath. Nach einer Gerichtsverhandlung im Jahre 1833. in welcher ein wegen MajestätSbeleidigung angeklagter Trun» kenbold freigesprochen wurde, erfolgte von Wien — wie der „äiovnik nausn^ berichtet — die Amtsenthebung des StaatsanwalteS H i k i s ck und einiger Räthe des Prager Oberlandesgerichtes, unter denen sich auch S t roh ach be-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Streeruwitz-Suszncki
Band
40
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
394
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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