Seite - 57 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40

Strabach, Anton Strokach, Anton fand. Die Sache erregte — bei dem in allen Ländern geltenden Grundsätze der Unabsetzbarkeit des Richterstandes — großes Aufsehen, und Strobach war doppelt getroffen: durck diese öffentliche krankende Aberkennung seines richter« lichen AmteS. dessen nach seinem Ge» wissen gewaltet zu haben, er sich bewußt war, und durch den plötzlichen Verlust seiner Stellung, von welcher er ja lebte. Doch er faßte sich bald; nachdem mit Decret vom i7. Jänner 1834 ihm die Befugniß zur Ausübung der Landes- advocatur in Prag verliehen worden, widmete er sich diesem Berufe. Bei der Ehrenhaftigkeit seines Charakters wuchs seine Praxis mit jedem Jahre. Am 49. November t886 befand er sich in der Kanzlei eines Collegen, mit dem er bei einer Cigarre eine Geschäftsangele» genheit berieth, als er fick plötzlich unwohl fühlte, zusammenbrach und ehe Hilfe kam, seinen Geist aufgab. Gr war, erst 43 Jahre alt. einem Herzleiden er- legen. Der Vorfall wirkte um so er< schulternder in seiner Familie, als eben um diese Zeit eine Schwester seiner Gattin Hochzeit machte. S t robach war mit der Tochter deS Prager Magistratsrathes, nach Anderen deS Präger Arztes Franz D u r a s vermalt, welche er mit zwei, n. A. drei Waisen, einem Knaben und einem Mädchen, zurückließ. Seine in der Lebensskizze erwähnte fachwiffen» schaftliche literarische Thätigkeit bc« schrankt sich auf ein paar im Buchhan« del erschienene Werke und einige in Zeitschriften abgedruckten Abhandlungen. I n Gemeinschaft mit Dr. F r i ö, K. I . E r b e n , Neubaue r und H a v- l i k. nicht wie er im „älovnik n.2.uönF" genannt wird, H a v l i ö e k . bethet ligte er sich an der Herausgabe deS WerkeS: ^ ä ä obooni souäni g. kaä naä NrM, gt^rska. i t. ä.., i prsäpis o Ltruönöin rixsul v oivilniok", d. i. DaS allge- meine bürgerliche Gesetzbuck lind die Concursordnung in Böhmen, Mahren und Schlesien, Oesterreich ob der EnnS. Steiermark u. s. w. (Prag 1848. 8".); — allem gab er heraus: „ I'so?^, ns^'- « ^ " , d. i. Proben außergewöhnlicher richterlicher Entscheidungen zweiter In« stanz in Civil» und Streitsachen (Prag 1831 , 8o.) ; — „I>amatnz/ Hpzs o "^ d. i. Denkschrift von der Auf« rechthaltung der Moldauer Wehren, an» läßlich der emphyteutischen Entlastung der Prager Mühlen (Prag 1833). wo- von auch eine deutsche Ausgabe erschien' die oechische Uebersetzung arbeitete S. gemeinschaftlich mit I . M a l y ; eine auch hinsichtlich der Terminologie des Müllergewerbes nicht unwichtige A» beit; — zerstreut in Zeitschriften er- schienen: in der „ö s 2 k 2. v L s 1 a", d. i. öeckische Biene: «^üsodsui wsä. Q3. rarÄ'w^ liäL^ö 2 ari^i.", d. i. Ein» fiuß der Wissenschaften auf die Sitten des Volkes sl833)' — „0 potrsde a ^2äs1ä.-^ärii loditeiüv") d. i. Von den Bedürfnissen und der Bildung der Handwerker sebd.) ; — ^? i", d. i. Ist die Regierung ver« pflichtet. Wissenschaft und Literatur zu unterstützen ^ebd.^: — im „öasopiä össksko Nu26a", d. i. Die Museal- Zeitschrift: „läba 0 ogodnosti poälö d. i. Die Idee der Persönlichkeit nach