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Johann Franz
Stände zum Landesreferenten begehrten.
In der That wurde er auch im Jahre
1783 zum Hofrathe bei der k. k. Hof-
kanzlei befördert, daselbst mit dem Refe«
rat für Tirol und Vorderösterreicd be>
traut und überdies zum Mitgliede der
Gesehgebungs > Hofcommissiun ernannt.
Im Jahre 180! kam er als Vice.Prasi.
dent des GuberniumS und des AppeUa»
tionsgerichtes nach Tirol zurück, wurde
dann in den säcularisirten Fürstenthü-
mern Trient und Briren Organisirungs»
Hofcommifsär und im November 4803,
als die ins 3and eingebrochenen Franzo»
sen dasselbe besetzt hielten, an die Spitze
der Geschäfte gestellt. Der Energie, mit
welcher er die Regierung führte, ist es
zu danken, daß trotz der allgemein im
Lande herrschenden Aufregung nirgends
Ruhe und Ordnung ernstlich gestört
wurden. Als Tirol später in die Gewalt
der Bayern gerieth. fungirte er ansang-
lich als Gubernial.Vi«.Präsident, bis
mit königlichem Rescript vom 26. Juni
t806 feine Ernennung zum Chef des
tirolischen Appellationsgericbtes erfolgte.
Als folcher starb er ein Jahr spater, im
Alter von 69 Jahren. S t rob l zählt
zu jenen Staatsmännern Tirols, deren
Andenken dieses Land in dankbarer Erin«
nerung ehrt. Streng, unparteilich, voll
glühenden Eifers für Beförderung des
wahrhaft Guten und Nützlichen, war er
ebenso ein Mann von Geist als gründ»
lichem Wiffen und verstand es in geschick»
ter Weise, die sich oft kreuzenden Interes«
sen deS Landes und seines Fürsten mit«
einander zu vereinbaren.
Oesterreichische Nat ional - Encyklo-
pädie von Gräf fer und Czikann (Wien,
8".) Bd. V, S. 222. — Megerle von
Mühl fe ld (Ioh, Georg), Memoradilien
des österreichischen Kaiserstaates u. s. w.
(Wien 1825, 8<>.) S. l67.
v. Wurzbach, biogr, Lerikon. XI^Gedr. l Strobl) Joseph
Die Strobl scheinen überhaupt in gräflich
Welsperg'schen Diensten in Tirol gestan.
den zu haben. Denn wie schon der Vater
des obigen Johann Franz uon Strobl.
Johann Jacob gräflich Welsperg'scher
Landrichter, so war ein Christoph Strobl
gräflich Welsperg'scher Bergwerks« Ver»
weser zu Primär in Tirol. Dieser Chri»
stoph sowohl, als sein Vruder Michael,
Oberstwaldamts« und HüuptzollanUs'Gegen.
schreiber zu Vrimör, wurden mit Diplom
vom Jahre l78l in den erbländisch öfter»
reichischen Adelstand mit dem Prädicate
„von Hau statt und Schwanenfeld"
erHoden, lGoldegg (Hugo von), Die Ti-
roter Wappenbücher im Adelsarchive de2
k. k. Ministeriums des Innern in Wien
(Innsbruck t8?5, Wagner, 8".) Tbeil I,
S. 3l, Nr. 409 (373). S, 58. Nr. 486 (123).
S. 87, Nr. 802 (23); Theil I I , S. l79,
Nr. l36l
Strobl, Joseph (G e r m a n i st.
geb. in Wien 6. August <843). Ein
Sohn des Wiener Buchbindermeißers
e o c q S t r o b l. Er besuchte das .
Gymnasium bei den Schotten in Wien,
an welchem zu seiner Zeit ausgezeichnete
Lehrkräfte wirkten, wie der jehige Prä«
lat Othmal.- H elferstor ffer in der
lateinischen Sprache, Hugo M a r e t a
der Germanist. Sigism. Gschwandt»
ner. Mathematiker. Im Jahre 186l
bezog er die Wiener Hochschule, wo er
sich unter Boni tz sBand I I , S. 33),
B ö l l e r M . I I , S. 33). Wahlen.
Tomaschek und Mussa f i a <Bd.
XIX, S. 474^j, sprachwissenschaftlichen
Studien widmete. Vor allen aber zog
ihn Franz P fe i f f e r ^Band XXII ,
S. 169) an, und die schon im Gym-
nasulm erwachte Liebe zur Muttersprache
und ihrer Geschichte wurde unter einem
Manne wiePfe i f fe r nur noch mäch«
tiger in ihm rege. Die Art und Weise
P f e i f f e r'S gewann diesem besonders
die Herzen feiner Zuhörer, bald wurden
ans Lehrer und Schüler Freunde, wel«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon