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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Seite - 86 -
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Seite - 86 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40

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Strohs ki 86 ' Strohs ki nannt worden. Als die Unruhen in Amberg eine bedenkliche Wendung nah men. ließ er die Stadt am 1. November 4848 bombardiren. Nicht daß er dieS gethan — die Revolution war eben nur mit Kanonen zu bändigen — wurde dem General zur Last gelegt, sondern daß er Universität und RathhauS beschießen ließ. da doch die Schüsse, auf andere minder wichtige Gebäude gerichtet, ihre Wir« kung gewiß auch nicht verfehlt hätten, aber bibliothekarische und archivarische Schätze geschont geblieben wären. Bei diesem Bombardement ging nun die Universität und die Bibliothek, die an 60.000 Bände zahlte, in Flammen auf. StroüSki . der im Gebäude wohnte, gab seine eigene Behausung auf, um die Bibliothek zu retten. Etwa 8.000 Bände waren eS. die, während die Kanonen ihre Kugeln entsandten, durch ihn geborg«n wurden; sein Eigen» thum, bis auf das, was er und' die Seinen am 3eibe trugen, ging in den Flammen zu Grunde. Und nachdem der Schutt beseligt und alles wesentlich durch ihn eingeleitet worden, um mit der Auf« ftellung der geretteten Büchermaffe zu beginnen, legte er selbst Hand an und arbeitete nicht wie ein Bibliotheksdlrec- tor, sondern wie ein Bibliotheksdiener. Er selbst stellte die in dem heutigen Universitätsgebäude befindliche Biblio- thek, die er bis zu seiner Versetzung nach KrakM von 8.000 auf 33.000 Bande gebracht, eigenhändig auf. Während er ganze Tage hindurch vom frühen Morgen bis in die beginnende Nacht arbeitete, versammelte sich das ihm beigegebene Beamtenpersonal nur in den Amts- stunden, so nahm er denn alle Mühe und Last der Arbeit, um die Eröffnung der Bibliothek zu beschleunigen, auf seine Schultern. Und in der That. nach der am 1. November 1848 erfolgten Ein« äscherung konnte sie schon am 2. November 1832, also nach dem beispiellos kurzen Zeitraume von vier Jahren, innerhalb deren die Eortirung des geretteten Ma« tcrials, die Herstellung von Schränken und Repositorien. von Amts« und Lese» zimmern, Katalogen u. s. w. durchge. führt worden, stattfinden. Nun flössen die Jahre in friedlicher Gleichförmigkeit dahin, nur wurde der in Regierungs- kreisen hochgeachtete Gelehrte mit ver» schiedenen Aemtern betraut, die ihm wohl Ehren, aber auch sonst viele Arbeit, jedoch ohne materielle Vortheile, brachten. Scbon im Sommer 1847 war er zum Director der philosophischen Studien an der 3em« berger Universität ernannt und zu gleicher Zeit mit dem Titel eines kaiserlichen Rathes ausgezeichnet worden. Nach der im October 1848 begonnenen Reform der akademischen Behörden bat er um Enthebung von seinem Ehrenamte, die ihm mit ah. Entschließung unter Bezei« gung der ah. Zufriedenheit gewährt wurde. Im Jahre 1880 ernannte ihn daS Unterrichtsministerium zum Schul« rathe und Mitgliede der Commission für die Prüfung der Kandidaten des Gym> nasial.LehramteS. ferner zum Prüfungs- commifsär bei der allgemeinen Abtheilung der theoretischen Staatsprüfung in Lem- berg für daS Fach der Rechtsphilosophie, und im Jahre 1834 für jenes der öster> reichischen Staatsgeschichte, von welch letzterer Function er im September 1833 enthoben wurde. Im Jahre 1831 über- trug ihm der Unterrichtsminister auch die Leitung der zur Abfassung polnischer Gymnasial «Lesebücher eingesetzten Com. mission. Bei dem völligen Mangel an geeigneten Kräften blieb aber die Abfas- 'ung der Bücher ihm allein überlassen. So kamen denn durch seine Thätigkeit
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Streeruwitz-Suszncki
Band
40
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
394
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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