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arbeiten von Zweibrücken beordert. Hier-
auf wohnte er der Belagerung von Wit.
tenberg (October 1760) bei. focht mit
rühmlicher Tapferkeit bei Torgau (3. No-
vember d. I.) und wurde in Würdigung
seines ausgezeichneten Verhaltens vor
dem Feinde, sowie seiner Geschicklichkeit
im Geniefache znm Nnterlieutenant im
Ingenieur. Corps befördert. I n dem»
selben erwarb ihm seine Tüchtigkeit daS
besondere Vertrauen des berühmten
Generals Vicomte de Gr ibeauva l
^Bd. V, S. 332). der ihn zu seinem
zweiten Adjutanten und zum Director
des Feld-Ingenieur.Archivs ernannte.
I n dieser Stellung that er sich bei
Schweidnitz ( l . Oclober l?61), dann
bei Glvch so rühmlich hervor, daß er im
November 4762 außer seinem Range
zum Ingenieur>Oberlieutenant befördert
ward. Nach Abschluß des Hubertsburger
Friedens (l5. Februar 1763) erfolgte
seine Berufung zur General-Genie< und
Forlifications < Prodirection in Wien.
Ende des Jahres 1764 seine Ernennung
zum Dircctor der Grenzfestung Eger.
Von dort kam er im Frühling 1766 zu
dem neuen Festungsbau nach Königgrätz.
wo er, obgleich erst Oberlieutenant, doch
als solcher Arbeiten ausführte, mit wel>
chen sonst nur Stabsoffiziere betraut zu
werden pflegen. Als der Kaiser im
August l768 persönlich die Königgräher
Festungsbauten in Augenschein nahm,
ernannte er auf Antrag des in Handels-
fachen aufgestellten Hof» Commerzien«
ratheS den Odeclieutenant Sr rupp i
zum See»Baudirector in Triest, um ihn
aber auch der Armee zu erhalten, unter
Ginem zum Ingenieur-Hauptmann I n
Triest und in dem dazu gehörigen 3itto>
rale erwarb sich dbr junge Dkrector durch
seine ausgezeichneten Leistungen bald das
Vertrauen deS Gouverneurs. Besonders bei den Wasserbauten und den Aus'rocs.
nungsarbeilen in Aquileja machle er sich
so verdienstlich, daß er vom Kaiser im
Jahre !772 den Titel eineS kaiserlichen
Rathes erhielt, unter gleichseitiger Beför«
derung zum Oberstwachtmeistec im Inge«
nieur-Corps. Nun vollendete er ein in
Anbetracht dir damaligen technischen Lei'
halrniffe als Riesenwerk zu bezeichnendes
Unternehmen, dmn er war es, der von
Zengg. von der See aus, die Straße
nack Karlsbad in einer Länge von vier-
zchn deutscken Meilen durch die gewaltig«
sten Felsen und bis damals unüberwun-
denen Berge ausführte und die nöthigen
Aquäducte erbaute. Diele noch heute in
den Tagen der Eisendahnen ihrer Schön«
heil und Dauerhaftigkeit wegen allge«
mein gerühmte Straße wurde nach dem
Namen des Kaisers die Josep hin i sche
genannt. S t rupp i aber zum Oberst»
lieutenant befördert und am l4. April
l779 mit dem Ritterkreuze de5 St. Sie«
phansordens ausgezeichnet. Seine fernere
erfolgreiche Verwendung im Baufache
nach allen Richtungen desselben hatte
schließlich seine Ernennung zum General«
Hof-Baudirector in Wien zur Folge.
Auch wurde er in den erbländischen Frei»
henenstand erhoben.
F reihe rrenstands'Diploit ! äslo. 22. Mai
l?79.
Wappen. Ein aufrechtst.hender rother
Schild, belegt mit zwei silbernen, rechts
schiefliegenden Streifen. Hinter dem unteren
derselben ragt ein gebogener geharnMrrr
Arm hervor, welcher ein bloßes Schwert,
dessen Spitze in das vordere obere Ect des
SchildeS pricklet und mit einer natürlichen
Schlange umwunden ist, in der Hand hält.
Den Schild deckt die Freiherrenkrone, auf
welcher drei gekrönte Turnierhelme sich er«
heben. Auf der Krone des ersten ruht links«
gewendet der schon beschriebene Arm; auf
jener deö mittleren wallen eine rathe und
hinter selber drei silberne Straußfedern neben«
einander empor; auf der Klone des dritten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon