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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Seite - 109 -
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Styelecki, Michael 109 i, Michael Oheims, des Bischofs Korczyi iski, der ihn mit einem Legate bedacht hatte, brachte ihn nach Przemysl. wo er indeß bald erfuhr, daß da5 ihm zugefallene Ver» mächtniß bei weitem geringer ausgefallen, als ihm ursprünglich gemeldet worden. Die in Przemysl garnisonikenden Offi- ciere suchten ihn in die Verschwörung hineinzuziehen, in welche sich bereits ein Theil des k. k. Militärs eingelassen hatte. Aber er widerstand mit Entschiedenheit allen Antragen und hielt ihnen das Be- denkliche und die Nutzlosigkeit ihres Unternehmens vor. Bei seinem Regi« mente in Ungarn wieder angekommen, wurde er verhaftet und nach Lemberg abgeführt, wo er mit allen Kameraden, welche er in Przemysl kennen gelernt und denen er Vorstellungen über ihren ebenso verwegenen als haltlosen Plan gemacht, im Gefängnisse zusammentraf. Nach halb» jährigerHaft, während welcher er wieder- holt Anfälle tiefster Melancholie hatte, erfolgte allerdings wegen Mangels an Beweisen seine Freisprechung. eS wurde ihm aber auf das entschiedenste bedeutet, seinen Aufenthalt in Lemberg zu nehmen, wo er unter militärischer Aufsicht ver- blieb. I n Folge inständiger Bitten und dringender Vorstellungen erhielt er end« lich die Erlaubniß, seinen im Brzezaner Kreise wohnenden Neffen H u b i c k i zu besuchen. Die Ereignisse des Bewegungs» jahres befreiten ihn aus der militärischen Aufsicht. Gr eilte nach Wien in die Rei- hen der Revolutionäre, dann aber trat er zur ungarischen Rcvolutionsarmee über. wo er in Folge seiner Tapferkeit in kurzer Zeit zum Major befördert wurde. Nachdem die Revolution nieder- geworfen worden, flüchtete er sick mit mehreren Anderen in die Türkei, wo er mit dem Gehalte eines StabSofficierS biS zum Jahre 1863 verweilte. Dort. hieß es, sollte er sich eben mit der Tochter eines reichen rumänischen Edelmannes vermalen, als ihn die Kunde von dem Aufstande erreichte, welcher in Polen aus« gebrochen war. Nun hielt ihn nichts mehr ab, für ein selbständiges Polen zu kämpfen, er köhrte in seine Heimat zurück und trat in die Reihen der Aufständischen. Als Organisator und Instructor der ver- schiedenen sich bildenden Abtheilungen leistete er große Dienste', auch nahm er an den meisten Kämpfen theil und bewies dabei eine Unerschrockenheit und Tapfer- keit ohne Gleichen. Im Gefechte bei Pyzdram. am 24. April, war eS sein ebenso tapferes als umsichtiges Verhal» ten, welches den Sieg an die Fahnen der Aufständischen heftete. Am 8. Mai be« fehligte er bei Ignacew als Major der Schützen und Sensenträger eine Abthei- lung der Taczanowski'schen Truppe, etwa 430 Mann stark. I n dem unge. mein hartnäckigen und blutigen Kampfe hielt er mit rühmlichster Bravour dem weit überlegenen Gegner, der neben Infanterie auch Cavallerie, Kosaken, und acht Geschütze den Polen entgegenstellte, die längste Weile Stand, bis er an der Seite Turn'S, des Adjutanten Murzi» n ow Ski'S, von den Russen zusacnmen- gehauen wurde. Die letzteren verloren in diesem Gefechte über 300 Mann. Aber ihre Uebermacht half ihnen den Sieg erkämpfen. Berickte über diesen Kampf schreiben die Niederlage der Polen dem Eigensinne Strzelecki's zu, der sich dem Befehle Taczanomski'S. er möge sich mit seiner Abtheilung verschanzen, entschieden widersetzte, indem er die Be> hauptung aufstellte, daß ein noch nicht vollkommen abgerichteter Soldat sich hinter Schanzen immer scklecht schlage, und in Folge dessen die Verschanzung unterließ, wodurch den Russen der Ueber«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Streeruwitz-Suszncki
Band
40
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
394
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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