Seite - 132 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
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Stubenberg. Johann 132 Stubenberg) Johann Wilhelm
schlagen, eine Handlung, die dem Kaiser
nicht zu Gunsten gerechnet werden kann.
In dem dramatischen Abschlüsse der Empörung
tritt Baumkircher's Unglücksgenosse Än»
dreas Greissenegger neben dem Haupt»
Helden der Tragödie in den Vordergrund.
H a n s von S tu ben b erg. einer der Brü»
der Narr inger und Jacob Scbre iber
werden gefangen genommen und festgehalten.
Es erscheint deshalb Hans von Stuben«
derg nicht mehr in dem Adelsbunde. wel<
chen Wilhelm Baum kircher, um den
schmachvollen Tod oeS Vaters zu rächen,
allsogleich ins Leben rief. Mit diesem Bunde
pactirte endlich der Kaiser, indem er am
8. Mai 4472 mit der Witwe Baum kl r»
cher's, den beiden Söbnen Wi lhelm und
Jörg (dessen Gemalin Margaretba uon
Ztubenbera), den Töchtern Hlartha
(vermalten Stubenberg) und Kathar ina
über ihre Geldforderungen sich veralich. Bei
diesem Anlasse dürfte Stuben bera die
Freiheit wieder erlangt haben,- doch möchte
hiermit wohl kaum die Spannung zwischen
dem Kaiser und Stuben berg nachgelassen
haben, nock viel weniger das uolle Einver»
nehmen zwischen beiden hergestellt worden
sein. Hans Stubenbers hatte bei diesen
Handeln wohl nicht Alles, jedoch so Vieles
eingebüßt, daß der Glanz seines Hauses für
immer verdunkelt, die Macht desselben
dauernd gebrochen blieb Wurmberg war
ihm lvobl geblieben, hingegen Hollenburg,
Schwanbera und Anderes gingen ihm für
immer verloren. Hans war in erster Ehe
mit Helene uon Tschernemöl vermalt, welche
Ebe kinderlos geblieben zu sein scheint; seine
zweite Frau war die bereits erwähnte Narlya,
Vaum kircher's Tochter, welche ihm drei
Lohne gebar, deren ältester. Caspar ^3. 124,
Nr.4I. die Wurm berg er Linie fortpflanzte.
^Mit thei lungen des historischen Vereins
für Steiermark. «869, Heft XVI I , S. 73
bis l29: „Zur Geschichte der Steiermark
vor und in den Tagen der Baumkircher«
Fehde". Von Prof. Dr. Franz Krön es. —
Beiträge zur Kunde steiermärkischer Ge»
schichtSquellen. VI I . Jahrg. (1870). S. 3—53.-
„Die zeitgenössischen Quellen der steiermärki«
schen Geschichte in der zweiten Hälfte des
fünfzehnten Jahrhunderts". Von Professor
Vr. Franz Krön es. — Zeitschrif t für
österreichische Gymnasien (Wien, 8«.) 1871,
H cst 7 und's: „Zeugenverhör über Andreas
Baumkircher's Thaten, Leben und Ende" Von ebendemselben. — Ma i lä th(Johann Graf),
Geschichte des österreichischen Kaiserstaates
(Hamburg 1830. Berthes, 8".) Bd. I, S. 302.
—(H orma y r's) Archiv für Geschichte, Sta-
tistik. Literatur und Kunst (Wien, 4«.) Jahr.
gang 1818. Nr. 132: „Baumkircher und
Stubenbera".) — 23. Johann (VI.) (gest.
um 4572). Vom Ka p fenderge r Äste. Der
älteste Sohn WolsgangS (XII.) mit So»
phie von Teuffenbach. Johann ist der
Stammvater der noch heute blühenden Gra»
fen Stubenberg. Er errichtete <565 für
sich und seine Nachkommen eine Bearäbniß»
statte zu Maria am Weizberge, in welche
zuletzt der am 10. Juni 1731 verstorbene
General Franz Herr von Stubenberg
gesenkt wurde; 1567 vollzog er den Umbau
des Schlosses Guttenbera in dessen heutiger
Gestalt und errichtete im Jahre 1569 zu
Mureck ein Spital, wie die noÄi vorbände-
nen Inschriften daselbst bezeugen. Er war
ein strammer Vertreter der alten ständischen
Freiheiten und ganz besonders den Hof.
leuten nicht gewogen. Ein Zwiegespräch
zwischen ihm und dem berühmten Diplomaten
Sigmund von Herderstein jBo. VI I I ,
S. 342, Nr. 65< gibt Zeuanih uon dieser
seiner widerhaarigen Gesinnung. Zu Gratz
im Wirtbshause kamen beide zusammen. AlS
Her berste in über das Hofwcsen sprach,
äußerte sich Stubenbera: „Kein ehrlicher
Mann hätte daselbst Plak". Herberstein
erwiderte: „Wo ich zu Dienst käme. ver«
hofft' ich mich auch daselbst zu behaupten".
Nun meinte Stuben berg: „Ja. Du
nähmest einen Kharnier (Schreibmappe) an
den Arm wie ein Schreiber". Herberstein
schloß dann daS unerquickliche Gespräch mit
den Worten: „ öchäinte mich nicht, eines lömi»
schen Kaisers Schreiber zu sein". sGratz er
Tagespost vom 9. Februar <864/j —
24. Johann (VII.) (aed. 5. September
1639. gest. 1. Juni 1664). Vom Kapfen-
berger Aste. Ein Sohn Wolfgangs (XVI.)
und Annas Erebcentia von Scheit t.
Er diente in der kaiserlichen Armer, focht in
Unqarn gegen die Türken und fand in der
für die Oesterreicher siegreichen Schlacht bei
St. Gotthard den ehrenvollen Soldatentod
auf oem Schlachtfelde. — 25. Johann
Wilhelm, genannt der „Unglückselige" und
auch der „unglückselige Selige" (lukai-tuna-
tus lort-unKlug) (geb. 1619. grst. zu Wien
12. April 1663). Vom Kapfenberger
Aste. Ein Sohn oeö bei I'cin verunglückten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon