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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Seite - 133 -
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Seite - 133 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40

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Stubenberg) Johann Wilhelm 133 Stubenberg) Johann Wilhelm Rudolph ^S. 135, Nr. 32^ aus dessen dritter The mit Iust ina von Zelking. Sein Kindesalter fällt in eine bewegte Zeit. Die Folgen der Schlacht am weißen Berge hatten unter seinen Standesgenossen und namentlich auch unter den Familien des steirischen Adels mannigfache Veränderungen herbeigeführt und auch ihn, der mit seiner Gemalin zunächst seinem Heimatlande Steier- mark angehörte, in die Fremde getrieben, wo er, wenngleich in Wien gestorben, seine letzte Ruhestätte fand. Er war ein Mann von ungewöhnlichen Geistesgaben und umfas» sender Bildung. Ueber seine Jugend» und seine ersten Mannesjahre liegen nur lücken» hafte Nachrichten vor. Die Jugendzeit scheint er in Böhmen verlebt zu haben, wo sein Vater, der eine Dame aus einem böhmischen Adelsgeschlechte, Kathar ina von Smiri tz, in zweiter Ehe zur Frau hatte, mehrere Jahre zubrachte und ein vorschnelles Ende fand. Während des dreißigjährigen Krieges scheint er größtentheils im Auslande gelebt zu haben. So z. B. wissen wir. daß er im Jahre 1638 in Oldenburg bei dem Herzog Anton Günther, einem der berühmtesten Pferdezüchter seiner Zeit. sich befand; auch war er auf dem Reichstage zu Regensburg zugegen und ritt ein Pferd aus dem Fugger'< schen Gestüt zu Traetzberg. Es ist bekannt, daß der Weimar'sche Geheimrath und Hof. marschall Caspar von Teutleben im Jahre 1617 die nachmals berühmt gewordene frucht« bringende Gesellschaft oder den Palmen« orden gründete. In diese interessante Gesell» schaft, deren Geschichte wiederholt Gegen» stand literariscker Abhandlungen war, trat Johann Wi lhe lm im Jahre 1648 (er zählte damals noch nicht 3U Jahre) unter dem Namen der „Unglückselige" ein. Er ge« hört zu den bedeutenderen Mitgliedern dieses Ordens, dessen Hauptaufgabe die Reinigung und Vervollkommnung der deutschen Sprache bildete. Er übersetzte mehrere Romane aus fremden Sprachen, und zwar: „Nromsna.", d. i. Liebes« und Heldengedichte aus dem Italienischen des Ritters B iond i (1636); — „Von menschlicher Vollkommenheit, aus dem Französischen des Ritters So rel" (1660); — des Verulami i „Vertrauliche Reden"; — des Pa lav ic in i „Samlon"; — desLore< dani „Geschichtliche Reden"; — „Clölia". eine römische Geschichte (j664); — des Ioh. Bapt. Mar in i „Coloander"; — eben« desselben „Wettstreit der Verzweifelten"; — des Johann Baptist Mancin i „Dem Wei- sen ist verboten, zu dienen"; — des Assa» r in i „Demetrius"; — des Franc, de Gre» nail le „?l2i5ir äoL vamos"; — unter dem Namen „Iulortu.uatu,i5 iortunatus" gab er die Schriften „Religions- und Profanfriede", „Der wahre Synkretismus im römischen Reiche" u. a. heraus. Er stand mit der berühmten Freifrau Margaretha Maria von B u w i n g hausen in gelehrtem Brief, wechsel, und daß er im Palmenorden eine bevorzugte Stelle einnahm, erhellt aus einem Schreiben ääo. Weimar 9. Februar 1657, welches das damalige Oberhaupt des Pal« menordens Herzog Wilhelm von Sachsen, genannt der „Schmackhafte", an Stuben« berg richtet und worin er ihm als dem „werten Unglückseligen, als einem . . . . so» wohl von Verson als stattlichen Geschicklich' keiten uno Gemüthsgaben wohl bekannten Mitgliede", die Aufnahme der österreichischen Grafen Not thaf t , Sprinzenstein und Windischgrätz und des Freiherrn Schmied von Schwarzenborn in den Palmeuoroen aufträgt. Aber auch — wie bereits oben angedeutet worden — in den Kavaliers» Passionen war S. mehr als Dilettant, wenig' stens weist darauf hin seine Schrift: „Norma 8su, rsFula, ariutziitarurQ reots »<: xorlsots iuLtltusnäoruiu", welche im Jahre 1662 in lateinischer Sprache in Wien erschien. Schon Wolfs. Helm hart von Hohberg Ver> fasser deS Buches „Aoliches Landleben". be< merkt in seiner „6001-3102. ouriosg." von Stubenberg's Buche „Ol»"« ^ paucorlim iua,llibu5 6xi8ten5". Studenberg hat es den Magnaten und dem Adel Ungarns ge> widmet und deshalb in lateinischer Sprache geschrieben. Das gedruckte in Groß «Quart herausgegebene Werk zählt I l t Seiten; einer der interessantesten Abschnitte darin ist jener über die Gestüte verschiedener Länder, worin Stubenberg ganz auf eigenen Füßen steht und seine auf den verschiedenen Reisen in fremder Herren Ländern gemachten Beodach» tungni niederlegt. Im Jahre 1655 war I o> hann Wilhelm zugleich mit seinem Vetter Wolfgang (XIV.) in die ungarische Magna» tentafel aufgenommen worden. Im I . 1642 hatte er sich mit Hlicitas Dorothea Freiin von (kibiswald (geb. zu Gratz 13. Juli l622) zu Schallaburg in Niederösterreich vermalt, welche ihm zwei Söhne. Rudolph Nil« Helm uno Otto (VIII.). gebar. Des Letz- teren Nachkommenschaft erlosch in semen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Streeruwitz-Suszncki
Band
40
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
394
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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