Seite - 136 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Bild der Seite - 136 -
Text der Seite - 136 -
Stubenberg, Rudolph (I.)
Dienstverhältniß wurde er später zum Partei<
manne seines Fürsten gegen Kaiser R u«
dolph In seiner Jugend mochte er in
Ungarn gelebt haben, wie wir dies aus
einem Bildnisse vermuthen. daS ihn in
jugendlichem Alter und ungarischem Costum
darstellt. Seine erste Frau war die im Jahre
«569 geborene Tochter des Freiberrn Georg
K h event) ü lle r, Elisabeth, welche bald nach
inrer Vermälung starb. Dann ehelichte er
die Freiin Valharitm aus dem berühmten
böhmischen Geschlechte derer von 5miritz.
Diese Verbindung sollte später, als er nach
dem Ableben Kathar inas im Jahre 1612
in seiner dritten Ehe. »nit Iustina von
ZelKing, Vater des Dichters Johann Wil«
Helm von Stubenberg l^2. l32, Nr. 23)
geworden war, snnen tragischen Untergang
herbeiführen Durch K a t h a r i n a von
Tmi l i t z erwarb Rudolph Herrschaft und
Stadt Neustadt an der Mettau nächst Ioseft
stadt. während ihr Bruder außer Iioin noch
«.'ine Reihe anderer Güter seinem einzigen
Sohne 'Albert hinterließ. Dieser, an dem
Präger Fenstersturze betheiligt, sicl am l8. De-
cember !6l8 bei der Belagerung von Pilsen,
als der Letzte des ManneSstammeS. Da von
Albeitö Schwestern Kathar ina uno
Salome, vermalten Albert S laoata
Herrn uon K osch um d erg , die Erstere schon
uon ihren Eltern aus unbekannten Gründen
zuKumburg bei Iiöin zwölf Jahre eingesperrt
gehalten worden und noch immer daselbst
gefangen saß, so trat die Letztere allein die
große Erbschaft an. Johann Baron von
Warten berg aber warf sich zum Ritter
der Gefangenen auf. erstieg die Kumdurg,
befreite Ka thar ina , heiratete sie und
nahm dann in ihrem Namen von der Herr«
fchaft Iiäin Besitz. Im Proceßwege verlor
Warten berg, wurde nach Prag gefordert
und da auf Befehl dcS Winterkönigs einge»
kerkert. Zugleich schickte derselbe Commissäre
nach I«üin, um Kathar inen die Herr«
schaft wieder abnehmen zu lassen, Unter den
Abgesandten nun befand sich auch Katha.
r inas Vetter Nudolph von Stuben»
berg. Während der Inventur im Schlosse
sammelte diese eine kleine Schaar Söldner,
um die Commissäre zu vertreiben und sich
gewaltsam im Besitze des Schlosses zu erhal.
ten. Bei der Äertheilung des Pulvers ent.
zündete sich dasselbe, und es flog am t. Fe<
bruar l62li das Schloß mit Kathar ina,
den Commissären und allen anderen Vewoh« Swbenöerg) Rudolph Wilhelm
nern in die Luft. Herr uon Warten berg
starb darüber zu Prag vor Schreck und
Kummer, aber auch Salome S lavata
vun Koschumderg erfreute sich nicht lange
des Besitzes, denn sie mußte sich nach der
Schlacht am weißen Berge stückten und die
Confiscation ihrer Güter über sich ergehen
lassen. Iioin erhielt Wallenstein, der
nachmalige Herzog von Friedland, dessen
Mutter M a r g a r e t h a eine Frau von
Smii' i tz war. und er erbaute auf der
Stätte des alten Schlosses die großartige
neue Residenz, in welcher er nach seiner
Absetzung auf dem Kurtage zu Regensburg
srin fürstliches Hoflager hielt. Rudolph von
Stuben berg wurde unter den Trümmern
ohne Haupt aufgefunden, nach Neustadt
überführt und daselbst neben seiner Gemalin
bestattet. Da er zu den Anhängern des
Winterkönigs gezählt hatte, so erfolgte nach
der Prager Katastrophe die Confiscation
seiner Herrschaft, welche zuerst Graf T rczk a,
nach dem E^erer Blutbade 1634 aber der
an diesem bethoiligte Oberst 3 rsl ie als Lohn
erhielt. sZ ei l ler (Martin). Topographie
von Böhmen. S. AU und 74. in den Arti-
keln: „Gilschin" und „Schmirsitz", — Psr-
trat. Unterschrift: «kuäolpii Herr von
NllUluav Ivamlnoi'QLl-r«. Kleines Brustbild
in ungarischer M.'gnatrntracht I . Franck 8L.
Von demselben Kupferstecher ist auch das
Biloniß von RudolphS zweiter Gemalin,
mit der Unterschrift: «lvatliHlina. llurriu,
von 6cudsudoi'i5, gooorens Uarrin von.
8uiii-6i2". gestochen.) - 33. Nudolph Wi l -
helm (geb. 2. Jänner ÜN.l. gest. 28. Jan»
ner <6?7). Vom K ap fenb erg rr Astt. Ein
Sohn Johann Wi lhe lms ^2. <3-',
Nr. 25) und DorotheenS Fel ic i tas
von Eib iswald. Gleich seinem Vater war
er Mitglied dcr fruchtbringenden Gesellschaft
(seit lCtii) unü bekam, wie Z edler berich»
tet, den Namen der „Begütigende", zum
Gemälde „Leindotter" und zum Bei»
worte „Hitzige Hauptweh". Er vermalte
sich in erster Ehe ^am'lU. Februar l<i<»6) mit
Nana Nlnimilian!.', des nach Ungar» erilirten
Sig ismund ErasmuS Freiherrn von
Auerspera Tochter, welche aber schon am
4. Mai l<>6? im ersten Kindbett starb; in
zweiter Ehe (am 4. Juli l670) mit einer
Tochter dr6 Rheingrafen Adolph von
Grumbach. Julinna (geb. l. Februar
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon