Seite - 138 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Bild der Seite - 138 -
Text der Seite - 138 -
Stubenberg) Wülsing (IV.) 138 Stubenberg) Wülfing (IV.)
sächsischen Dienste, die Anerkennung seines
Neichsgrafenstandes einholte, als es galt, die
Zweifel zu beseitigen, die wegen seines hohen
und alten Adels angeregt wurden. Diese
Anerkennung wurde ihm auch von Kaiser
Kar l VI I . mit Diplom ääo. 6. Mai 1742
ertheilt. Er besah die Güter Straßburg und
Nauenhos, war kursächsischer Hof« und Justiz»
rath. später kursächsischer geheimer Rath.
Staats, und Cabinets.Minifter und wurde
für seine Verdienste mit dem weißen Adler»
orden ausgezeichnet Er war unvermält ge.
blieben. — 33. Wülf ing (Wolf) (II.),
auch Adelfing, !>'bte im zwölften Jahr»
hundert (in der Zeit von 1146—119?). Er
ist ein Sohn Wülf ings (I.). Im Jahre
1170 befindet er sich in der Umgebung des
Kaisers Fr iedr ichI . zu Friesach. Im Jahre
1197 ist er noch am Leben und teslirt zu
Gunsten seines Neffen (li-ätrayiem L^ura
Ulrich (I.), Sohnes O t to s (II.) von S tu
denberg. — 39. Wülfing ( I I I ) lebte
zwischen ltti6 und 1230. Er ist ein Sohn
Ottos (II.). Im Iabre 5170 befand
er sich zu Leibnitz in der llmgebung des
Kaisers Friedrich. Nach dem Iabre K80
wird er meistens nach seiner Burc, Kapfen,
berg benannt, auch unter diesem Namen
1230 zu Seckau zur Eide bestattet, nachdem
seine Witwe Gertrud für seine Pivilde daselbst
dem Stifte mehrere Besitzungen gewidmet
hatte. — 40. Wülf ing (IV.) lebte im drei-
""zehnten Jahrhunderte (12 l0 —1258). Ein
Sohn Ulrichs (I.) und Gertrudens.
deren GeschleättSname nicht bekannt ist.
Er wird alS Theil nehmer a>, dem 1224 zu
Freisach in Kcnmhen zur Versöhnung zwischen
dem Markgrafen von Istrien und Bern«
hard uon Kärnthen abgehaltenen glänzen«
den Turniere genannt, auf welchem er mit
dem stattlichen Gel'olqe l»on nickt weniger
als 34 Vasallenrittern erschien. Ulrich von
Liechtenstein feiert in seinem „Fl'auen»
dlcnst" in ehrenden Versen (80—83 und 2l2
bis 215) Wül f ingS ritterliches Wesen und
edelmänniscke Tugenden. Aber nicht nur im
Waffenspiele, auch im Ernste versuchte sich
Wül f ing , der wohl identisch mit Fr ied,
rich Wül f ing (Much ar. Bd. I I , S. 120)
ist. welcher den Herzog Leopold auf dessen
Zuge nach Spanien (1212) begleitete, dann
1228 den Kreu;;ug Kasser F ri e d ri ch s I I I .
von Hohenstaufen mitmachte, sich nach glück«
licher Rückkehr mit seiner Gemalin Gertrud
1230 an der Gründung des Dominicaner, klosters zu Pettcm betheiligend. Kumar
und Hormayr in den unten benannten
Schriften lassen Wül f ing auch an der
Reichsexecution Kaiser Friedrichs I I . gegen
Herzog Friedrich den Streitbaren theil»
nehmen. waS andere Forscher bestreiten. Im
Jahr? 1244 nahm er den durch räuberisches
Wesen berüchtigten Hartnit von Ort gefaw
gen und verwickelte sich unmittelbar nach
dem Tode des Herzogs Friedrich (1244)
in eine Fehde mit dem Salzduiger Erz«
bisckofe Eberhard I I . , der von ihm die
Herausgabe mehrerer Stiftsgüter verlangt
hatte. Es wird berichtet, er sei im Verlaufe
des Haders in Gefangenschaft gerathen, habe
am 3. März 1247 in Gegenwart seines
Herrn, des Herzogs von Kärnthen, oer»
sprochen, die unrechtmäßig an sich gebrach»
ten slilzburgischen Schlösser herauszugeben,
und geschworen, rechtlos sein zu wollen,
wenn er seine Gefangenschaft an dem Erz»
bisäiofe irgendwie rächen weroe. Diese unter
der Zeugenschaft des Bischofs von Laoant
und niedrerer vornehmer Priester und Laien,
so auch der Ulriche von Wi ldon und
Liechtenstein, ausgestellte Urkunde ist mit
einem Siegel behängen, welches Wülf ing
als einen Zeit. und Kampfgenossen des
Sangers von Liechtenstein legitimirt.
Das Siegel ist eine Nachahmung desjenigen,
welches dieser Dichter führte, es hat im
Felde eine fünfblättrige Rose, und die herzför-
mig dargestellten Vlatter sind mit dem Stu«
b enberg'schen Anker belegt. Dieser ganzen,
doch immerhin bedeutenden Angelegenheit
gedenkt Zaun er in seiner „Chronik von
Salzburg" (Vo. I, 2. 201—2l»I) im Ab-
schnitte über Eberhard I I . nnt keiner
Sylbe, und dieser Bischof hatte überdies
schon vor dem oben erwähnten Versprechen
— am 2. December 1246 — das Zeitliche
gesegnet. Zum letzten Male zog Wül f ing
geaen Ph i l ipp Herzog von Kärnthen, den
kriegerischen ürzbischof von Salzburg, der
während seiner neunjährigen Herrschaft mit
Steiermark. den Grafen von Görz und dem
Grafen Albert von Tirol Fehde führte
und mit seinem kriegerischen Sinne endlich
so widerwärtig ward, daß es im Jahre 1256
zu seiner förmlichen Absetzung kommt. ^Ku»
m ar ( I . A.). Geschichte der Burg und
Familie Herbeistein. In drei Theilen (Wien
!817, Gerold, U..) Theil I, S. 29. — Hor«
mayr (Ios. Freiherr von), Beiträge zur
Lösung der Preisfrage des Durchl. Erzhcr«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon