Seite - 142 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Bild der Seite - 142 -
Text der Seite - 142 -
Stubenberg (Grab- u. Denkmäler) t42 Stubenberg (Grab« u. Denkmäler)
ein Vorfall, wie er nur in Schauerromanen
geschildert zu werden pflegt. Die Mittheilung
dieses Vorfalles, der, w.enn er wahr wäre,
solche verdiente, unterbleibt, weil sich das
Ganze als eine Zeitungslüge herausgestellt
bat. Der Herausgeber dieses Lexikons hielt
nämlich Nachfrage bei der Familie, welcher
die Eristenz einer Witwe Cami l la Gräsin
Stubenberg, geborenen Io lan» Berse«
vicza, in Körtvelyes gänzlich unbekannt ist.
Auch führt Nagy Ivän in seinem ungari«
lcken Adelslenkon «^laszai-oi-L^ cs^ää».!
oslw.si'elclcol 6s QSinselci'suoli tllblaklca!"
die Familie Stubenberg als Magnaten»
familie Ungarns auf, ohne nur mit einer
Sylbe einer Cami l la Gräfin Stuben«
derg, geborenen Io lan-Bersev icza zu
erwähnen, wie denn auch eine Dame dieses
Tau^ und Familiennamens durchaus in keiner
genealogischen Darstellung dieser Familie vor»
kommt.
I I . Grab» und sonstige Denkmäler. Seltsamer
Weise ist in dieser Beziehung die Familie
Stubenberg in Anbetracht ihres Alters
und ihrer einstigen Bedeutung auffallend spar«
lich bedacht. Die Familienbegräbnißstätten
zu St. Oswald in Kapfenberg. dann nächst
Gutenberg zuerst in Paffail, später, von
tä65 bis 1?51 zu Maria am Weizberae und
in neuerer Zeit zu Maria Loretto in Guten»
berg, sind nur durch den allgemeinen Hin»
weis. daß sich hier die Piviloe der Familie
befinde, als solche erkenntlich. Den alten
Grüften in den Klöstern Seckau und Nein
fehlt auch diese Bezeichnung. Denkmäler
einzelner Sprossen kommen an diesen Orten
gar nicht, anderwärts aber auch nur in
aeringer Anzahl vor. In letztere Kategorie
gehören in Paffail der Grabstein des im
Jahre 1400 verstorbenen (Priesters?) Hans
von Stumm berg; in der Oswaldstirche
zu Kapfenbera das Votiugemälde Wolft
aangs Herrn von Stuben berg. angeb«
lich aus dem Jahre 1490; auf dem St. Mau«
tins'Kirchhofe daselbst das Grabmal der am
30. Juni 1862 gestorbenen Angelica Herrin
und Gräfin von Stubenberg; in der
Iacobskirche nächst der Frauenburg die Grab.
mäler des am 13. Februar 1374 verschiedenen
Friedrich und des am 10. Februar 1398
verblichenen Andrä Herrn von S tuben»
b e r g , letzteres von prächtiger Ausführung;
in der Domkirche zu Gratz der Grabstein
der am l5. September 1344 verstorbenen Frau El isabeth, geborenen von Stuben«
berg. Witwe des Stephan Frriherrn Zetschi
zu Oberlimbach in Ungarn; zu Schloß Haus-
ambacher in Uniersteier der Grabstein des
am 6. September 1636 verblichenen Besitzers
daselbst Franz von Stubenberg der
Wurmberg er Linie; in der Georgskirche
zu Pettau der undalirte Grabstein der Anna
Susanna Vetter (von der Lilie), aebo-
renm Stubenberg-, in Wien in der Mino»
riten», Dorotheer» und Augustinerkirche die
Grabsteine des Erasmus von Stuben-
bera« Wurmbera, gest. 1321; der He»
lena, geborenen uon Stuben berg, Ge-
malin Rudolphs oon H oh enfeld, gest.
1313; (zu St. Dorothea) des Kindes Wül«
f ing, gest. 14. September 1575; (bei den
Augustinern) des kaiserlichen Edelknaben I o-
hann Nepomuk, gest. 19. Jänner 1767.
I n der Schloßcapelle zu Pottendorf in Nie«
derösterreich der Grabstein des 1383 verstor-
benen Caspar von Stubenberg; in
St. Anna zu Thalheim nächst Wels in Ober-
österreich das Grabmal des 1363 verschiedenen
Kasimir Herrn von P ol l heim und seiner
am Ostermontag 1363 gestorbenen Gemalin
Euphemia, geborenen Herrin von Stu»
benbera; zu Mosburg in Kärnthen der
Grabstein des Knaben J o s e p h , gest.
26. August 1663. In der Dreisaltigkcitskirche
zu Regensburg die Grabmaler Georgs, des
älteren Herrn von Stubenberg, gest. 1630,
dann des Johann Wi lh elm Herrn von S.,
gest.1663, und seiner Gemalin Fel ic i tasDo»
rothen, geborenen Freiin von Ei biswald,
gest. l667; auf dem Iohanneäkirchhofe zu
Nürnberg die Gedächtnißtafel der am 30. No«
vember 1663 verstorbenen Gemalin Georgs
Herrn von Stuben berg, Amal ie , der
Lebcen des Hauses Liechten stein»Murau;
in Eichstädt die diesem Jahrhunderte angehört'
gen Denkmale der beiden Bischöfe Joseph
und Felix Herren und Grafen von Stuben»
berg. — Ein schönes Votiv<Glasgemälde auS
dem 13. Jahrhunderte, wahrscheinlich von
Leuthold von Stubenberg, des Herrn
der nahen Hollenburg, gewidmet, besitzt
die Kirche des ehemaligen Klosters Victring
in Kärnthen. — Denksteine mlt Inschriften
und Wappen, zumeist zur Anzeige vollzoge-
ner Bauten, finden sich in den Schlössern
Gutenberg und Wurmberg, im Orte Frauen«
berg unter der Frauenburg, im Markte Mur-
eck und an der Grenze der Mureck'schen
Wildbahn mit der Jahreszahl l626, an der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon