Seite - 148 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
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Ktubenrauch, Mariz 148 Stubenrauch. Moriz
und Ph i l ipp eine gute Erziehung.
Neber Ph i l i pp , zuletzt (5ostum>Director
am kaiserlichen Hof«Operntheater, folgt
ein besonderer Artikel. E u g e n , des
obigen Mor iz Vater (gest. 1836). wid-
mete sich in seiner Jugend den Handels«
Wissenschaften und verkehrte, seiner gefel«
ligen Talente und liebenswürdigen Um«
gangsformen wegen sehr beliebt, viel in
literarischen und Künstlerkreisen Wiens.
Unter diesen angenehmen Verhältnissen
wuchs sein Sohn Mor iz auf. Ohne ge-
rade hervorragende Talente zu besitzen,
trieb er doch neben dem eifrigen Studium
seiner juridischen Berusswissenfchaften
moderne und orientalische Sprachen, uno
voll Lust und Liebe zu Allem, was er
unternahm, entwickelte er. wo er angriff,
eine rüstige Arbeitskraft. Nachdem er im
Jahre 1832 die Studien an der Wiener
Hochschule beendet hatte, nahm er 1832
bis 1834 die Criminal-Praxis in Wien.
diente 1833—1836 als Concepts-Prak.
tikant bei der Hof« und niederösterreichi-
schen Kammer-Procuratur und erlangte
in der Zwischenzeit, 1833. die juridische
Doctorwürde. Im Jahre 1836 dem Lehr»
amte sich widmend, wurde er Adjunct an
der Wiener Hochschule und zu gleicher
Zeit Amanuensis au d^r Universitäts«
Bibliothek. 1838 Professor des gericht»
lichen Verfahrens, deS alten polnischen
Rechtes. deS Handels- und Wechselrech,
tes an der Zemberger Universität. Aber
schon im nächsten Jahre, 1839, folgte
er einem Rufe nach Wien, um die Pro»
fessur deS österreichischen bürgerlichen
Rechts an der k. k. TheresianischenRitter«
Akademie zu übernehmen, wozu im Jahre
1843 auch noch der Vortrag über daS
GefällSweson hinzukam. Im Jahre 1830
wurde er Professor des österreichischen
Verfassungsrechtes und der österreichischen
VevwaltungSgesetzkunde an der Wiener Universität, 1832 Professor des öster»
reichischen Handels« und Wechselrechtes,
1833 Präses der staatsrechtlichen admi-
nistrativen und Mitglied der richterlichen
Staatsprüfungs-Commission; 1836 Prä-
ses - Stellvertreter der rechtshistorischen,
1838 der staatswifsenschaftlichen Staats«
vrüfungs'Commisfion. Früher noch, im
Jahre 1834, fand seine Aufnahme in die
Vertheidigerliste bei dem Wiener Landes«
gerichte statt. Vom December 1838 an
hielt er an der neubegründeten^Wiener
Handelsakademie Vorträge über Han«
dels», Wechsel» und Seerecht und von
1839 an auch solche über Handels» und
Gewerbsgesetzkunde ab. I n den früheren
Jahren wie auch später noch wurde er
zu verschiedenen Kongressen, Commissto«
nen und Berathungen abgeordnet, so
1836 auf den internationalen Wohlthä«
tigkeits-Congreß zu Brüssel, 1837 auf
jenen in Frankfurt a. M.. 1838 entsendete
ihn die Regierung zu dem internatio«
nalen Congresse zu Brüssel, auf welchem
über daS literarische und artistische Eigen«
thum berathen wurde, während er schon
daS Jahr zuvor als Mitglied der Vor.
bereitungscommission für den statistischen
Congreß in Wien thätig war. 1838
wurde er auch den Berathungen über
Verkehr mit Getreide. Mehl und Brot,
über Verzehrungssteuer, über die Theue«
rung, die wichtigsten Lebensbedürfnisse
und Weinbau beigezogen. Im Jahre
1860 war cr Mitglied des Verwaltungs«
ratheS der Hypotheken » Versicherungs«
Gesellschaft „Vindobona" und des Grün«
dungscomitös des unter dem Namen
„Austria" bekannten wechselseitigen Ver»
eins für Krankenunterstützung und Le«
benSversicherung. Es gab kaum eine
einigermaßen wichtige Rechts», politische
oder volkSwirthschaftliche Frage, welche
entweder von der Regierung oder einem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon