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Studnickll, Alois Studnicka, Franz Joseph
4842). Sein Vater war Lehrer an der
Pfarrschule zu Ianov, sein Bruder
Franz Joseph, dessen Lebensskizze
folgt, ist Professor der höheren Mathe«
matik am polytechnischen Institute in
Prag. A lo is besuchte die Unterreal»
schule in Tabor, dann die Oberrealschule
in Prag, nach deren Beendigung das
polytechnische Institut daselbst. Mit
Adalbert Naprstek Md. XX, S. 83)
bekannt geworden, half er demselben bei
der Aufstellung des oechischen Industrie»
Museums in Prag. das dieser nach dem
Muster deS Kenfington « Museums in
London ins Leben gerufen hatte, und
machte sich auch sonst bei dessen indu-
striellen Ausstellungen in mannigfacher
Art und Weise nützlich. Im Jahre 1863
begleitete er ihn auf der Neise zur Ge»
werbe-Ausstellung in Hamburg, auf der
Rückkehr in mehreren Städten Deutsch-
lands verweilend, um ihre gewerblichen
und industriellen Verhaltnisse zu studiren.
1866 von Naprstek nach England
geschickt, besuchte er auch Ir land, in
dessen Hauptstadt Dublin gerade eine
Ausstellung stattfand. Nach einem län»
geren Aufenthalte in den wichtigeren
Städten Hollands heimgekehrt, hörte er
wieder Vortrage am polytechnischen In»
stitute. bis ihn im Jahre 4867 der
Präger Gcwerbeverein zur Ausstellung
nach Paris entsendete. Nach seiner Rück.
kehr erhielt er daS Lehramt der Techno-
logie und des Modellzeichnens an der
Hauptgewerbescbule zu Smichov. 1869
wirkte er einige Zeit als Assistent der
Technologie am Prager politechnischen
Institute und ging noch im nämlichen
Jahre in Sendung des Prager Gewerbe»
Vereines zur Ausstellung nach Amfter-
dam. Insbesondere um die Verbreitung
der Nähmaschinen in Böhmen machte er
sich durch seine populären Vorträge dar« über verdient; auch hielt er deren zahl-
reiche über die verschiedenen Industrien
und gewerblichen Verhältnisse anderer
Länder, im Gewerbeverein, in der Hand»
werker»Beseda, im Verein Mercur und
sonst bei verschiedenen Gelegenheiten.
I n seinem Fache schriftstellerisch thätig,
veröffentlichte er mehrere Abhandlungen
und Aufsätze im „^rü.N^Lwik", d. i. Der
Industrielle, im „^ossi 2 Vrak^", d. i.
Der Bote auS Prag, und in den „^i-üm^s-
lovF- Ust^", d. i. Die Gewerbeblätter, von
welch letzteren er in Gemeinschaft mit
Professor T i l le die Redaction über»
nahm. Im Buchhandel erschien von
ihm: „<3lo2'sö?-o?'s", d. i. Die Nahmaschi«
nen (Prag 1864. Selbstverlag 16".) —
o ^ d. i. Böhmen, Mähren
und Schlesien. Zum Gebrauch in den
Schulen, 4 Blätter (Prag 1868, Selbst-
Verlag). Auch führte er seit 1869 die
Redaction des Völnik äöLl^, d. i. Der
Böhmische Arbeiter, eines von der
Arbeitergenossenschaft in Prag heraus»
gegebenen Arbeiterblattes. Außerdem be«
schäftigte er sich mit der Herstellung
einer plastischen Karte von Palestina und
mit der Bearbeitung eineS Werkes über
die Grundzüge der gerad» und krumm»
linigen gewerblichen Ornamentik. Zur
Zeit bekleidet A lo is St. die Stelle
eines SccretärS der technischen Section
im Prager Gewerbeverein.
F 2, s^. Ualx, d. i. Conver»
sations »Lexikon. Nedigirt von Dr. Franz
Lad. Rieger und I . Mal? (Prag 1872,
Kober. Lex..80.) Band VIII, Seite l095,
Nr. 2.
Studnicka, Franz Joseph (Natur«
forscher, geb. zu I anov bei Sobss«
lav am 27. Juli 1836). Ein Bruder des
Alo is S., dessen Biographie voran«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon