Seite - 164 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
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gräßlichen Octoberereigniffe Scdlag au
Schlag erfolgten, sandte ei an Hofrath
Ebner, welcher die „Vorarlberger Zei
tung" leitete, einen offenen Brief zum
Abdruck in diesem Blatte. Aber Ebne
widerrieth ihm diesen Schritt und macdt
ihn auf das Schicksal F e ß l e r'S auf.
merksam, der wegen eines ähnlichen
„Briefes" in maßloser Weise angegriffen.
;a beschimpft worden sei. Wir erfahren
aus den Briefen, welch S tü lz in diese
schweren Zeit an seine alten bewährten
Freunde Bergmann. Har tmann
und Adam v. P e y r l richtete, manche
demeikenSwerthen Einzelnheiten über di
chaotischen Zustände in Frankfurt und
den Terrorismus der Linken, dem einzig
und allein der ganze Jammer des
1648er Jahres zur Last zu legen ist.
(5s kommt Oinem fast komisch vor, wenn
man l>est, wie in der. Sitzung vom
41. April 1849 der Abgeordnete Schöf.
fel aus Hallendorf, .der zahmften.einer,
erklärte: „Dle Würde eineS souve-
rünen Volkes verbietet es, auf Unter«
Handlungen mit „ ungeho rsamen"
Fürsten sich einzulassen" !! S tü lz harrte
aus. Erst als am 13. April die Auf-
forderung des Wiener Ministeriums zur
Rückkehr an die österreichischen Abgeord»
neten gelangte, rüstete auch er sich zur
Abreise, und nachdem er über Köln nach
Belgien und von da zurück über Vorarl-
derg und München seinen Weg genom«
men, traf er am 13. Juni 1849 im Stifte
wieder ein. Neber seinen Ausflug nach
Belgien, auf welchem er Lüttich. Tirle>
mont, Löwen, Mecheln und Brüssel be«
>uchte, liegen in Briefen an seine Freunde
ausführliche inhaltreiche Nachrichten vor.
Aun kehrte er zu den Beschäftigungen
seines priesterlichen Kreises und zu seinen
wissenschaftlichen Arbeiten zurück, unter
denen in der Zeit kurz v o r 1848 und in den unmittelbar darauf folgenden
Jahren mehrere polemilcde Schriften
gegen Hammer-Purgsta l l . Fink.
Car lmann Tang l , Fal lmerayer
und MathiaS Koch, dessen Denun-
ciantennatur fick auch Stü lz gegenüber
in niedrigster Weise kundgibt, und dann
eines seiner Hauptwerke, der in den
Denkschriften der kaiserlichen Akademie
abgedruckte „Gerhohus" entstanden sind.
Seine jetzt begonnenen Vorarbeiten zu
einer Biographie des großen Pajsauer
Bischofs A l t m a n n wurden nur
durch Reisen unterbrochen. die er
eben zum Zwecke seiner archivali-
schen Forschungen nach Ried, Garsten,
Neichersberg. Lambach, selbst nach
München unternahm. wo er bei
dem österreichischen Gesandten Grafen
S e n f f t - P i l s a c h ^Bd. XXXIV,
S< 108^ eingeführt und unter Anderen
mit Konstantin Höf ler näher bekannt
ward. Bei seinen historischen Arbeiten
ließ er aber die kirchlichen — wir ver»
stehen darunter zene, die' außer seinen
geistlichen Functionen als Stiftspfarrer
an ihn herantraten — nicht ganz bei
Seite liegen. So übernahm er auf den
dringenden und drängenden Wunsch
seines Freundes Franz von Ha r t«
mann, welcher zu jener Zeit Präsident
deS Linzer Katholikenvereines war, die
Redaction und Bevorwortung deS amt«
ichen Berichtes der Generalversammlung,
welche die KathoUkenvereine Deutsch,
ands am 24., 23., 26. und 27. Sep.
^ember 183t) zu Linz abgehalten hatten.
Dann hatte er bereits im Mai desselben
Jahres mit gutem Erfolge einen Katho.
ikenverein zu St. Florian gegründet;
1853 sorgte er durch Berufung dreier
Väter der Gesellschaft Jesu für die Ab-
altung einer Volksmission; 1856 nahm
werkthäcigen Alltheil an einer Gene«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon