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Stürmer, Karl 182 Stütz
war, mußte S tü rmer dasselbe sofort
statt des bereits früher ihm zugewiesenen
Kommandos des dritten Reserve-Corps
übernehmen. Er führte es bis zum Februar
1849. worauf es in die Hände des Feld-
marschall'Lieutenants Baron Haynau
überging. Für die Führung deS zweiten
Reserve.Armee>Corps ertheilte ihm aber
Feldmarschall Radetzky ein anerkennen«
des ehrenvolles Zeugniß. Hierauf wurde
Stürmer nach Mailand berufen, wo
er die Cavallerie-Division im ersten Re
serve-Corps commandirte und mit der
selben gegen Piemont ins Feld rückte.
I m April 4849 als Civil« und Militär.
Gouverneur nach Parma entsendet, führte
er die Pacisicirung und Reorganisirung
dieses Herzogthums noch im Laufe ge«
nannten IahreS in allseits befriedigen«
der Weise durch, wofür ihm der Herzog
von Parma daS Senator'Großkreuz des
Constantinischen St. Georgordens zuer«
kannte. Nach seinem Abgänge von Parma
übernahm er zu Laibach am 1. Novem«
ber 1849 das Landes-Militär-Commando
von Illyrien und wirkte zur Zeit der
daselbst ausgebrochenen Epidemie durch
seine Umsicht und Energie in sehr erfolg»
reicher Weise. Im Ottober 1830 erhielt
er das Fcstungs-Commanoo von Pe-
schiera zugleich mit der geheimen Naths-
würde. Drei Iabre etwa bekleidete er
diesen damals wichtigen Posten, da er«
krankte er und nach einem mehrwöchent«
lichen Leiden wurde er im Alter von
61 Jahren vom Tode dahingerafft. Stur-
mer war mit ganzer Seele Soldat, als
solcher verband er mit ungewöhnlichen
Kenntnissen echte Ritterlichkeit, mit Ener«
gie und Thatkraft ein offenes Wesen
und wahre Herzensgüte. Schon als
Hauptmann (am 19. November 1822)
vermalte er sich mit Mar ia , geborenen
Freiin BedekovicS, verwitweten Io> seph Stößel de Rapin. doch blieb
seine Ehe kinderlos. Mit Karl Frei-
Herrn von Stürmer erlosch auch die
freiherrliche Linie der Stürmer
im Mannesstamme, wie zehn Jahre
spater mit dem Grafen Bartholo»
maus die grafliche.
Steg er (Fr. vl.). Ergänzungsblätter (Leipzig
und Meißen. 8".) Bd. IX, S. 49i. —
^olOnkor. ?oUtika.i ss tärLas slet Nva?»
oloxaeäiHa, d. i. Die Gegenwart. Politi»
sche und literarische Encyklopädie (Pesth 4858,
G. Heckenast, gr. 8°.) S. 2<4.
Stütz, Andreas (Directo r der k. k.
Naturalien' Sammlung in Wien, geb.
ebenda 22. August l 747. gest. ebenda
12. Februar 1806). I m Alter von sieb-
zehn Jahren trat er in das seither auf-
gehobene Stift der regulirten Chorherren
des h. Augustin zu St. Dorothea in
ien. Am 31. Mai 1764 wurde er ein«
gekleidet, am nämlichen Tage deS folgen-
den IahreS legte er die feierlichen Ge»
lübde ab. vertheidigte am 20. Juli 1770
mit Canonicus Neu mann Md. XX,
S. 363^ mehrere Sätze auS den theolo-
gischen Wissenschaften und primizirte am
29. September 177l. Am 1. April 1778
wurde er zum Feiertagsprediger in seinem
Stifte ernannt, am 3. November d. I .
aber erhielt er an der k. k. Real'Akade.
mie die Lehrkanzel der Naturgeschichte,
eographie und Mechanik. Später kam
er in das k. k. Hof-Naturalien-Cabinet,
wo er im Jahre 1783Directions.Adjunct,
1797 zweiter Director und nach dem
1802 erfolgten Ableben deS Johann
Ludwig Freiherrn Ba i l l ou alleiniger
Director wurde. Stütz, der sich um die
seiner Leitung anvertraute Anstalt wahr-
haft verdient gemacht, war in seinem
Fache auch schriftstellerisch thätig. Im
Druck sind von ihm erschienen: „Vtrsnch
über ilie Mneralglschichte uan Orztenkich unter
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon