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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Seite - 186 -
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Seite - 186 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40

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8tulc 486 der Schule an< die er mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu fördern suchte; er steigerte die Leselust, indem er geeignete Bücher herbeischaffte; er grün dete eine Turnanftalt und führte bei den Frauen und Mädchen die trauliche Spinn« stube ein. Für sich selbst aber suchte er Verkehr mit gleichgestimmten Priestern und anderen Männern und blieb mit Prag und seinen dort lebenden Mit« Patrioten in steter Verbindung. Ein lang- wierigeS Hülsleiden, das chronisch zu werden drohte, nöthigte ihn. nach der Hauptstadt zu reisen, wo er zunächst wohl Linderung seines Zustandes fand, aber erst nach jahrelangem Gebrauche verschiedener Mittel, zuletzt der Waffer, cur. erlangte er volle Genesung. Nun wurde er Hauspriester im Blindeninstitnt zu Prag; 1846 aber Seelsorger im Irren- haus zu St. Katharina daselbst. 1847 begründete er das Kirchenblatt „V1s.lio- V68t", d. i. Der evangelische Bote. Da kam das Jahr 1848 heran. Mit allem Feuereifer stürzte er sich auf einen Gegen- stand, welcher dem wahren Priester immer fremd bleiben soll, auf die Politik. Vor- erst wirkte er in dem nationalen Aug. schuß, dann half er den Slavencongreß veranstalten, den er mit einem improvi- sirten Gebet auf die h. Cyrill und Me- thod in der Teinkirche einweihte, und auf dem Congreffe selbst wurde er zum Mit? telsmanne zwischen der öecbischen und polnischen Section erwählt. Als der öster- reichische constituirende Reichstag in Wien zusammentrat, begab er sich dahin und machte daselbst die Bekanntschaft Stroß» mayer's ^S. 88 dieses Bandes^ und Berl ic's. Nach Prag zurückgekehrt, nahm er an den Arbeiten dcr „8iovZ.iiska> lipa", in deren Ausschuß er gewählt worden, regen Antheil. Bald fügte er zur Redaction des geistlichen Blattes noch jene eines politischen, des „Odsan") d. i. Der Staatsbürger, während er in der Flugschrift „NekoUK slov k ^activ^m Häsin", d. i. Einige Worte an das ehrliche Landvolk, dem» selben landwirthschaftliche Rathschlage u. dgl. m. ertheilte. In diesem Jahre wurde er auch zum Religionslehrer am Gymnasium in der Prager Altstadt er« nannt. Zugleich lehrte er noch öecki» sche Sprache und Geschichte. Als dann im Jahre 1833 das Altstädter Gymna- fium als eine deutsche Lehranstalt er« klärt und der größere Theil der Pro« fefsoren zerstreut wurde, sollte auch er seiner ausgesprochen nationalen Richtung wegen eine andere Bestimmung erhalten, aber auf Verwendung des CaroinalS Schwarzenberg blieb er seinem Po« sten erhalten. Im Jahre 1864 zur Würde eines refidirenden Domherrn auf dem Wisehrad erhoben, bekleidet er dieselbe noch zur Stunde. Inzwischen blieb er seinem früheren Streben, welches vor« nehmlich darin bestand, den nationalen Gedanken mit allen ihm zu Gebote stehen« den Mitteln zu festigen, unverrückt treu. So ist er die Seele des Vereins „Katho- tische Union" (katolioka jeHliota), in welchem er seinen Tendenzen entsprechende Vortrage hält. I n den Versammlungen desselben zu Brunn fungirte er wieder- holt als Präsident. Die Idee, ein sicht> bares Zeichen der slavischen Vereinigung zu schaffen, hielt er stelS fest. Das wirk- samste Mittel zur Durchführung dieses Gedankens waren die von ihm ins Leben gerufenen nationalen Kreuzervereine. Wohl wurden dieselben später behördlich untersagt. aber der von 8 tulc gegebene Anstoß ließ sich nicht so mir nichts dir wegdecretiren, und ein neueS Wahrzeichen deS sich immer kräftiger ent« wickelnden SlaventhumS stand mit einem
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Streeruwitz-Suszncki
Band
40
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
394
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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