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Stwrtnik) August (II.) 262 Stwrtnik, August (II.)
den Feldzug desselben Jahres, dann jenen
von 1809 mit, und zwar in letzterem
als Cadet.Adjutant des damaligen Feld-
artillerie.DirectorS Obersten Smola ; er
zeichnete sich in der Schlacht von Aspern
besonders auS und wurde für bewiesene
außergewöhnliche Bravour und Umsicht
am zweiten Scklachttage, 22. Mai l809,
kaum t9 Jahre alt. auf der Nahlstatt
zum Unterlieutenant in seiner Waffe be
fördert. Den Feldzügen der Jahre 18i3
bis t813 wohnte er nickt bei. und in der
darauffolgenden langjährigen Friedens«
epoche lebte er mit besonderem Eifer ganz
seinem Berufe, dem Artilleriedienste, in
seinem Range Charge für Charge vor»
rückend. 1834 wurde er Major, 1842
Oberst. 1848 General.Major und am
8. Juni 1830 Feldmarschall. Lieutenant.
ES war. wie man sieht, innerhalb ein»
undvierzig Jahre ein nicht eben rasches
Avancement. Aber in der langen Frie«
denSepoche hatte er sich in seiner Waffe
herangebildet, was seine späteren glätt»
zenden Erfolge auch erklärt. Bei AuS«
bruch des Krieges 1848 rückte er als
Oberst und Commandant des 4. Artille»
rie-Regiments mit dem Neserve.Corps
des Feldmarschalls Nugent nach Italien
und wurde schon bei der Einnahme von
Udine ehrenvoll erwähnt. Als dieses
Corps mit der Hauptarmee in Verona
sich vereinigt hatte, wählte ihn Rcidetzky
zum Artillerie«Director der Armee. Die
Wahl war eine vortreffliche: Stwr tn ik ,
ein Schüler der Koryphäen seiner Waffe,
eines Smola , Reisner. Unterb er>
ger, strebte seinen Vorgängern nach
und wahrte der Artillerie den festgewur-
zelten Ruf. Nicht nur, daß er mit Energie
in den entscheidenden Momenten einzu«
wirken wußte, entging seinem Scharfblicke
auch im heftigsten Kampfe daS Detail
nicht, und so führte er häusig eine oder die andere Batterie in die entsprechenden
Stellungen ein und gab denselben die Di»
rection an. Vor Vicenza fand er die erste
Gelegenheit zu besonderer Auszeichnung.
Der Feldmarschall wollte ein Straßenge«
fecht vermeiden und d urch die Kraft der Ge»
schütze wirken. Namentlich sollten größere
Wurfgeschosse den Angriff unterstützen.
S twr tn i k placirte bei der Brigade
Liechtenstein eine Mörser «Batterie,
ein gewagtes und in der Kriegsgeschichte
kaum gekanntes Unternehmen, denn die
Batterie wurde im offenen Felde ohne
jede künstliche Deckung gegen den feind«
lichen geraden Schuß in der unbedenten«
den Entfernung von 6t)0 Schritten auS«
geführt. Diese schwierige Aufgabe löste
er mit trefflichstem Erfolge und leitete
persönlich alle Vorbereitungen und die
Placirung der Batterie. Sie schleuderte
gegen achtzig Bomben in die Stadt und
war Veranlassung daß diese sich am
folgenden Tage ergab. In der Schlacht
bei Custoz;a übernahm er persönlich die
Leitung einer zwölfpfündigen Batterie
und trug hiedurch wesentlich zum Siege
bei. Mit allerhöchster Entschließung vom
19. August 5848 wurde ihm „anläßlich
der in diesem Feldzuge durch besondere
Einsicht, Tapferkeit und Gefchicklichkeit
erworbenen ausgezeichneten Verdienste"
daS Ritterkreuz des Theresien - Ordens
verliehen, wobei er gleichzeitig in seiner
Tour zum General.Major aufrückte. I n
der Schlacht von Novara entwickelte er
in seiner Stellung dieselbe Umsicht mit
demselben glücklichen Erfolge. Als der
Feind nach Wiederherstellung des Gö-
fechies durch daS Eintreffen des dritten
Armee > Corps, kurz vor einbrechender
Dämmerung auf den dem äußersten lin«
ken Flügel gegenüberliegenden Anhöhen
neuerdings mehrere starke Batterien auf«
gefahren hatte, kam gerade General«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon