Seite - 253 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40

Stwrtmk) August (II.) 233 ) August (II.) Major S twr tn i k an diese Stelle und sah, daß unsere zwei Fußbatterien Nr. und 12 nicht mit hinreichender Bedeckung versehen waren. Er sammelte sofort daS 3anowehr«Bataillon Welden. welches im früheren Gefechte stark gelitten t)ntte und stellte eS in der Nahe unserer Batte» rien zweckmäßig auf; dann ließ er durch daS 3. steirische Schützen-Bataillon die vom Feinde innegehabte Höhe auf dessen äußerstem rechten Flügel besetzen und noch mit einer halben Batterie verstärken. So war die Verbindung mit dem jenseits der Agogna vorrückenden vierten Armee- CorpS hergestellt und die Operation zur endlichen Entscheidung wesentlich erleicd- teil. Die Relation sagt diisfalls: „Er war überall in der Schlacht, wo seine Waffe seiner belebenden Gegenwart be« nöthigte, und auch die Truppe folgte gern seinem erfahrenen Blicke". Das Commandeurkreuz des Leopold-Ordens wurde ihm als Beweis der allerhöchsten Anerkennung für diesen erneuerten, dem Vaterlande geleisteten Dienst zutheil. S tw r tn i k blieb auch nach dem Tode Radetzky'S in seiuer Stelle. Als der Krieg 1859 auSbrach, wurde er, beinahe 70 Jahre alt, aber noch immer körperlich und geistig rüstig, in der Vertrauens» stellung eineS FeldartiUerie - Directors belassen. Namentlich war eS die umsich» tige Leitung der Artillerie bei Maa/nta. welche ihm einen neuen Lorbeerzweig in seine vielfachen Verdienste einflocht und in der Verleihung des OrdenS der eiser» nen Krone erster (Hlafse Anerkennung fand. Im Laufe dieses Krieges feierte er das fünfzigjährige Jubiläum alS Off icier. Es war am 22. Mai 1339 im Hauptquartier zu GarlaSco, wo er von dem commandirenden General, der ge» sammten Generalität und allen im Haupt« seltenen Feier beglückwünscht wurde. Bei dem Eintritts des Friedens sehnte er sich in dem hohen Alter nach Ruhe. Diese wurde ihm mit allerhöchster Entschließung vom 10. August !839 zutheil. nachdem er bereits 1838 zum geheimen Rath er» nannt worden war. Er verlebte die Ruhezeit abgeschieden von der Welt. zll Grah und RadkerSburg. in welch letzte» rem Orte er, nahezu 80 Jahre alt. starb. S twr tn i k zählt noch zu der alten Garde ber kaiserlichen Armee, zu den Koryphäen der Generale, welche unter Raoehky Allen voranleuchteten. Mit Heß, Schönhals und d'Aspre bil- dete er das herrliche militärische Klee» blatt in Radetzky'S Generalstab. Er war Ritter des Ordens der eisernen Krone, Commandeur des Leopold«Ordens, wie schon gesagt, Ritter deS Maria There« sien-OrdenS und Besitzer deS Militär- Verdienstkreuzes (sämmtliche Auszeia> nungen mit der Kriegsdecoration). auch Inhaber des 3. Artillerie »Regiments. Geistvoll, rastlos thätig, war er streng in 'einem Dienste, aber nicht blos gegen Andere, sondern zunächst gegen sich selbst, dabei aber als Mensch die Bescheidenheit selber. Man vermochte ihn nicht zu be> wegen, sich photogravhiren oder zeichnen u lassen, derlei Wünsche fanden bei ihm ein taubes Ohr. Als Se. Majestät der Kaiser zur Erinnerung an die Schlacht von Novara für die Appartements des Lustschlosses zu Schönbrunn ein großes Gemälde anfertigen ließ, welches im Vordergründe den alten Marschall mit seiner Suite darstellt, war S tw r tn i k nicht dahin zu bringen, dem Maler zu sitzen. Sein Porträt auf jenem Meister» werke wurde durch eine zweite Hand em Künstler zugestellt, und wenn es an Aehnlichkeit jenem Radetzky's, Schön- quartier anwesenden Ol'sicieren zu dieser! hals' und Heß'weniger entspricht, so