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genug vorhandenen Zündstoffes die
ganze Sache in musterhafter Ordnung
verlief. Neben seiner Rührigkeit auf
politischem Felde entfaltete er eine nicht
minder nachhaltige als Schriftsteller und
Poet. Er versuchte sich schon frühzeitig
als lyrischer und, novellistischer Dichter.
Erst zwanzig Jahre alt veröffentlichte er
bereits eine Sammlung lyrischer Gedichte
unter dem Titel „^?>H", d. i. Die Leyer
(Pesth 4837), deren größerer Theil na«
tionalen Charakters ist. Diesem Werke
folgten: „Lo^hsna ^ssw", d. i. Die
Ueberschwemmung von Pesth (ebd. 1838),
ein allegorisch episches Gedicht in fünf
Gesängen, zu Gunsten der beschädigten
Kirchen auf der Insel Czepel von Pri»
vaten herausgegeben; — „Fos^'s",
d. i. Baselicum (ebd. 4843), eine Samm»
lung Gedichte: — „^/anHa c> s^s^nn
stl'Hotvo^snAu", d^ i. Die Lehre von der
serbischen Prosodie (Ofen 1848)'; —
„H>M?/ ^)6<3anFHl'", d. i. Der König von
Decsanyi (ebd. 4846), ein episches Ge>
dicht in acht Gesängen, das mit dem
Preise (von wem?) gekrönt wurde. —
Eine von S u b b o t i 6 4347 verfaßte
serbische Grammatik auf kritisch-histori-
scher Grundlage, gleichfalls preisgekrönt,
ist noch ungedruckt. Im Auftrage des
Ministeriums für Cultus und Unterricht
stellte er für das Untergynmasium ein
serbisches Lesebuch in zwei Banden zu«
sammen, welche beide von dem dama»
ligen k. k. Schulbücherverlage (Wien
4852 u. f.) herausgegeben wurden;
ferner für das Obergymnastum ein ser«
bisches historisch . literarisches Lesebuch,
ebenfalls in zwei Banden; der erste der»
selben, im genannten Verlag in Wien
4833 erschienen, umfaßt die Zeit vom
42. bis zum Ende des 48. Jahrhunderts
und beginnt mit einem kurzen Abriß der
serbischen Literaturgeschichte, und der zweite (Wien 4833). vom Beginn des
49. Jahrhunderts bis auf die Gegen,
wart reichend, gibt neben den Muster»
stücken auch kurze biographische Skizzen
der aufgenommenen Schriftsteller. I n
dem bereits erwähnten „I^stopis" ver-
öffentlichte er einen Kran; Novellen,
deren erste. „Oadrao" im Jahre 4844
erschien; er behandelte darin die ältere
serbische und die spätere österreichisch,
serbische Geschichte, und damals war der
Dichter S. noch ein österreichischer
Slave. Zll jener Zeit gab er auch einige
Werke in deutscher Sprache heraus,
welche noch heute brauchbar sind. und
zwar: „Authentische Darstellung der Ursachen,
der Gntstehnng nnd Fährnngsart l>es Krieges
Wischen den Serben nnd den Magyaren im
Jahre 18Ä9" (Agram 4849. 8<>.); —
Darstellung der Aechtznerhiiltnisse der serbi-
üchen Nation in Vngarn nnd deren Petition
ullm I. und H. Mai 1838" (Agram 4849,
Suppan, 8v.) und „Ginige Grnndjüge ans
drr Geschichte der serbischen Viteratnr" (Wien
4830, Wenedikt, 8o.). Die ästhetische
Kritik bezeichnet S u b b o t i 6 als einen
Dichter, der lyrischen Schwung mit
Gedankentiefe verbindet, welche Vorzüge
nur durch die Unzulänglichkeit der nock
lange nicht ausgebildeten Muttersprache
einigermaßen beeinträchtigt werden. Er
versuchte sich auch auf dramatischem Ge-
biete, und bekannt sind von ihm die
historischeN'Dramen „Avonz'nn>", »^s-
?nan/a" und „<k>svHa?a", welche bei
einer volksthümlichen. energischen, oft
hochpoetischen Sprache und großer
Plastik im Detail doch das einheitliche
Interesse in der Handlung entbehren;
die meist prächtigen farbenreichen Scenen,
die sich mosaikartig aneinander reihen,
stehen nicht selten in gar keiner oder dock
kaum merkbarer psychologisch motivirten .
Beziehung zum Helden der Tragödie und
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon