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Widerstände beide Regimenter zum
Weichen. Kaum ward S. dies gewahr,
so warf er sich mit seiner eigenen,
dann mit der Oberst.Division und einer
Division Hohenlohe-Dragoner mit sol>
chem Ungestüm auf den Feind, daß dieser
sich zurückzog und sogar eine auf den An«
höhen aufgestellte, das Thal beHerr.
schende Batterie aufgab. Nun drang
auch die durch die Erfolge der Reiterei
ermuthigte Infanterie wieder in ihre
alte Stellung vor. Die Franzosen wollten
jedoch diesen wichtigen Punkt, welcher
den Schlüssel zur Position von Ulm bil>
dete, nicht so leichten Kaufes aufgeben.
Mit verstärkten Kräften erneuerten sie
den Angriff und gewannen auch die ver»
lorene Aufstellung wieder. Zum zweiten
Male warf sich Sück auf die Franzosen.
Nicht ohne schweren Verlust an Mann»
schaft zwang er den Feind, die Position
zu verlassen, und wieder besetzten die
durch den vorangegangenen Angriff in
Unordnung gerathenen Bataillone von
Niese« und Reuß. Infanterie, welche
wahrend der von Sück unternommenen
Attake Zeit gewonnen hatten, sich zu
sammeln und zu ordnen, die von den
Franzosen verlassene Stellung. Aber
diese machten auf die unserige einen
dritten Angriff, zu dessen Unterstützung
zugleich ein Theil ihrer Reiterei herbei»
eilte. Da warf sich Sück auf die letz-
tere und trieb sie zurück, während unsere
Regimenter ihre Stellung hartnäckig
vertheidigten. Hierauf griff er mit seiner
Reiterei die Infanterie unterstützend, die
feindliche Hauptabtheilung mit solchem
Nachdruck an, daß sie bald Kehrt machte,
Diele Gefangene und mehrere Kanonen
den Unseren als Beute zurücklassend.
Wohl hatte S ü ck's Division allein über
fünfzig Todte und Verwundete, aber die
Absicht des Feindes war vereitelt, und die Unseren blieben in ihrer Stellung.
Nur wenige Tage nach dieser rühm»
vollen M,affenthat, am 18. Octo-
ber, rieb Sück bei der Vorrückung des
Feldmarschall<Lieutenants Werneck auf
Albeck mit seiner Division eine feindliche
Halbbrigade auf. Für diese ausgezeich.
neten Kriegsdienste wurde Sück in der
71. Promotion (April 1306) das Rit»
terkreuz deS Maria Theresien-Ordens
zuerkannt. Den Feldzug des Jahres
1809 focht er als Major mit und lenkte
an den Tagen bei Tbelsberg, Neu«
markt und Aspern durch seine Tapfer«
keit die Aufmerksamkeit des Gencralissi-
mus Erzherzogs K a r l auf sich, der ihn
am 1. Juni 1809 zum Oberstlieutenant
bei Erzherzog Iohann«Dragonern be.
förderte. Im April 18l3 wurde er
Oberst und Commandant seines Regi«
ments. Er stand bei Dresden, wo
dasselbe großen Verlust an Mannschaft
und Pferden erlitten halte. Nun ma»
schirte er mit ihm übe: Dippoldis»
walde und Zinnberg nach Böhmen und
nahm in Dux die ihm zugewiesene Auf«
stellung. Als er am 29. August am Fuße
deS Gebirges in den Ebenen von Teplitz
eben seine Abtheilungen sammelte, hörte
er heftiges Geschützfeuer. Bald sprengte
ein preußischer Adjutant heran, der ihn
zum Könige von Preußen berief, welcher
auf den Höhen von Teplitz hielt. „Sie
ehen. mein lieber Oberst", redete ihn der
König an, „die bedenkliche Lage unseres
Heeres. Wirft der Feind den General
Ostermann aus dem Engwege von
Kulm, so dringt er noch heute bis Teplitz
vor, und alle Truppen, die noch im Ge«
birge stehen, find sammt dem Geschütz
und Gepäck in der augenscheinlichsten
Gefahr. Ich ersuche Sie daher, mit Ihrem
Regimente Alles beizutragen, nas dieses
unglückliche Ereigniß verhindern kann;
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon