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Sulkawski (Genealogie) 299 Sulkowski (Genealogie)
Kray, als Augenzeugen seiner Bravour,
noch auf dem Schlachtfelde zum Major
und Flügeladjutanten ernannt wurde.
In dieser Stellung machte er auch die
Feldzüge der Jahre l?99 und 1800 in
Italien mit und ward wegen seines
rühmlichen Verhaltens in den Schlachten
an der Trebbia (17. bis 19. Juni), bei
Novi (13. August) und bei Fossano
(3. November) in den Armeebefehlen
öffentlich belobt. Seit 1802 Major im
Dragoner»Regimente Hohenlohe.Ingel-
fingen, starb er als solcher im blühenden
Mannesalter von erst 29 Jahren. Er
war unvermält geblieben. Sein Bruder
Johann Nep. Pflanzte diesen Zweig
des Fürstenhauses fort.
Thürheim (Andreas. Graf), Gedenkblätter
aus der Kriegsgeschichte der l. k. österreichi«
schen Armee (Teschen 1879 u. f.. Prochaöta.
Ler..8<>.) S. 269.
I. Zur Genealogie der Fürsten Sulkouiski. Die
Sulkowski sind ein sehr altes polnisches
Adelsgeschlecht, über dessen Ursprung bis
jetzt noch zusammenhängende Daten und
urkundlich belegte Angaben fehlen. Der alte
Paprocki in seinem anerkannten Wappen,
buch deS polnischen Adels nennt zwei Fami»
lien Sulkowsk i . Die eine, die S u l.
kowöki uon Poogorze. zählt zur Adelssippe
^ odzia, welche ein goldenes Schissstheil im
rothen Felde als Wappen führt; die andere, die
Su l towsk i in der Woiwodschaft ^eczyck,
gehört zur Adelssippe Su l ima , deren quer»
getheiltes Wappen im oberen goldenen Felde
einen schwarzen Adler, im unteren rothen
Felde drei Steine (zwei über einen) zeigt.
Beide Geschlechter nennt Paprocki sehr
alte Häuser. I n den ^otis torrsstridus
t^<)m2ouzibu3 soll nach einer Angabe des
Milewski'schen Wappenbuches (Nsrbai-2
iFUkosFo I^K^io^ KliisnskisKo), welches die
fürstlich Cz a rt o ry s ki'sche Bibliothek zu
Sieniawa (Krakau l87«) veröffentlicht hat.
unter der Jahreszahl !443 eines Sulis«
laus de Su l kowo gedacht fein. Die
meisten Anzeichen weisen darauf hin, daß
der Ursprung des Geschlechtes in Schlesien
zu suchen sei, und wäre dasselbe ein Zweig
des adeligen Hauses von L estw i tz in Schle« sien. Mehrere Sprossen des letzteren hätten
dann nach ihrem Stammsitze Sülkow (auch
Solkow) den Namen S u l k o w s k i an»
genommen. Der Erste, der urkundlich diesen
Namen führt, ist Stanislaus (4695). der
Vater Alexander Joseph's, ersten Fürsten
Su lkowsk i (geb. 1695, gest. 1762). von
dem ab die Stammreihe ununterbrochen bis
auf die heutigen Tage fortläuft. Von den
vier Söhnen Alexander Joseph's stif,
teten zwei: Franz de Paula und Anton
die noch heute blühenden zwei Linien: I. die
öfterreichisch-schlesische mit ihrem Stammsitz
zu Bielitz in .Schlesien; I I . die preußisch-
posen'sche mit ihrem Stammsitz Reisen
(Reissen, Rydzyn) in Posen. Der Urheber
des Glanzes dieses Geschlechtes, der jedoch
später eine blutrothe Färbung annimmt, ist
der obengenannte königlich polnische und kur-
sächsische StaatSnlinistrr-^Alexand er Jo-
seph, welchem, nachdem er die Güter des
Königs S tan is laus (LeszczynSki) durch
Kauf erworben, im Jahre 1733 von Kaiser
Kar l VI . der Reichsgrafenstano. 1737
das Indigenat in allen kaiserlichen Erb»
landen verliehen wurde. Durch König Au»
gust I I I , dessen besonderer Hulo sich der
Graf längere Zeit erfreute, wurde derselbe
auch ermächtigt, seinem Wappen das sächsi-
sche beizufügen. Nachdem Sulkowski dann
noch das Fürstentbum Bielitz angekauft
hatte, erhielt er von Mar ia Th er esienS
Gemahl. Kaiser Franz (I.) Stephan im
Jahre 1732 für sich und für seine männliche
Nachkommenschaft nach dem Rechte der Erst»
gedurt. die reichsfürstliche Würde, die
im Jahre 175t auf sämmtliche männliche
und weibliche Nachkommen ausgedehnt und
mit welcher das Prädicat „Durchlaucht"
verbunden wurde. In den Jahren <??8 und
1784 erhielt es auch das Incolat in Nieder-
österreich. — Das Fürstenhaus ist durch seine
Heiraten mit den ältesten und vornehmsten
adeligen Familien Polens, mit den Gra»
fen- und Fürstenhäusern Cetner. Dzia«
l insk i , Kiczki . My cielöki. Mniszech.
Potocki . Sapieha, Wielopolski ,
W o d z i c k i und auch mit österreichisch»
deutschen Familien, wie den Sta in zu
I t t i n a e n . B u b n a . L arisch, Metter.
nich'Winnebl lrg verschwägert oder sonst
verwandt, die österreichische Linie hat aber in
neuester Zeit in ihr blaues Blut viel demo.
kratisches, aus der Schweiz und Nordamerika,
und selbst jüdisches aufgenommen und den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon