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Supan, Jacob 328 Supan, Alezander Georg
der Dichter seine Strophen sprack, einer
gehobenen Stimmung wich. Aber nickt
blos Poet. auch ein vielseitiger Gelehrter,
namentlich ein gründlicher Slavist, war
Supan, wie seine durch ein prächtiges
Slovenisch sich auszeichnenden Verse da
für unwiderlegliche Belege find. Ob er
selbständige Schriften aus dem Gebiete
der von ihm vorgetragenen Fächer und
ob er auch eine Sammlung seiner 3ieder
herausgegeben, ist mir nicht bekannt,
doch bezweifle ich es. AuS den Dich-
tungen, welche wir von diesem trefflichen
slovemschen Poeten besitzen, ist Einiges
in der den Titel „Illyrisckes Blatt" füh<
renden Beilage der „Zaibacher Zeitung",
der ungleich anmuthigere und bedeuten-
dere Theil aber in der von Kastelte
herausgegebenen „lir^uZkH Obbelioa.",
d. i. Die krailiische Biene, von welcher
von 1830 und den folgenden Jahren
vier oder fünf Hefte erschie.nen sind, ad»
gedruckt. In dieser letzteren Sammlung
zeichnen sich Supan'S Gedichte", wie
Iafar ik ausdrücklich schreibt, .durch
Patriotismus und Sprachkühnheit auf
das vortheilhafteste auS". Neben S u-
pan treten darin als slovenische Poeten
u. A. noch Blasius Poto onik ^Band
XXIII , S. 474. Nr. 4^ >. Franz P r e,
L e r n ^Bd. XXIII , S. 267) und
I . Leviönik ^Bd. XV, Seite 33, in den
Quellen) besonders hervor. Supan's
Gedichte, in der „Okdelioa" mit einem
6. gezeichnet, sind stark in seinem Volke
verbreitet
Paul Joseph ääfarik's Geschichte der süd«
slavischen Literatur. Aus dessen Handschrift«
lichem Nachlasse herausgegeben von Joseph
I i r « öek (Prag 1864 Friedrich Tempsky,
80.) Slovenisches und glagolitisches Schrift«
thum S. 43 und 76. — Nkroäi i« Na-
v in« , d. i. National'Zeitung <Zara) 1863
Nr. 222 im Feuilleton: «Xratak prsFl«ä
slovsQizks litsi-Htui-s", d. i. Kurzer Ueber« blick über die slovenische Literatur l>ine vor.
treffliche, durch viele Feuilletons sich hinzie«
henoe „Studie über die slovenische Literatur",
welche von dem im „Ersten Jahresbericht
über die k. k. Oberrealschule in Görz" (<86l)
mitgetheilten oberflächlichen „Abriß der neu»
slovenischen Literaturgeschichte" eineS Franz
ZakrajZek. dem ein slovenischer Poet Ja,
cob Supan so unbekannt ist, daß er nicht
einmal dessen Namen nennt, sehr Vortheil«
haft absticht).
1. Ein anderer Jacob Supan lebte in der
zweiten Hälfte deß achtzehnten Jahrhunderts
als Schullehrer zu Stein sKamnst) in Ober«
krain. Er galt als vortrefflicher Tonkünstler
und hat den von ?. Ianez Damaszen
(zubenannt Anton Felix Dev). Priester deS
Augusti>ier>Ordens der Discalceaten (gest.
zu Laib^ch 7. November 1786) verfaßten
Operntext «VeHin« in Musik gesetzt. Der'
vollständige Titel dieser Oper ist: „Vsliiu,
sna, oPSla, skusi »sausL» vamassoua", und
findet sich der Text in der von p. Marc.
Po hl in herausgegebenen Gedichtsammlung
welche 1780 bei Eger in Laibach erschien,
abgedruckt. Das Ganze ist eine in Musit
.geseyte Allegorie, in welcher die Rollen»
träger die Sonne, der Sturm, Ceres, Flora
und Pomona sind. — 2. Auch ein Joseph
Robert Sup pan war Componist. Erlebte
als Abt zu Gratz, in welchem Kloster daselbst
gibt Gelber nicht an, der ihn einen „braven
Clavier-Componisten" nennt, von welchem
nachstehende Comvositionen im Druck erschie.
nen sind- XI I V»i-i»tio23 x. !s 01»v. sur
Is Ono: ^Die Milch ist aesünder", aus
Süßmayer's berühmter und damals so
beliebt gewesener Oper ,Der Spiegel vpn
Arkadien" (Wien. Artaria. 1799); —,.Sechs
Menuetten", im Auszuge fürs Clavier (Wien
1799. Eoer).- — „Achtzehn deutsche Tänze
mit Coda", im Auszuge fürs Clavier (ebd.
1799). (Gerber (Ernst Ludwig). NeueS
historisch.biographisches Lexikon der Tonkunst»
ler (Leipzig 1812. gr. 8".) Bd. IV, Sv. 303.)
— 3. Ein Alexander Georg S u p a n
wirkt als geschichtlicher und geographischer
Schriftsteller der Gegenwart, welcher bisher
herausgegeben hat: „Die vier letzten Lebens»
jähre des Grafen Ulrich I I . von Cilli, mit
besonderer Berücksichtigung der Stände«Revo»
lution in Oesterreich in den Jahren 145l
und N32. Nach den Quellen bearbeitet"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon