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Suppantschitsch, Johann Anton 338 Suppantschitsch) Johann Anton
vertauschen. Rudolph Gustav P u f f
sBd. XXIV, S. 63^j, welcher im Mai
a. I . eine Humanitätsclassen «Professur
in Capo d'Istria erhalten hatte, wünschte
in seine Heimat Steiermark zurückzu
kehren. Nun trug sich ihm Suppan
tschitsch zum Tausche der Stelle an,
und noch im October d. I . übernahm er
Puff 's Professur in Capo d'Istria. Aber
nicht lange sollte er an dem selbstgewähl
ten Orte sein Lehramt ausüben; schon
seit längerer Zeit kränkelnd, förderte er
durch die neue ungewohnte Lebensweise
sein Leiden und, erst 43 Jahre alt, erlag
er demselben. Alle Nachrufe schildern ihn
als einen Mann von nicht gewöhnlichen
Geistesgaben; als Lehrer in Marburg
blieb er wegen seines feurigen, gehalt«
vollen Vortrags im lebendigen Andenken
seiner zahlreichen Schüler. Im städti»
schen Kunstvereine, welcher damals das
höhere Geistesleben der kleinen Provin»
zialftadt umfaßte, bildete er die Seele
und glänzte besonders als geistvoller
Deklamator. Aber körperliche Leiden,
Mißverhältnisse und Anfeindungen seines
geistigen Schaffens griffen um so tiefer
in sein Gemüth, als er bei seiner sonst
heiteren Weise r— denn er war ein troff,
licher, an Witz und lustigen Einfallen
unerschöpflicher und überall willkom»
mener Gesellschafter — seine tiefe Ver.
st-rntnung nicht merken lassen wollte. Als
Schriftsteller mußte er bei den damals
der Literatur nichts weniger denn gün»
stigen Verhaltnissen seine Thätigkeit auf
Arbeiten in Zeitschriften beschranken, aber
zahlreich sind seine Erzählungen, Bio-
gcaphien, topographischen und archaolo«
gischen Aufsätze, welche in den besten
der zu jener Zeit bekannten schöngeisti«
gen Journale erschienen. Vieles jedoch
blieb ungedruckt und bildete einen um-
fangreichen Nachlaß, der aber, wie es den Anschein hat. für uns auf immer
verloren gegangen ist. Von seinen im
Buckhandel erschienenen Schriften haben
wir nur zu verzeichnen: „Au«llng mn Oilli
nach richtenwllld" (Cilli 18l8, 8".) und
„Ner GiirKenUurm unk Marburg im Jahre 1559.
Gine drllMlltisirte Grsahlnng in uier Abthei.
lnngen" (Gratz 1829, l2".). — AlS lyri.
scher und epischer Dichter leistete er
Musterhaftes, und seine Balladen, „Ver
Malteser uun Ntelling" . „Schl^z Wurm-
berg", seine Volkssage: „Nie Glllcke im
Plarrthurme zu Marburg", sein „Rar! VI. p
Marburg" bezeugen seine gestaltende Kraft
und schwungvolle Poesie. Auch hat sich
von ihm noch eine ziemlich umfangreiche
Korrespondenz mit seinem Collegen
Dr. Rud. Pu f f erhalten, welcher die«
selbe kurz vor seinem Ableben dem histo«
rischen Vereine für Krain übergab. Sie
enthält manches zur Kenntniß der daina«
ligen Verhältnisse in Steiermark nament«
lich auf literarische Zustände und Person«
lichkeiten Bezügliches.
Carniolia (belletristisches Laibacher Blatt,
4o.) VI. Jahrg., 1844. Nr. 103. — Mit-
theilungen des historischen Vereins für
Krain. 4865, Nr. 3, S. 49. — (H o r.
mayr's) Archiv für Geschichte. Statistik.
Literatur und Kunst (Wien. 4«.) Jahrg. l829
S. 684. — Fest.Programm des k. k.
Gymnasiums in Marburg zur Erinnerung
an die hundertjährige Jubelfeier dieser Lehr-
anstatt im Jahre 1858, S. 111, in der „Ge<
schichte des k. k. Marburger Gymnasiums".
Von Georg Matiaschitsch. — Puff
(Nud. Gust. Oi-.). Marburg in Steiermark,
seine Umgebung. Bewohner und Geschichte
(Gratz 1847. el. 8<>.) Bd. I I , S. 228. Nr. 14.
— Derselbe, Frühlingsgruß (Nratz 1341)..
Der Name Suppantschitsch wird verschie,
den geschrieben (Supancig, Suppaw
cig, Suppanchich, Suppantschitz,
Supanchich. Supanczitsch. Schu»
panzitsch u. s. w.); im Lexikon finden
wir bereits im XXXII. Bande, S. 215, den
bekannten Tontünstler Ignaz Schuppan-
zigh; aber es gibt Träger dieseS Namens,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon