Seite - 336 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Bild der Seite - 336 -
Text der Seite - 336 -
g) Franz 336 Supancig) Peter Adam
die. fich in der Schreibung desselben durch
das S und <3ch, dann durch das einfache
und doppelte p und durch Aenderungen im
Ausgange des Namens unterscheiden, ja oft
kommt eS vor, daß ein Träger dieses Namens
auf verschiedene Wrise sich schreibt. Wir
füdren sie daher nach alphabetischer Folge
ihrer Taufnamen an: 1. EmanuelSchup
panzigh von Frankenbach, 1863 ältester
Hauptmann erster Classe im 3.. 1864 Major
des 13. in Iglan garnisonirenden Feldjäger
Bataillons, war zunächst als militärischer
Schriftsteller thätig und hat das Werk „Ueber
die Grundsätze der zerstreuten Fecktart" ver»
faßt. welckes 1864 im Druck erschienen sein
soll. Im genannten Jahre aber wurde viel
über eine von ihm gemachte Entdeckung ge<
schrieben.- welche, wenn sie sich bewährte
unzweifelhaft von nicht aeringer praktischer
Bedeutung für die Industrie und die Volks»
wirthschaft werden konnte. Er hatte nämlich
gefunden, daß die Pflanzenfaser des gewöhn,
lichen Ginsters, eines perennirenden, wild
vorkommenden und überall ohne Schwierig
keiten uno Kosten zu cultivirenden Unkrautes,
zur Leinenbereitung alle Eigenschaften des
Flachses und überdies vor diesem den Vor»
zug größerer Festigkeit besitze. Dabei hatte
er ein dem Verfahren bei der Flachsberei»
tung ähnliches Vorgehen ermittelt, um diese
Pflanzenfaser zur weiteren Verarbeitung taug»
lich zu machen. Es wurde bereits 1864 an
der Verfertigung eines Zeuges auS diesem
neu entdeckten Stoffe gearbeitet, und der
gräflich Altbann'sche Wirthsckafts'Director
Semsch in Swojschitz bat es übernommen,
sich durch Versuche in größerem Maßstabe
von dem Werthe dieser neuen Entdeckung
und ihrer Ausführbarkeit in jeder Richtung
die Ueberzeugung zu verschaffen. l^Consti.
tut ionel le österreichische Zeitung,
4864. Abendblatt. Nr. 8<>: .Eine nützlicl»e
Entdeckung".) — 2 Franz Suppanzig
(geb. zu GradiSca <1 Juni 1688, gest zu
Salcano 18. März 1731). I n der Taufe
erhielt er von seinen Eltern Domin ik und
Margarethe Suppanzig die Namen
Dominik Andreas, in dem Franziskaner«
orden den Klosternamen Fra nz. Im Kloster
zu Montesanto gelangte er als Prediger zu
großem Rufe. Seine Kanzelvorträge erschie«
nen im Jahre l?48 bei Giambattista Mu.
rero im Drucke und waren vom Autor den
damals noch bestehenden Provinzialständen
Gradiscas gewidmet. ^HloT-eitt , Istoria. äslla, Ooutsa äi 6ori2ia
(yori-i» 1335, br. 8«.) tomo I I I . ?. 352.)
— 3. Ignaz Suvanchich (aeb. zu Wien
27. Juli l?7U. gest. auf dem Felde der Ehre
1788). Er kam 1782 zur militärischen Ausbil.
düng in die Wiener.Neustädter Milttär.Aka»
demie und aus dieser am 23. October »787 als
Fähnrich in das Ottoöaner Grenz«Regiment
Nr. 2. Im Türkenkriege des Jahres 1788
befehligte er die Besatzung einer gegen die
Türken aufaeworfenrn Schanze. Vom Pascha
von Skutari angegriffen, vertheidigte er sich
mit wahrem Heldenmuthe, aus Mangel an
Bedienungsmannschaft sein Geschütz selbst
bedienend. Der Erfolg seiner Tapferkeit
war. daß die Türken sich endlich mit großem
Verluste zurückzogen. Er wurde für diese
That zum Lieutenant befördert, fand aber
bald darauf bei einem Streifcommando unter
den Säbeln der Bosnier den Heldentod.
lSooboda (Johann), Die Zöglinge der
Wiener«Neustädter Militärakademie von der
Gründung des Institutes bis auf unsere
Tage (Wien 1870. schm. 4<>.) S. !83.) —
4. Peter Adam 2upanc ig (geb. zu
Bigliani im Görzischen am 3. September
i6?9. gest, ebenda 9 März I7^u). Seine
Eltern waren Anton Supanc ig und
Therese, geborene Savorgnano auS
Canale. Nach Beendigung des Gymnasiums
und der philosophischen Jahrgänge studirte
er im Stifte St. Barbara in Wien Theo.
logie. Im April 1700 zum Priester geweiht,
verlebte er viele Jahre in der Seelsorge, bi«
ihn der Bischof von Fünfkirchen Anton Kasi»
mir Graf Thurn im Februar 1729 als
Assessor in sein Konsistorium berief, in wel»
chem er am 9. September 1723 zum Consi-
storialrathe aufrückte. Nach Thürn's Tode
bestieg der Cardinal Cienfuentes 1735
den Bischofstuhl. Derselbe wollte Supan,
cig zu seinem General.Vicar erheben. Dieser
aber lehnte in seiner Bescheidenheit dte Würde
ab und zog es vor, in seinen Geburtsort
Bigliana zurückzukehren, wo er sich ganz der
Seelsorge seiner Pfarrgemeinde widmete.
Später wurde er Beichtvater der Ursulineri«
nen in Görz. Von dem zum Erzbischofe
daselbst erhobenen Karl Michael Grafen von
AttemS am 7. Juni 1752 zum General«
Vicar ernannt, entwickelte er eine so segens»
volle Thätigkeit, daß sein Andenken als das
eines „Seraph des Lichtes und deS Friedens"
(kNFelo äi luos s paee) fortlebt. Nach dem
in der unten genannten Quelle angegebenen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Streeruwitz-Suszncki, Band 40
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Streeruwitz-Suszncki
- Band
- 40
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 394
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon