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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Seite - 349 -
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5uschitzky) Hugo 349 Suschitzky) Hugo Reclame machen sollten, zwei Briefe voraus« schickte, von denen der eine aus der Feder Alexander Dumas' des Sohnes, der andere aus der des berühmten Dominicanerpaters Di« don stammte. Dumas verwahrte sich später gegen die Veröffentlichung seines Briefes, den er confidentiell an die Dame abgegeben habe und erklärte den Abdruck desselben als Mißbrauch. In diesem Schreiben Dumas' kommt folgende oen Marien.CultuS betref< sende Stelle vor: „Marie wird nie meine Vermittlerin zwischen Gott und mir sein; ich gehe geradenweges auf Christus los; ich grüße sie im Vorübergehen, weil sie die Mutter Gottes und voller Gnaden ist, wir haben uns aber sonst gegenseitig nichts zu sagen". Durch den erwähnten Protest, in welchem Dumas entschieden erklärte, daß, wenn er die Veröffentlichung des Briefes hätte ahnen können, er denselben nie geschrie« ben haben würde, wollte er offenbar die fragliche Schrift von der Verfasserin und ihrem Verleger von dem literarischen Markte zurückgezogen sehen. Dies aber geschah tticht, und somit brachte er die Sache vor die Gerichte, indem er zugleich einen Schaden» ersah von 20.000 Francs beanspruchte. Für Dumas plaidirte Advocat Clery, für Frau von Mariassy Advocat Lachaud. Die Angelegenheit soll. wie eS später hieß, aus< geglichen worden sein. Zuschitzky, Hugo (fürstbischöflicher C onsi sto ri a l rath, geb. in Böh. men um das Jahr 1820). Er widmete sich dem geistlichen Stande, wurde Priester im königlichen Stifte Montserrat Emaus in Prag und kam aus demselben im Jahre 1845 als Feldcaplan in das Regiment Kaiser» ChevauxlegerS. Im September g. I . trat er seinen Dienst in der Station Tarnow in Galizien an, wo er bald das Vertrauen, die Liebe und Achtung nicht nur der Mannschaft und deS OfsicierscorpS. sondern auch der übrigen Bevölkerung und der im Bischof- sitze Tarnow befindlichen Weltgeistlichkeit gewann. Da brach im Februar 1846 die lang geplante galizische Empörung aus. deren Hauptherd eben Tarnow war. Die Gräuel dieser Erhebung, in der sich die Aufstandischen und die Bauern, welche sich zu deren Bewältigung zu» sammengerottet hatten, gegenseitig zer- fleischten, sind allbekannt. Als am 19. Februar und den folgenden Tagen die ersten Todten und Verwundeten vom Landvolk in die Stadt Tarnow gebracht und, da es an allen entsprechenden Räumlichkeiten mangelte, in das k. k. Militärspital geschafft wurden, war, wie der damalige Bataillons «Commandant von Baron Haynau-Infanterie Nr. 57 in seiner Relation meldet, Feldcaplan Suschitzky bei jedem neu einlangenden Transporte der oft gräßlich Verwundeten persönlich zugegen, überwachte ihre sorg- fältigste behutsame Uebernahme und schuhte sie vor den Mißhandlungen, sowohl seitens der aufgeregten Bauern, als der auf das äußerste erbitterten Mannschaft. So wurde den Verwun« deten die schonendste Pflege in jeder Hin» sicht erwiesen, und alle Anschuldigungen, welche Uebelgesinnte vom Gegentheile verbreiteten, waren nichts als Lüge und boshafte Erfindung. Unser Feldcaplan gab 146 erlegenen Insurgenten das letzte priesterliche Geleite, leistete 63 noch im Militärspitale befindlichen Verwun» deten alle priesterlichen Dienste in auf» opferndster Weise und brachte manchen der Unglücklichen zur Ueberzeugung seines verbrecherischen, von so gräßlichen Folgen begleiteten Unternehmens. Aber der humane Sinn diescS edlen Priesters ging ttoch weiter. Viele, ja die meisten dieser Insurgenten gehörten den befferen Stan« den an, waren aber aller Mittel zur Deckung ihrer nächsten Bedürfnisse ent« blößt. Da entäußerte er sich anfangs allen entbehrlichen Eigenthums, zuletzt aber gab er zur Bekleidung der Ver« wunderen, die oft in zerlumpter blutiger
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Streeruwitz-Suszncki, Band 40
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Streeruwitz-Suszncki
Band
40
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
394
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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