Seite - 350 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Streeruwitz-Suszncki, Band 40

Suschihky, Hugo 380 i) Renügius Wäsche eingebracht wurden, seine eigene hin, bis er selbst nichts mehr besaß, als was er auf dem Leibe trug. Und so oft dann ein neuer Alarm unsere Soldaten zu des Waffen rief, fchlte der Priester nie an feine» Platze, sonderir munterte die Krieger ebenso zur Treue gegen ihren obersten Kriegsherrn, wie zm: Schonung der Verblendeten auf, zu deren Nieder» werfung sie eben wieder auszogen. AlS zu den Strapazen einer sozusagen sich ewig fortsehenden, die Kräfte deS Einzel nen wahrhaft aufreibenden Alarmirung übleK Wetter und sonst noch mancherlei Entbehrungen sich gesellten, wodurch die Ausdauer des Einzelnen immer mehr und mehr nachließ, da schaffte er aus eigetlen Mitteln Brod und Branntwein herbei, um die Erschöpften zu stärken, vertheilte selbst an die Mannschaft so- wohl seines Regiments, als der Infan» terie diese Gaben und wirkte, von Freund und Feind bewundert, in so unver« geßlicher Weise. Als dann im Jahre 1349 der Krieg in Ungarn ausbrach und daS Regiment Kaiser - Chevauilegers dahin beordert wurde, marschirte auch Feldcaplan Suschitzky mit demselben, und was er in Tarnow gethan, übte er auch hier, wo die Umstände noch trau» riger sich gestalteten. Für seine humanen Dienstleistungen im Jahre 4846 war er von Kaiser Ferdinand mit der mitt« leren goldenen Medaille ausgezeichnet worden; für seine Verdienste im I . 4849 erhielt er von Kaiser Franz Joseph daS goldene Verdienstkreuz; der Bischof von Tarnow aber ernannte ihn zum Con» sistorialcathe. Herausgeber vermuthet, daß dieser würdige Priester bereits ge> ftorben, da derselbe weder unter der Militargeistlichteit, noch unter den Con- sistorialrathendeS TarnowerBischofs auf- geführt ist. Ueber seine Erlebnisse im ungarischen Revolutioliskriege von 1849 führte S u s ch i h k y ein Tagebuch, welches er seinem Bruder übergeben hat, und dessen Veröffentlichung in Aussicht gestellt wurde. Noch sind anzuführen: 1. Ignaz Su schihtv (geb. t l . Juli l?42 zu Herzogenburg m Niederöjterreick, Todesjahr unbekannt). Nach seiner militärischen Ausbildung in der Wie» ner»Neustäbter Militäl'Akademie von 1757 bis 1763 kam er im letztgenannten Jahre als Fabnencadet zu KinSky'Infanterie Nr. 36, wo er biS l?95 stufenweise bis zum Haupt» mann vorrückte. Als solcher befand er fich in diesem Iabre mit seinem Regimente im Observations'Corps des Feldmarschall'öieu« tenantS Wartensleben. Der französische General Iou rdan . welcher dem genannten Corps bei Bacharach, wo es seine Canto- nirungen hatte, gegenüberstand, griff am 47. December t?94 die Unseren an. Um die Kautner Anhöhe, einen Punkt, dessen Be- hauptung Freund wie Feind sehr wichtig erschien, entspann sich bald ein heftiger Kampf. Kaum hatten sich die Franzosen nach hartnäckiger Gegenwehr der Unseren des Platzes bemächtigt, als die letzteren einen neuen Sturmangriff unternahmen, bei wel» chem Suschitzky durch seine Tapferkeit Allen voranleuchtete. Die Anhöhe wurde von den Unseren besetzt und behauptet uno. das Gefecht war entschieden. ^Thürheim (An« dreaS Graf). Gedenkblätter aus der Kriegs« geschichte der t. k. österreichischen Armee (Teschen 1879 u. f.. Prohasta, Ier..8<>.) S. 2«. unter Jahr 4795. — Leitner von Leitnertreu (Th. Ios.), Ausführliche Ge« schichte der Wiener.Neustädter Militär« Aka« demie (Hermannftadt 1852. Theodor Stein- haußen. 8<>.) S. 474.) — 2. I . P. Su. sicty. in den Zwanziger.Iahren des lau« senden Jahrhunderts Tranksteuer. Inspicient in Böhmen, ist Verfasser folgender Schriften: 'VV^okoänl n^pr^onänl", d. i. Die Folgen der Eifersucht. Eine nutzbringende Erzählung (Königgrätz <823, Poöpisil, 12».); — ^v?- oko^HllO«: iHglc/ k>'8F2N5kH Aonotiuka", d. i. Der Zögling der Liebe, eine spanische Novelle (ebd. 1823. l2<>.). — 3. Nemigius Suszycki (geb. um 1640. gest. zu Krakau 17l>5). Im Jahre 1666 erwarb er sich das vhi< losophische Magisterium. später die Doctor«