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Sweerts-Reift, Franz Johann 23 SWeerts-Neift, Leopold Ignaz
1402 an einem Kreuzzuge inS heilige
Land betheiligte. — 2. Johann von
Sweerts-Reist lebte im 16.Iahrhun«
derte. Von seiner Großmutter mütter«
lickerseits, einer geborenen v. SweertS,
an Kindesstatt angenommen, führte er
die Namen Reift und Sweerts ge«
meinschaftlich. AuS der Ehe mit seiner
Gemalin Johanna Emerentiana
von Drysch hinterließ er zwei Söhne.
Adr ian und Franz Johann, von
denen Ersterer den brabantischen Ast
fortsehte, Letzterer den schlesischen stiftete.
Jener erlosch schon in Adrians Sohne
Marc Anton, der als Hauptmann
im Regiments Este im Jahre 1692
starb. — 3. Der Stifter des schlesischen
Astes Fran) Johann (geb. 16l3, gest.
1709) stand anfänglich in spanischen
Diensten und König Phi l ipp IV. vcr»
lieh ihm 1631 den Freiherrnt i te l .
Dann trat er in das kaiserliche Kriegs»
Heer über. wurde Oberstlieutenant und
Commandant zu Troppau. Namslau
und Neiffe und that in diesen Stellungen
sich so hervor, daß ihm der Kaiser mit
Diplom vom 13. September 1633 den
F r e i h e r r e n s t a n d und mit einem
zweiten vom 22. April 1634 daS Incolat
von Böhmen. Mähren und Schlesien
verlieh. 1637 gab Franz Johann
den Kriegsdienst auf und widmete sich
der Bewirthschaftung seines Besitzes bis
an sein Lebensende, welcbes er im hohen
Alter von 87 Jahren erreichte. Er hatte
sich 1633 mit I u l i ana Elisabeth
Freiin von Burghaus verehelicht, die
ihm einen Sohn gebar, aber bald
darauf starb. 1637 schritt er zur zweiten
Ehe, mit Barbara Anna Freiin von
Craf f t , welche ihm sieben Kinder,
nämlich fünf Töchter und zwei Söhne
schenkte. Franz Johanns Sohn erster
Ehe Franz Karl ist der Stifter des österreichischen Zweiges. Franz Io«
hann s Söhne zweiter Ehe sind Io-
h a n n He in r i ch und L e o p o l d
I g n a z , der Stifter der schlefischen
Linie. — 4. Johann Heinrich (geb.
1638, gest. 1702) erhielt l663 ein Ca-
nonicat bei dem Domstifte zu Breslau,
wurde später DomscholasticuS und zuletzt
ViaariuZ OensraliI 5n spirituaiiduZ
seines Bischofs Franz Ludwig von
der Pfalz. — 3. Leopold ZgnaZ (geb.
1677. gest. 3. November 1710). Herr
auf Pctrowitz, Löwenstein. Niclasdorf
und Neudorf, stand als Regierlmgsrath
und Oberjagermeister in Diensten des
Herzogs Franz Kar l zu Münsterberg,
Fürsten zu Auecsperg. Am 3. November
1710 befand er sich auf der Jagd, als
seine an einen B^um gelehnte Flinte
von ungefähr plötzlich losging und ihn
tödlete. Aus zwei Ehen hatte er drei
Kinder, aus der ersten mit Johanna
Theresia Polyxena von Tschisch»
witz einen Sohn Leopold Ignaz
Franz (geb. 1694. gest. 1714). der
einen frühen Tod fand. Als nämlich
1714 das Reich mit Ludwig XIV. von
Frankreich zu Baden im Aargau Frieden
machte, schoß er zur Feier desselben zu
Ottmachau eigenhändig etliche Stücke
ab und hatte daS Unglück, daß daS letzte
zersprang und ihm den Kopf entzwei-
schlug, sein Bruder Franz Kar l
Conrad starb schon als Kmd von drei
Jahren. Der jüngste Bruder Ernst
Maximil ian Ignaz (geb. 1. De-
«mber 1710. gest. 4. Juli 1737) aus
Leopold Ignaz' zweiter Ehe. mit
Anna Elisabeth Freiin von Stern«
berg. kam etliche Wochen nach des
Vaters Ableben zur Welt. Er wurde Di-
rector der königlichen Schauspiele in
Berlin, starb aber im besten Mannesalter
47 Jahre alt, ohne aus seiner 1737 ge-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Susil-Szeder, Band 41
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Susil-Szeder
- Band
- 41
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon