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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Susil-Szeder, Band 41
Seite - 31 -
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Sweth Hofer die österreichische FriedenSprocla mation. Bereit, jede weitere Feindselig« keir aufzugeben und zu den Seinen nach Paffeier zurückzukehren, wurde er von einem Bauern mit dem Erschießen be« droht, wenn er nun zurücktrete. .Mein Stutzen", rief der kampflustige Bauer, „ist so gut für dich als für die Franzosen geladen, denn du hast angefangen und sollst daher eS jeht auch ausmachen". Hofer'S Gegenvorstellungen entstamm, ten den kampflustigen Bauern nur noch mehr. so daß er sich endlich an Sweth. der bei diesem ganzen Vorgange zugegen war, mit den Worten wandte: „Mach einen Aufruf". Dieser verfaßte den- selben und der Bauer nahm ihn mit sich. Schon am andern Morgen sammelten sich V7e Landesoertheidiger der ganzen Umgegend und griffen die Feinde an. ES entspann sich ein Kamps, in welchem sogar eine Abtheilung Bayern, an zwölf« hundert Mann stark, die Waffen streckte, die erst in Freiheit geseht wurde, als die Kunde von der Friedensproclamation sich verbreitete. Bald aber rückten die Franzosen in starken Abtheilungen ins Land. AlleS ergriff vor ihnen die Flucht, und auch Hof er mit seiner Familie und Sweth waren auf ihre Rettung bedacht. Sie eilten zunächst dem Kellerjoche zu. dann nach Brandach, wo sie bei Pfand- ler, einem treuen Manne. Verpflegung und Unterkunft fanden. Eines Abends aber kamen zwei Eapuciner, vom französi- schen General Baraguay d'H i l l ierS abgesandt, nach Brandach, um von H o- fer die schriftliche Erklärung abzufor« dern. daß er die Franzosen nicht mchr behelligen werde. Sweth schrieb im Auftrage des Sandwirths die verlangte Erklärung. Da sich aber die Flüchtlinge in Brandach nicht mehr sicher sahen, so führte Pfandler die beiden Manner in seine in der Gebirgsgegend von Dracb« wald gelegene Maherhütte. Die Gattin Hofer's zog mit ihren fünf Kindern bis tief inS Paffeierthal, auf den sogenannten Schneeberg, kchrte aber. nachdem sie die vier jüngeren bei einem Freunde des Hauses im gegenüberliegenden Gebirge bei St. Martin untergebracht, mit dem ältesten Sohne Johann zu ihrem Gatten zurück. Der Aufenthalt in der allen Elementareinfiüffen preisgegebenen Älphütre war ein höchst beschwerlicher. Durch Freunde, die von Zeit zu Zeit die Verborgenen aussuchten, kam Nachricht über die Vorgänge in der politischen Welt. Hofer wurde dringend aufge« fordert, sich nach Oesterreich zu flüchten, da mit der Lange der Zeit dieser Aufent- haltsort dem Feinde nicht unbekannt bleiben werde, allein der hohe Schnee machte für seine Gattin daS Fortkommen unmöglich, und diese zurückzulassen, daS konnte er nicht über sich bringen. Wohl aber sckickte er einen seiner Freunde, Johann W i l d , mit einem Gesuche, welches Sweth verfaßte, an den Kaiser ab, worin er denselben um Rath und That in seiner Lage bitten ließ. Die Franzosen hatten in gedruckten Placaten 10.000 fi. als Belohnung für die AuS- lieferung Hofer's und seiner Genoffen ausgesprochen. Um nun jeden Verdacht abzuschneiden, daß dieser sich noch in seinem Verstecke aufhalten könne, mußte Sweth auch in Briefen an Freunde des Sandwllths angeben, dah derselbe nebst seinen Mitstüchtigen sich schon in Oesterreich befinde. Hofer aber wollte wenigstens Sweth retten, er mahnte ihn dringend zur Flucht, ihm Geld dazu anbietend. Aber dieser wies seinen Freund entschieden damit zurück, indem er er- klärte, daß er ihn nie verlassen werde, mit ihm Freude und Leid theilen, ja mit
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Susil-Szeder, Band 41
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Susil-Szeder
Band
41
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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