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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Susil-Szeder, Band 41
Seite - 42 -
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ieteN) Gerhard 42 ) Gerhard einem Segen von 36 Kindern über schüttet, deren Zahl wir hiermit, der Wahrheit die Ehre gebend, auf 43 herab« setzen^ als Wundarzt deS großen Stadt« Bürgerspitals gestellt und ihm die Auf« ficht und Behandlung in den Vorstadt« spitalern St. Marx und Backen haus übertragen. I n Prag erhielt ThaddäuS Bayer j^Bd. I, S. 496) die Professur der allgemeinen und speciellen Patho« logie und Therapie, und nach deffen Be< rufung zum Feld'ProtomedicuS im Jahre 1778 wurde ihmPlencicz ^Nd. XXII, S. 419^> zum Nachfolger gegeben; in Pavia wirkte seit 1770 Bor f ier i de Kani l feld ^Bd. I I , S. 7H und in Pesih Trnka de Krzowitz als klini« scher Lehrer. Alle diese Professoren bil- deten nun tüchtige Aerzte heran und das Medicinalwefen im Kaiserstaate nahm einen ungeahnten Aufschwung. Auch der Chirurgie, die in Oesterreich noch sehr im Argen lag, widmete Swieten seine Aufmerksamkeit. Er berief den ve» rühmten Pal lucci ^Bd.XXI, S.233) aus Florenz nach Wien. wo dieser zwar nicht als Lehrer, aber doch durch seine praktische Thätigkeit einen günstigen Einfluß ausübte. Auch für die übrigen mit der Medicin verwandten oder ihr nahestehenden Fächer zog er ebenbürtige Kräfte heran; die anatomische Anstalt unterstellte er dem früh hingestorbenen Laurenz Gasser; für den Lehrstuhl der Botanik ersah er Laugier, unter dem der botanische Garten erweitert wurde und der überdies auch Chemiker wär; nach Prag kam als Professor der Bo« tanik Ios. Gottl. Mikan ^Bd. XVIII, S. 263); Heinrich Ioh. Nep. (5 ranh l^Bd. I I I , S. 25) und Nicol. von Iac« quin ^Bd.X, S.27) wurden auf Reisen geschickt. Ersterer, um für die Geburtshilfe. Letzterer, um in der Botanik sich aus- zubilden. Ueberall entwickelte sich ein reges wissenschaftliches Leben; die Be. deutenheit der Lehrer weckte den Eifer der Schüler, und das AlleS war van S w i e t e n's Werk, der mit einem Scharfblick ohne Gleichen eS verstand, für die betreffenden Stellen die verdienst, vollsten Manner auszuwählen und un- wissende Zudringliche fern von sich zu halten. „Er wußte", schreibt ein Fach» mann. ,nicht nur zu verbieten, zu hin« dern und abzulehnen, sondern auch zu gebieten, zu befördern und zu belohnen. Nicht leicht wird ein Staat einen so ein« sichtsvollen und kräftigen Wiederher, steller der Heilkunde, nicht leicht einen gelehrteren Staatsmann finden, und für alle Zeiten ist zu wünschen, daß seine Tugenden, seine moralische Würde als daS Vorbild in der höheren Leitung der ärztlichen Angelegenheiten leuchten mögen". Fast zu verwundern ist eS, wie dem vielbeschäftigten Manne bei dem nach allen Richtungen ausgedehnten Wirkungskreise noch Zeit zu schriftstelle, rischer Arbeit blieb? Und wag hat van Swieten nach dieser Seite geleistet! Sein Hauptwerk, die Commentarien zu den Aphorismen seines großen Lehrers, steht noch heute, da die medicinische Wissenschaft solche Wandlungen und Fortschritte gemacht, bei den Fachmän« nern in gerechtem Ansehen. Mag vieles darin veraltet, durch die Forschungen der Neuzeit verdrangt sein. so stellt doch dieses Werk das Gesammtergebniß der patho- logischen Gelehrsamkeit des mit treffen- dem Naturfinn begabten, freilich noch durch bescheidene Hilfsmittel beschränkten Forschergeistes des achtzehnten Iahrhun« dertS dar. Die wichtigsten Krankheiten bilden darin den Gegenstand seiner Untersuchungen. Vor allen die Pest, deren Wesen er zu erforschen suchte.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Susil-Szeder, Band 41
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Susil-Szeder
Band
41
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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