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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Susil-Szeder, Band 41
Seite - 43 -
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Seite - 43 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Susil-Szeder, Band 41

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uteN) Gerhard 43 neteN) Gerhard Wie gründlich er dabei vorging, beweisen seine trefflichen Anordnungen, die in den Pestseuchen der Jahre 1763 und 1770 von so außerordentlichem Erfolgewaren. Feiner erörtert er unter den verheerenden Krankheiten den PetechialtyphuS, die Wechselfieber, gibt eine um» fassende Darstellung der Fieberlehre, der mannigfachen Ausschläge, als Pocken, Masern, und bespricht ein- gehend die sogenannten VolkSkrank» h eiten. Unter den langwierigen Krank« heiten hat er die Lustseuche am aus» führlichsten erörtert und in der Be- handlung derselben eine große Ver« änderung hervorgerufen. Durch van Swieten gelangte Maximilian 3 ocher sBd. XV, S. 361 in den Quellens an das St. MarcuS'Spital, der nach seines Meisters Anweisung die von so aus« gezeichneten Erfolgen gekrönten Versuche mit dem Sublimat machte, welche wohl« thätige Cur spater in den Kranken« hausern einiger Kriegsheere und vieler großen Städte zur Anwendung kam. Daß ein Werk, wie van S w i e t e n's Commentanen zu den Aphorismen seines Lehrers Boerhave in Gelehrtenkreisen verdiente Würdigung fand, versteht sich von selbst. AlS allgemeines Lehrbuch war es bald in den Händen aller gebildeten Aerzte, welche darin mit Eifer und Er» folg studirten. Daß eS auch auf Wider- spruch stieß, läßt sich bei der ungemein bescheidenen Sprache, welche Swieten führt, nur dadurch erklären, daß hier persönliche Motive im Spiele waren. Die Göttmger Schule warf ihm den Fehdehandschuh hin, zu letzterer aber gehörte Hal ler , der ja auch B o e r« h a v e's Werke commentirt hatte und mit Smieten auf sehr gespanntem Fuße stand. Jedenfalls eigenthümlich wirkt die Aufklärung über diesen Gegen» sah, die unS durch eine Aeußerung des Hannover'schen Arztes Wer lhof wird, die dahin lautet: ,Van Swieten habe Boerhave's Werke als Kathol ik . H a l l e r aber als Protestant com- mentirt!! Also auch die medicinische Behandlung. Gesundheit und Krank- heit unseres Lebens sollen ob confeffio- neller Abgeschmacktheiten büßen! Van Swieten hüllte stck gegen diese Invec» tioen der Göttinger Schule in vornehme Gleichgültigkeit, er fand es unter seiner Würde, literarische Streitigkeiten zu führen, die selten Ruhm bringen". Nun wendete van S w i e t e n auch der Kriegsheilkunde sein Augenmerk zu. Da er aber nie selbst im Felde war und daher nie Gelegenheit hatte, persönlich die Feldkrankheiten zu beobachten und zu ftudiren, so legte er über die Be» Handlung derselben nur einfache und gemessene Vorschriften in einem Hand» buche nieder, welches zu Anfang des siebenjährigen Krieges erschien, in dem es treffliche Dienste leistete. Die biblio- graphischen Titel der Werke Sw i eten'S folgen S. 43. Ueber seine ausgezeichnete Thätigkeit als Prafect der kaiserlichen Hofbibliothek, an welcher er fast drei Decennien hindurch in verdienstlichster Weise gewaltet, gibt Mosel in dem in den Quellen genannten Werke ausführ- lichen Aufschluß. Unsere gedrängte Ueber» ficht über das Wirken S w i e t e n's schließen wir am besten mit der Charak« teristik, die ein norddeutscher Arzt von ihm entwirft. „Er war", schreibt dieser, „ein unbedingter Verehrer der Wahrheit. Die Lüge, die sich unter den Vorspie, gelungen der Selbstsucht in tausend Ge> stalten einschleicht und bald als ärztliche Politik die Wurzel der Rechtlichkeit ver- giftet, bald in der Forschung selbst eine solche Geltung gewinnt, daß ganze
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Susil-Szeder, Band 41
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Susil-Szeder
Band
41
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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