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Swieten (Genealogie) ) Gottfried
Dr. Sebast. B runn er (Wien, 4«.) 22. Fe<
bruar t860, Nr. 8: .Ein Jesuit und Gerard
van Swieten". — Wiener medicinische
Wochenschrift. Herausgegeben von I)r.
Wir te lshöfer (4«) XXI. Jahrg. (l8?2).
Nr. l3. Sp. 284 und 639. im Aufsatze
(Dr. Gust. Löbel's): „Geschichtliche Notizen
über das medicinische Clinicum der Wiener
Universität".
<3nr Genealogie der Freiherren van Switten.
Die van Swieten sind ein altes hollän»
disches Geschlecht, aus welchem bereits 4230
ein Gmerand van Swie ten mit seiner
Gemalin Aatharine veuve de Jean de yoesen
bekannt ist. Der Entel dieses Emerano,
Chevalier Hermann van Sw ie ten . starb
1243. Von diesem durchläuft die urlundlich
erwiesene Stammreihe zwölf Generationen
bis zu Gerhard van Swie ten . dem Leib.
arzte der Kaiserin Mar ia The re si a. In
Gerhards Freiherrenstanos« Diplom vom
i3. Mai 1733 wurde folgende Stelle auf-
genommen: „Daß nach klaren Inhalt deren
holländischen Geschichten, dessen Ureltern von
seiner Linie dortlandes dennen Ersten, und
solchen Ehrenämtern, welche niemahlen je»
mand andern, als denen vom Ritterstand
anvertraut werden, jederzeit vorgestanden,
nach ausgebrochenem Religionskriege aber.
wegen ihrer fortwürig beständigen Verhar»
rung in dem römisch-katholischen Glauben,
unter verschiedenem Vorwand aller ihrer
Güter beraubet und nach und nach deren
bei sothaner Republique aufgehabten Bedien-
stungen entsetzet, von ihnen jedoch alle diese
zeitlichen Vortheile in 'Ansehung der Religion
in Wind geschlagen, und ihren Anverwandten
der anderen Linie, welche solchemnach bis
nun zu beträchtliche Güter in Holland be«
sitzen, und benebenst die vornehmste Ehren-
stellen bei dieser Republique bekleiden, groß-
müthig überlassen worden sein". Gerhard
ist der Stammvater der öfterreichischen Frei«
Herren van Swie ten , deren Reihenfolge
und heutiger Familienstand aus der Stamm-
tafel auf Seite 49 ersichtlich ist.
Wappen. In einem rothen Schilde drei
umgestürzte silberne Geigen (2 über l).
Den Schild bedeckt eine freiherrliche Krone.
Schi ld Halter. Zwei silberne Windspiele
mit roth ausgeschlagener Zunge und einem
rothen mit silbernen Borden und solchen
Schnallen gezierten Halsbande. Swieten, Gottfried Freiherr van
(S taa tsmann, geb. unweit 3 eyden
in Holland im Jahre 1734. gest. zu
Wien 29. März 1803). Ein Sohn
deS berühmten Leibarztes der Kaiserin
Mar i a Theresia Gerhard van
Swie ten (s. d. Vorigen). Den ersten
Unterricht erhielt er in seiner Heimat;
1743, im Alter von 11 Jahren, über»
siedelte er mit seinen Eltern nach Wien,
wo er die therefianische Ritter-Akademie
bezog, auf welcher er später vornehmlich
dem Studium der Rechte oblag. Geistig
nicht minder trefflich veranlagt als sein
ausgezeichneter Vater, fand er doch durch
die einflußreiche Stellung desselben die
Wege geebnet, die er zunächst auf dem
diplomatischen Felde einschlug. Er ver-
sah die Gesandtschaftsposton in Brüssel,
Paris, Warschau und Berlin, aber vor«
herrschende Neigung zu einem minder
geräuschvollen und wechselreichen Leben
und besondere Vorliebe für daS Studien«
wesen. in welchem sein berühmter Vater
in der medicinischen Richtung bahn»
brechend gewirkt, veranlaßte ihn nach
seiner Rückkehr von Berlin, wo er noch
1776 zur Zeit Fr iedr ichsI I . als Ge-
sandter fungirte. diese Laufbahn aufzu.
geben, und er wurde mit Decret vom
23. November 1777 zum Prafecten der
k. k. Hofbibliothek ernannt, welche Stelle
vor ihm durch drei Jahrzehnte sein
Vater bekleidet hatte. Hofrath von
Mosel kommt bei der ausführlichen
Schilderung der 26jährigen Thätigkeit
deS Freiherrn in dieser Stelle zu dem
wenig befriedigenden Ergebnisse, daß
dieser von den schönen, bei dem Antritte
derselben für daS Wohl des Institutes
gefaßten Vorsätzen keinen einzigen zur
Ausführung brachte. Nicht die Recension
aller daselbst befindlichen historischen Co«
dices, nicht der Realkatalog über die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Susil-Szeder, Band 41
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Susil-Szeder
- Band
- 41
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon