Seite - 54 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Susil-Szeder, Band 41
Bild der Seite - 54 -
Text der Seite - 54 -
Eduard Snnnburne (Genealogie)
diener sich in einem Hause bei Custozza
vertheidigten, aber beinahe ihre Muni«
tion verfeuert hatten, daß daS Haus der>
gestalt von Barricaden umgeben sei, daß
ohne Kanonen ihre Rettung unmöglich
wäre, und bat um eine Kanone. Mit
Bewilligung des Feldmarsckallü gab der
Generaladjutant ihm einen Zwölfpfün»
der. indem er ihn für die Erhaltung deS
Geschützes verantwortlich machte. Der
Jüngling hielt Wort. man befreite die
eingeschlossenen Gefährten, die fast dem
Hunger und den Beschwerden unterlagen,
und Swinburne brachte die Kanone
wieder zurück". Der brave Osficier erhielt
für diese That den Orden der eiser,
nen Krone dritter Claffe mit Kriegs
decoration. Nachdem er den Rückzug der
Armee an die Etsch mitgemacht hatte,
kam'er auf mehrere Wochen zur Be-
satzung von Verona. Am 1l). Juni als
Bataillons.Adjutant in der Schlacht bei
Vicenza, befand er sich freiwillig eben
bei den Pläntlern. diese durch Wort und
That zum Kampfe anfeuernd, als ein
Schuh ins rechte Bein ihn zu Boden
streckte. Hiermit fand die kriegerische
Laufbahn deS jungen OfficierS ihr Ende.
Im Militarspitale zu Vicenza verschlim«
merte seine Wunde sich derart, daß er
sich am 46. Juli der Amputation des
FußeS unterziehen mußte, an dessen
Stumpf er zeitweise noch jetzt heftigen
Schmerz leidet. Um sich zu zerstreuen,
schrieb er seine damaligen Erlebnisse
nieder. Die von ihm verfaßte Schrift
betitelt sich: „Hilden Monate uns meinem
Lebm. Gpi5llllen aus dem italienischen Neunln-
tilln5-3ri,ge d« Jahres 1833. Don einem k. k.
Ofürilr" (Wien 4861. in Commission bei
Ferdinand Klemm). Der Reinertrag ist
seinen Leidensgefährten, den verwundeten
Kriegern jenes Jahres, dem Radetzky-
.Invalidenfond bestimmt. S. schildert in diesem Werk aus eigener Anschauung
die fünf Kampfestage zu Mailand, den
Rückzug der Armee an die Etsch, einen
achtWochm langen Aufenthalt in Verona,
den Zug nach Vicenza und deffen Ein«
nähme, worauf feine am 10. Juni er-
folgte Verwundung seinen Schilderungen
einen wesentlich veränderten Charakter
verleiht. Wir erfahren auS dem Buch.
lein viele interessante Einzelnheiten über
Personen und Ereignisse.
Freiherrenstands'Diplom ääo. 27. Ma»
1863.— Oesterreichischer Soldaten«
freund (Wien.4o.) ls49.'S. 82. — Thür«
heim (Andreas Graf), Gedentblätter aus der
Kriegs»Geschichte der k. t. österreichischen
Armee (Teschen 18?9 u. f.. Prochasta,
Ler..8<>.) S. N6 und ti7.
Zur Genealogie der Freiherren os« Swinburne.
Die Swinburue sind ein uraltes eDp -
lisches Rittergeschlecht. über dessen Adel
schon 4269 ein königlicher Bestätigungsbrief
ausgefertigt wurde. In weiblicher Linie
weisen sie ihre Abstammung von Englands
Könige Cduard I. aus dem Hause Plan»
tagenet nach und wurden sie in Ansehung
ihrer Blutsverwandtschaft mit demselben
von Eduard I I I . zur Baronetwüroe er»
hoben. Viele ausgezeichnete Männer, Gelehrte,
und wohl auch der Dichter unserer Zeit,
Algernon Eharles Swinburne, über
den die „Allgemeine Zeitung" s.l877, Beilage
Nr. 286. 289. 290. 292. 293 und 295) aus
der Fedec A. Ltrodtmann'S einen sehr
interessanten Essay brachte, gehören diesem
Geschlechte an. Robert von Sw inburne,
welcher im Jahre 1906 für seine Helden»
müthige Vertheidigung deS Scharnitz'Passes
in Tirol das Ritterkreuz des Maria There.
sien«Ordens erhielt, unterließ eö. sich um
den Freiherrenstand zu bewerben, der
ihm den Ordensstatuten gemäß gebührte.
Erst sein mit Hranlisca Freiin Rossorz>Nals-
wetz von Nalowetz erzeugter Sohn Gduard,
dessen Lebensstizze oben mitgetheilt ist, suchte
um Anerkennung deS Adels nach. die ihm
auch durch ah. Gnade mit Diplom üäo.
27. Mai t863 gewährt wurde. Iine Tochter
R o b e r t T h o m a s S w i n b u r n e's,
Gmilie, vermalte sich am l i . Juni 1844 mit
Ioyann 7!ep. Zeno Freiherrn von tazzarini,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Susil-Szeder, Band 41
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Susil-Szeder
- Band
- 41
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon