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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Susil-Szeder, Band 41
Seite - 56 -
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Seite - 56 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Susil-Szeder, Band 41

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Swinburne. Robert Thomas 56 Swinburne. Robert Thomas gannen am 4. November, um 12 Uhr Mittags, die Franzosen die ganze Linie seiner Verschanzungen mit Geschützen zu beschießen und den allgemeinen Angriff vorzubereiten. Dann erfolgte der Sturm mit stets frischen Truppen. Auf diesen Tag siel das Namensfest des Obercomman» danten Erzherzogs Kar l . Swinburne erinnerte nun seine Leute, den Namenstag ihreS Feldherrn in würdiger Weise durch Behauptung deS Platzes zu feiern. Die Soldaten ließen sich dies nicht zweimal gesagt sein und kämpften wie Löwen. Auf die Stein»Batterie am linken Flü> gel> welche bereits durch die feindlichen Kugeln alle Bedienungsmannschaft ver» loren hatte, richtete der Feind zunächst sein Augenmerk; er drang in den Graben, legte Sturmleitern an und erstieg die Brustwehr. Aber Swinburne und seine Leute wiesen die Stürmenden zurück und wehrten die drohende Gefahr ent» schieden ab. Den Sturm eines achtmal überlegenen Gegners abzuschlagen, schien auf die Dauer nicht möglich, und doch geschah es. um 8 Uhr Abends waren die Franzosen auf allen Punkten mit großem Verluste — sie zählten 800 Mann Todte und Verwundete — zurückgeworfen. Swinburne hatte an Todten und Verwundeten etwa hundert Mann ein« gebüßt. Um zehn Uhr Nachts erhielt er die Nachricht, daß der Paß Luitasch von den Franzosen genommen sei. Diese böse Post nöthigte ihn nun, Anstalten zum Rückzüge zu treffen. Da sich die Wege von der Luitasch und Scharnih nach Innsbruck in Seefeld vereinigen, be- schloß er, letzteres zu besetzen und ent« sendete sofort zwei Kanonen und eine Bedeckung dahin ab. aber die Franzosen waren ihm bereits zuvorgekommen. An eine fernere Vertheidigung von Scharnitz war nach der Einnahme deS PaffeS öuitasch nicht zu denken, so beschloß er denn, nach Innsbruck sich durchzuschla« gen und den Feind wenigstens so lange aufzuhalten, bis die reichen Aerarialvor- rathe geborgen seien. Am 3. November, eine halbe Stunde vor Tagesanbruch, trat er mit seinem Bataillon den Marsch an. Die 200 Mann, welche der Feind als Vorposten aufgestellt, wurden zum Theile zerstreut, zum Theile aufgehoben, drei Officiere und fünfzig Mann gefan. gen über das Gebirge nach Innsbruck geführt. Vor Seefeld aber stieß er mit seinem geschwächten Bataillon auf die bereits alarmirte Division deS Generals Loison. Er entflammte seine Leute zum Kampfe, stellte sich an ihre Spitze und drang bis zum Posthause in Seefeld vor; aber die Kugeln deS weit überlegenen Feindes machten einen großen Theil seiner Soldaten kampfunfähig, so daß er sich endlich außer Stande sah, noch länger Widerstand zu leisten; von allen Seiten umringt, mußte er sich mit den Waffen in der Hand dem Feinde übergeben. DaS war nicht mehr zu ändern, aber eines doch erreicht: der heldenmüthige Wider« stand hatte die Franzosen so lange auf» gehalten, daß sie erst am Abend nach Innsbruck gelangen tonnten. Dort aber waren indessen die Depots der Armee nach Deutschland in Sicherheit gebracht und der Staat vor unermeßlichen Ver« lusten bewahrt worden. Marschall Ney nahm keinen Anstand, seine Anerkennung dem Heroismus Swinburne'S zu be» zeugen, und ließ ihm noch auf der Wahl- statt den abgenommenen Degen mit den schmeichelhaftesten Ausdrücken zurück« stellen. Auch ertheilte er ihm und allen gefangenen Ofsicieren die Erlaubniß, daS Seitengewehr in der Gefangenschaft zu tragen. Die Fahne deS Bataillons war gerettet und nach Innsbruck gebracht
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Susil-Szeder, Band 41
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Susil-Szeder
Band
41
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1880
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
340
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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