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^ Karl Svoboda, Karl
gewählt"; — ,Gre5t üün den Kurien ner-
lolgt; — Grest uor dem Grnkel ^n Nelphi",'
,Ork5t kehrt mit Iphigenia nach Mlzkrn'll jn>
ruck'. — Weitere drei Bi lder: „3ie Gr>
kennnngzsrene iir Ganrien"; — ,Ner Kllmpt
nm das geraubte Götterbild"; — „Niickltthr
der (VklchViztlr ins Vaterland" schlieĂźen den
Cyclus der in Reliefmanier. Grau in
Grau auf Goldgrund ausgefĂĽhrt wurde.
Dieser groĂźen Arbeit folgte im Jahre
1868 ein Auftrag, den das Ministerium
für Cultus und Unterricht im Einver«
nehmen mit dem Czernowiher Residenz«
baucomits dem von der Regierung in
seltener Weise bevorzugten Künstler er«
theilte. Er sollte nämlich die Entwürfe
zu Fresken für den Repräsentationssaal
der bischöflichen Residenz in Czernowih
und dann diese Fresken selbst ausfĂĽhren.
Man hatte sich mit dem KĂĽnstler fĂĽr fol-
gende Darftellungen geeinigt: t. „NieZluz.
5endnny der Apostel"; — 2. „NieBekehrung Oun.
ztllntill'z"; — 3. „Nas <5an5i!inm jn Niräll";
— 4. „Nie Ausbreitung bl3 <5chri5teuthum2";
— 3. „Nie Gründung ker Hierarchie in der
Mllldnu"; — 6. „Tebertrllgvug der Reliquien
de« h. Zuhannes nun sucillma"; — 7. ^Grün-
dnng des Nisthnms Nutlantz"; — 8. ,Grün-
ilung des RlllLterz Pntll»"; — 9. „Srjnudr zn
Iü55l;"; — 10. „Huli>ignn8?teier der Nuka-
Nlina"; — 11. „Oinmeihung der Nathedral»
Kirche". Mit den bisher aufgezählten
Werken des Künstlers wären wohl seine
großen Arbeiten erschöpft,' aber neben«
bei lieferte er noch eine stattliche Menge
kleinerer Werte, als Zeichnungen, Illustra»
tionen zu Dichterwerken u. d. m., deren
vorzĂĽglichste wir im Folgenden angeben
wollen. SeinerZeichnungen zur Geschichte
Illyriens, die ihm Stoff zu vielen klei»
neren ethnographischen Genrebildern gab.
haben wir bereits Erwähnung gethan;
dann lieferte er gemeinschaftlich mit
Trenkwald den 30 Blätter umfassen« den CycluS von Zeichnungen zur ,Köni.
ginhofer Handschrift*, welche Leopold
Schmidt sBd. XXX, S. 290, Nr. 83)
in Kupfer gestochen hat; zwölf Illuftra-
tionen zu Gottfried Kinkel'S Gedicht:
.Otto der SchĂĽtz", von F.W.Bader
meisterhaft in Holz geschnitten; eine
Folge von secks Zeichnungen: „Zuz dem
Telien einer Hetäre": 1. ,Das Mädchen,
eben zur Jungfrau erblüht, bekränzt in
ihrer unbeschreiblichen Liebesfehnfucht
die Bildsäule des Pan. von ihm eine
Gunst erstehend"; — 2. .Erste Begeg-
nung mit dem Manne"'. — 3. «Selige
Hingebung"; — 4. „Der Mann auf der
Höhe des Ruhmes kennt sie nicht mehr
und verläßt ste"; — 3. ,Verlassen und
verrathen wird sie zur Hetäre" und end»
lich 6. ^Durch Ausschweifungen ge«
schwächt und elend sucht sie bei Aeskulap
Hilfe fĂĽr ihr zerrĂĽttetes Dasein". Diese
sechs Blätter waren für 260 fl. ver-
käuflich; schließlich zu dem Gedichte:
Das Waldfcäulem" von Z e d l i h.
20 Bleistiftzeichnungen, welche im No-
vember l838 im österreichischen Kunst»
verein zur Ausstellung kamen. So hatten
wir denn im Vorstehenden eine ziemlich
vollständige Uebersicht der Künstlertha»
tigkeit Svoboda's gegeben. Er lebte
in den günstigsten materiellen Verhält«
niffen mit seiner Frau. die ihm mehrere
Töchter gebar. Im Jahre 1868 wurde
ihm dieselbe nach nahezu zwanzigjähriger
Ehe durch den Tod entrissen; er selbst
hatte das 46. Jahr erreicht, als die
Nachricht von seinem plötzlichen Ableben
in Künstlerkreisen nicht ungewöhnliche
Aufregung hervorrief. Er war in seiner
Wohnung, im Florabade auf der Wieden,
eben als er die Schale Kaffee zur Neige
geleert, lautlos vom Stuhle gesunken.
Ein Schlaganfall hatte seinem Leben ein
Ende gemacht. Das „Wiener Tagblatt"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Susil-Szeder, Band 41
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Susil-Szeder
- Band
- 41
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon