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Wenzel Alois 81 Wenzel Tlois
hat diese ihm den Ruf im Auslande
zu danken. Swoboda unternahm die
Uebersehung ins Deutsche. Wie meifter»
haft er sie vollendete, bewies der Beifall
der Aufnahme dieser ältesten Denkmaler
böhmischer Poesie.... Warum Swo«
boda. dieser geiftkraftigste aller Prager
Literaren. nicht mit einem Originalwerke
auftritt, ist mir ein Räthsel, denn es
wäre Verrath an der Kunst, wollte er
sein Genie, wie es bis jetzt immer ge>
schehen ist, nur in Uebersetzungen und in
Kleinigkeiten zersplittern. Ich glaube,
S w o b o d a wäre im Stande, ein
zweiter Grabbe zu werden, etwaS ge«
regelter zwar, aber nicht weniger grob.
Es wogt eine unbändige Kraft um die
etwas aufgeworfenen Lippen, den vor»
stehenden Bauch dieses Mannes, aber
sein Auge ist mild und klar, und göfse
die Vereinigung dieser beiden Elemente
nicht einen gewissen Hauch von Würde
über ihn aus, ich wäre wahrhaftig oft
in Versuchung gerathen, ihn mit „mein
edler Sir I oh n!" anzureden". — Der
Historienmaler Kar l Swoboda war
sein Adoptivsohn.
Nnellen Hur Kiographie. Oesterreichische
Nat ional -Encyk lopädie von Gräffer
und Czikann (Wien 183?. 8«.) Bd. V,
S. 240. — Meyer (I.), Das große Con»
versations'Lexikon für die gebildeten Stände
(Hildburghausen, Bibliographisches Institut,
gr. 8».). Supplement.Band V, S. N63 smit
lauter falschen und dürftigsten Angaben,
welche im Ganzen zehn Zeilen umfassen;
nach diesem wäre er am 8. December 1781
(statt 179l) geboren und hätte auf dem
„kleinheilener" (!) Gymnasium in Prag stu»
oirt, worunter das Gymnasium auf der
Kleinseite in Prag zu verstehen ist^. — Der
Humorist. Herausgegeben und redigirt von
M. G. Saph i r (Wien, 4«.) I I . Jahrg.
(1838). Nr. 50. S. 198: „Literarische Cha.
rattere. I. Wenzel Alois Swoboda". Von
Uffo Horn. — Bohemia (Prager Unter»
haltungs. und polit. Blatt, 4<>.) 4849, Nr. 8:
„Nekrolog", und Nr. 9 : „Local'Zeitung". —
o. Wurzbach. biogr, Lexikon, XI^I. sGeor, 8vsto2or (Prager illustr. Zeitung) Num«
mer vom 28. Februar 1868. S. 39. —
Neuer Nekrolog der Deutschen (Weimar.
B. F. Voigt. 8°.) Jahrg. 1849. S. 1196.
Porträt. Dasselbe im Holzschnitt im „Lve-
to-ol" 1868, Nr. 6.
Wenzel Alois Swoboda's eigenhändig nieder-
geschriebene Apolagie. Kurz vor seinem Ab'
leben verfaßte Swoboda zur Rechtfertigung
seiner schriftstellerischen Thätigkeit eine kurze
Darstellung derselben in cechischer Sprache.
Diese Apologie, in der mancher von ^3iov-
rnk" ihm zugeschriebenen Arbeiten gar keiner
Erwähnung geschieht, geben wir in folgender
sinngetreuer Uehertragung: „Professor Ne n»
zel A lo is Swoboda , dessen äechischen
Patriotismus Einige, in nicht zu billigender
Leidenschaft, wie ich glaube, gegen ihn er<
bittert. verdächtigen, indem sie mit schlecht
verhehltem Vorwürfe anführen, daß er nicht
durchaus oechisch. sondern auch deutsch uno
latrinisch schreibe, könnte seine Widersacher
leicht beschämen, wenn er Alles, was er im
Manuscripte fertig liegen hat. auch so eilig
durch den Druck veröffentlichen möchte, wie
dies viele Andere mit ihren Geistesproducten
zu thun pflegen. Vollendet sind bereits die
Uebersetzungen der Schauspiele 2,) „Graf
Beniowsky", von Kotzebue, b) „Das Gast»
recht", von Z ieg le r , e) „Die Räuber",
von Schil ler, und zwar nicht nach abge<
kürzten Bühnenbearbeitungen, sondern nach
den vollständigen Originalen. Die Ueber-
setzungen des Tertes der Opern: ä) „Mon<
tecchi und Capuletti", s) „Norma" haben die
Rechen im Theater gehört, desgleichen sein
Lustspiel Y „Karl Streta", dieses jedoch
durch die damalige Censur sonderbar zug<<
richtet; sie kennen es auch ganz, da es im
Drucke erschien, wobei nicht ein Wort aus»
gelassen wurde. Außeroem hat er für den
Druck vorbereitet: 8) die Legende vom h. Cy
rill und Method, einige Bogen stark, k) vom
h. Johann von Nepomuk; ferner i) bis
7) siebzehn Legenden uno Balladen; 2) Lied
zur bekannten Melodie der Volkshymne,
endlich acht andere Gedichte und Andackts»
lieoer. Zudem hat er in diesem Jahre seinen
Schülern bereits die metrische Uebersehung
zweier Elegien des T ibu l lus , ebenso vieler
des Proper t ius und einiger Oden des
Horaz mitgetheilt. Unlängst wurde voll
dem Museumsausschusse seine oechische Ueber«
setzung der Gedichte Schil ler's heraus«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Susil-Szeder, Band 41
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Susil-Szeder
- Band
- 41
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1880
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 340
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon